Bahnbaustelle in Löhne: Koblenzer Straße vor monatelanger Sperrung

Löhne. Die Bahn hat jede Menge Baustellen. Die strapazieren nicht nur die Nerven von Bahnreisenden. Auch in Löhne wird es in den nächsten Jahren weiterhin Einschränkungen wegen zwei großer Baustellen geben. Die Auswirkungen des Neubaus der Brücke über die Koblenzer Straße werden erheblich sein. Mehr als 100 Jahre alt sind viele Bahnbrücken. Sie gehörten damals zur Strecke der &bdquo;Cöln-Mindener-Eisenbahn“ und haben ihre Bedeutung für den Bahnverkehr in Deutschland immer behalten. Noch heute ist die Trasse eine der am stärksten befahrenen Bahnverbindungen in Europa. Der Verkehr zwischen Berlin und Amsterdam rollt auch durch Gohfeld und Löhne-Ort. Für Anwohner, Schienennetz und Brücken bedeutet das eine Dauerbelastung. In Löhne wird zurzeit die Eisenbahnbrücke über die Rüscherstraße neu gebaut. Seit Herbst 2023 ist die Bahnunterführung Rüscherstraße voll gesperrt. Im November traten Hilfsbrücken an die Stelle des alten Bauwerks. Sie sorgen dafür, dass die wichtige Bahnstrecke nicht für einen langen Zeitraum voll gesperrt werden muss. Nach dem Einbau der Hilfsbrücken begann im Dezember dann der eigentliche Rückbau der alten Brücke, die im Jahr 1917 gebaut wurde. Auch die alten Widerlager wurden abgerissen. Der Stahlbau hat nun begonnen &bdquo;An der Eisenbahnüberführung Rüscherstraße arbeiten die Brückenexpertinnen und -experten derzeit erfolgreich am Neubau“, beantwortet eine Bahnsprecherin eine aktuelle Anfrage der NW. Die Betonagearbeiten für das letzte Widerlager seien abgeschlossen. Das Projekt befinde sich derzeit gut im Zeitplan. &bdquo;Der Bau der Stahlüberbauten hat begonnen. Der Einhub dieser neuen Überbauten mit einem Kran soll nach aktuellem Stand Anfang 2025 umgesetzt werden“, so die Sprecherin. Im März 2025 soll das neue Bauwerk stehen. Möglicherweise stünden anschließend noch Restbauarbeiten an. &bdquo;Bis Mitte 2025 wollen wir die Baustelle aber geräumt haben.“ Großartig verändern wird sich der Bereich unter der Brücke nicht. Zwar hatte es zunächst Überlegungen gegeben, die Fläche für Rad- und Gehweg zu erweitern, um so an dieser Stelle eine mögliche Verbindung zur vorgesehenen Radschnellwegtrasse entlang der Nordbahnstraße zu schaffen. Dafür aber hätte sich die Stadt mit einer hohen Summe an den Kosten beteiligen müssen, sodass der Gedanke wieder verworfen wurde. Start für die zweite Baustelle Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den Neubau der Brücke über die Koblenzer Straße. Auch dieses Bauwerk stammt aus dem Jahr 1917. &bdquo;Nach aktuellem Stand plant die Deutsche Bahn die bestehende Eisenbahnüberführung Koblenzer Straße im Sommer 2025 herauszuheben“, so die Sprecherin. Entgegen der ursprünglichen Planung muss die Koblenzer Straße während der Bauphase länger komplett gesperrt werden. Lange hieß es, dass die Vollsperrungen eher kurz sind, die Straße während des größten Teils der Bauarbeiten einspurig befahrbar sein würde und der Verkehr durch eine Ampel geregelt wird. Lesen Sie auch zum Thema: Neue Bahnbrücke in Löhne: Wie aus 4,9 Millionen Euro Kostenbeteiligung am Ende 176.000 Euro werden &bdquo;Die aktuelle Planung schließt das leider aus“, sagt Olaf Bokämper, Sachgebietsleiter Verkehr und Straßenverwaltung bei der Stadt. &bdquo;Nach Informationen der Bahn macht es die jetzt gültige dritte Planungsvariante erforderlich, dass während einer längeren Phase der Bauarbeiten eine Stütze auf der Fahrbahn stehen wird“. Für Pkw und Lkw sei mindestens mehrere Monate die Durchfahrt nicht möglich. Fußgänger und Radfahrer sind davon nicht betroffen. Schub für die neue Brücke &bdquo;Das Projektteam wird das neue Brückenbauwerk auf einer Fläche neben der Bestandsbrücke herstellen und im Anschluss mittels Verschubbahnen in ihre neue Lage einschieben“, beschreibt die Sprecherin den Arbeitsablauf. Das Baufeld für den Brückenbau wurde bereits im Herbst gerodet. Es befindet sich sehr nah am Bahndamm auf der östlichen Seite. &bdquo;Da die Baufachleute für die Brückenerneuerung auch das Erdreich aus dem Bahndamm ausheben werden, nutzen sie unter anderem die landwirtschaftliche Fläche am Ende des Schmetterlingswegs, um das Bodenmaterial dort vorübergehend zu lagern“. Diese Fläche wurde in den letzten Wochen vorbereitet. Überflutung droht nach Starkregen Ein Blick auf die Starkregenkarte des Kreises Herford zeigt, dass die Fläche nach sehr starken Regenfällen durch den über die Ufer tretenden Mühlenbach überflutet werden könnte. Da dort nur Erdreich gelagert werde, sei das kein Problem, sagt die Sprecherin der Bahn. &bdquo;Selbstverständlich werden Auflagen zum Schutz der Umwelt berücksichtigt und umgesetzt“, sagt sie. Aus den Informationen, die in der Starkregenkarte enthalten sind, leiten sich keine rechtlichen Verpflichtungen ab. &bdquo;Die Starkregenkartierung im Geoportal hat keine Rechtswirkung, daher gibt es auch keine Auflagen bezüglich der Baustellenfahrzeuge, welche im Bereich der Koblenzer Straße stehen könnten. Die Kartierung dient lediglich als Information für die Gefahrenabwehr“, sagt Anna-Lena Klein, Sprecherin des Kreises Herford.

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