An diesen Orten in Löhne ist das Kiffen auch in Zukunft noch verboten

Löhne. Nach jahrzehntelangen Debatten ist es nun so weit: Ab 1. April sind Besitz und Anbau von Cannabis für Volljährige zum Eigenkonsum erlaubt. Es gibt zahlreiche Auflagen und Vorgaben dafür. Ab 1. Juli sollen dann auch Cannabis-Clubs zum gemeinsamen Anbau erlaubt sein. Eine Karte zeigt aber schon einmal, wo bald das Kiffen in der Werrestadt erlaubt ist - und wo eben nicht. Denn auch wenn Erwachsene in Zukunft ungestraft zum Joint greifen dürfen, sind dem Grenzen gesetzt. Sobald ein Minderjähriger anwesend ist, ist das Ganze wieder verboten - ganz gleich ob im privaten oder öffentlichen Raum. Entsprechend ist das Kiffen beispielsweise in Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Kitas, Schulen und Jugendzentren sowie auf Spiel- und Sportplätzen weiterhin nicht erlaubt. Das gilt auch für einen Umkreis von 100 Metern Luftlinie um diese Orte herum. Daraus ergeben sich Verbotszonen, in denen der Konsum untersagt bleibt. Rote Flecken markieren Verbotszonen Wie das in Löhne aussieht, das zeigt die sogenannte Bubatzkarte. Die hat ein Koblenzer Softwareentwickler für ganz Deutschland erstellt. Rote Flecken zeigen die zukünftigen Verbotszonen. In Löhne verteilen sich viele kleine rote Flecken auf die gesamte Stadt. Größere Verbotszonen gibt es unter anderem rund um das Gymnasium. Das erstreckt sich bis auf die andere Werreseite, wo auch noch Spielplätze sind. In Gohfeld umfasst der größte Bereich das Schulzentrum Melbergen und die angrenzenden Sportanlagen. Auch in Mennighüffen und Mahnen befinden sich Schulen, nämlich die Gesamtschule und das Berufskolleg, im Zentrum der roten Flecken. Neben dem Umkreis der Städtischen Realschule ist auch rund um den Sportplatz von TuRa Löhne eine große Verbotszone eingezeichnet. Dazu sei bemerkt: Die Bubatzkarte im Internet ist nicht an allen Stellen vollständig. Sie basiert auf dem Projekt OpenStreetMap. Damit die Zonen richtig dargestellt werden, müssen Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sport und Spielplätze als solche dort auch gekennzeichnet sein. Der Redaktion ist beispielsweise aufgefallen, dass sowohl das Kinder- und Jugendzentrum Riff als auch das Stadtteilzentrum Raps scheinbar nicht erkannt wurden. Diese sind in unserer Kartenversion nachgetragen worden. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt aber auch unsere Darstellung nicht. Das sagt die Polizei Sehr genau darüber Bescheid wissen, wo der Konsum von Cannabis in Zukunft erlaubt ist, muss die Polizei. &bdquo;Wir werden im Rahmen unserer Präventionsarbeit natürlich Kontrollen durchführen“, sagt Simone Lah-Schnier, Sprecherin der Polizei im Kreis Herford. &bdquo;Dabei werden wir auch darauf achten, wie die Gesetzesänderung Einfluss nimmt.“ Ob etwa vermehrt Personen in der Öffentlichkeit konsumieren - speziell auch in den Bereichen, wo es weiterhin verboten ist. &bdquo;Wir werden uns erst einmal ein Gesamtbild machen.“ Ob Verbotszonen tatsächlich einen großen Einfluss haben, das sieht Agim Ibishi, Leiter der Fachstelle Sucht bei der Diakonie Herford, eher skeptisch. &bdquo;Wir haben ja jetzt eine einzige große Verbotszone und die Leute konsumieren trotzdem“, meint er. Dennoch sehe er in der Regelung durchaus die Bemühung der Politik, die zu schützen, die mit der Droge möglichst nicht in Kontakt kommen sollen. Aus Perspektive der Suchtprävention könne es positive Aspekte der Legalisierung geben. Eine Enttabuisierung etwa könne dazu führen, dass der &bdquo;Reiz des Verbotenen“ gerade für Jugendliche nachlässt. Die Kehrseite sei jedoch eine zu starke Normalisierung. &bdquo;Das wird dadurch salonfähiger.“ Ähnlich wie beim Alkohol könne dann eine kulturelle Öffnung entstehen. &bdquo;Mit Alkohol haben wir in der Suchtberatung sehr zu kämpfen. Alles in allem sehe ich in der Legalisierung mehr Nachteile als Vorteile.“ Genau hinschauen werde man auch im Löhner Jugendamt, wie Stadtsprecherin Leonie Strunk erläutert. &bdquo;Die Präventionsarbeit machen wir ja schon und die läuft auch weiter.“

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