Aus für Bauprojekt in Löhne: Alte Werretalschule wird vorerst nicht umgebaut

Löhne. Die Entscheidung ist bereits vor ein paar Jahren gefallen: Das Stadtteilzentrum Raps an der Bergkirchener Straße sollte eigentlich im Jahr 2025 geschlossen werden. Die Angebote des Raps sollte es künftig unter anderem in der ehemaligen Werretalschule geben. Dort sollte ein neues Zentrum für die Jugendarbeit in Löhne entstehen. Dieser Plan ist zumindest für die nächsten Jahre vom Tisch. &bdquo;Eine Finanzierung ist auf absehbare Zeit nicht möglich“, sagt Matthias Döding, Dezernent für Jugend, Soziales, Schule, Kultur und Sport bei der Stadtverwaltung. Das führt dazu, dass die Werretalschule auch in den nächsten Jahren so bleibt wie sie ist. Die Werretalschule war bis 2018 insgesamt 48 Jahre lang Förderschule, dann wurde sie geschlossen. Ein Jahr später zog in einen der drei Gebäudeteile die Kita Himmelsstürmer ein und für die Schüler der Grundschule Obernbeck war sie bis zum Frühjahr 2022 Übergangsquartier, während das eigentliche Schulgebäude saniert wurde. Genutzt werden könnte das Gebäude für Flüchtlinge, falls die bisherigen Unterkünfte der Stadt nicht mehr ausreichen sollten. Auch das Raps wird an seinem jetzigen Standort erhalten bleiben. Es sollte ursprünglich geschlossen werden. Das wird nicht wenige Löhnerinnen und Löhner freuen, die mit einer Unterschriftensammlung für den Erhalt des Familienzentrums gekämpft hatten. Es feierte im Jahr 2023 sein 50-Jähriges Bestehen. Das Raps wurde als selbstverwaltetes Jugendzentrum gegründet und ging Ende der 1980er Jahre in die Trägerschaft der Stadt Löhne über. Der große Wurf kommt später Matthias Döding bedauert, dass der Umbau der Werretalschule so bald nicht machbar ist. &bdquo;Uns blieb jedoch keine Wahl, als das Projekt zurückzustellen.“ Aus Sicht der Verwaltung hätte es ein großer Wurf sein können. Die Sanierung der ehemaligen Werretalschule ist Teil einer Erneuerung des Konzepts für die Jugendarbeit in Löhne. Ziel ist es, Angebote und Leistungen für Kinder und Familien an einem &bdquo;attraktiven, gut erreichbaren Standort“ zusammenzuführen, wie die Verwaltung bereits im März 2021 in ihrer Vorlage für den damaligen Ratsbeschluss erklärte. Neben Angeboten, wie sie noch im Stadtteilzentrum Raps verortet sind, sollten dort auch Beratungen der Frühen Hilfen, Kinderstark und weiterer Programme stattfinden. Dazu waren Bildungs- und Freizeitangebote angedacht. Alles in allem sollte die räumliche Nähe zu einer besseren Vernetzung führen. Daraus wird nichts. Die Kosten für Generalsanierung und mögliche Erweiterung waren schon 2021 mit rund 3,4 Millionen Euro veranschlagt worden. Eine Summe, die heute nach massiven Kostensteigerungen in allen Bereichen sicherlich längst nicht reichen würde. Warum der Bund nicht fördert Die Stadt hat sich Chancen auf Fördermittel vom Bund ausgerechnet. &bdquo;Das entsprechende Förderprogramm ist allerdings stark überzeichnet. Von 812 Anträgen sind 68 bewilligt worden“, sagt Matthias Döding. Dass Löhne nicht zum Zug kam, lag daran, dass der Bund dieses Förderprogramm massiv zusammen gestrichen habe. &bdquo;Außerdem bekommen wir einen sehr hohen Zuschuss des Bundes für die Generalsanierung des Lehrschwimmbeckens in Melbergen.“ Auch das habe wohl dazu geführt, das Löhne nicht zu wenigen Kommunen gehört, die Glück hatten. &bdquo;Damit ist der Umbau der Werretalschule erst mal gestorben“, sagt Döding. Jetzt müsse man sich Gedanken machen, wie man neue Konzepte an den bestehen Orten umsetzen könne. &bdquo;Die inhaltliche Neuausrichtung ist nicht vom Tisch“, betont der Dezernent. Mit Blick auf Mennighüffen sei es immer noch der Wunsch, mit Angeboten für Jugendliche und Familien näher an die Gesamtschule zu rücken. Das Aus für das Projekt macht ein grundsätzliches Problem deutlich. &bdquo;Größere Infrastrukturmaßnahmen sind ohne Fördermittel nicht darstellbar.“ Daraus folge auch in Zeiten von leeren öffentlichen Kassen und Schuldenbremse, dass noch stärker auf Prioritäten geachtet werden müsse. &bdquo;Ein Familienzentrum in der ehemaligen Werretalschule steht dann nicht erster Stelle, wenn uns in Mennighüffen eine Sporthalle um die Ohren fliegt“, bringt es Döding auf den Punkt.

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