Historisches Gebäude in Löhne hat neuen Besitzer: Was das für die Rürupsmühle bedeutet

Löhne. Die Rürupsmühle hat einen neuen Eigentümer. Der Löhner Unternehmer Carsten Oleff hat Ende letzten Jahres das neun Hektar große Grundstück mit den historischen Gebäuden gekauft. Gute Nachrichten sind das für den Verein vom Korn zum Brot und die vielen Besucher der Mühle. Der neue Eigentümer will auch in Zukunft das beliebte Ausflugsziel für die Öffentlichkeit zugänglich halten. Ulrich Flachman, Wilfried Quest und Ute Weber vom Vereinsvorstand freuen sich, dass damit die Existenz gesichert ist. &bdquo;Es ist bleibt für fast alles so, wie es ist“, sagt Flachmann. Auf dem Gelände komme es nur zu kleinen Veränderungen. Die drei informieren in Absprache mit Carsten Oleff über den Besitzerwechsel. Er konnte aus Termingründen an dem Gespräch nicht teilnehmen. Die Rürupsmühle und die ergänzenden Gebäude machen nur einen winzigen Teil der Fläche aus, die von der ehemaligen Eigentümerfamilie Büschenfeld an Carsten Oleff verkauft wurde. &bdquo;Es geht ums insgesamt neun Hektar. Der größte Teil sind landwirtschaftliche Flächen, die an Landwirte verpachtet sind“, sagt Wilfried Quest. Verkaufsangebot seit 2020 Auf dem Gelände steht auch das Bauernhaus, das von der Familie Büschenfeld bis vor Kurzem noch selbst bewohnt wurde. Das Haus will der Eigentümer nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten selbst nutzen. &bdquo;Die Stallungen werden zu einem Fotoatelier umgebaut. Die Frau von Herrn OIeff ist Fotografin“, sagt Quest. Der Privatbereich der Oleffs werde durch einen Zaun besser abgetrennt. Sonst werde es kaum Veränderungen geben. Seit Ende 2020 wurde die Rürupsmühle zum Verkauf angeboten. &bdquo;Es gab wohl viele Interessenten“, sagt Flachmann. Viele seien schon an einer entscheidenden Auflage der ehemaligen Besitzer gescheitert. &bdquo;Das Gebäudeensemble rund um die Mühle sollte erhalten bleiben und auch in Zukunft öffentlich zugänglich sein“, sagt er. Diese Forderung habe diverse Interessenten abgeschreckt. Es habe auch sehr kreative Vorschläge gegeben, was die Auslegung dieses Wunsches betrifft. &bdquo;Eine Interessentin wollte den Teich versetzen und dort einen Reitplatz bauen. Dann hätte sie vom Wohnzimmer aus einen Blick auf die Pferde gehabt“, sagt Flachmann und schmunzelt. Die alte Mühle retten Dass sich Carsten OIeff zum Kauf entschieden hat, betrachtet der Verein als Glücksfall. &bdquo;Wir sind in Zukunft der direkte Pächter“, sagt Flachmann. Das sei in der Vergangenheit anders gewesen. Helmut Wehage (1936 bis 2006) war Anfang der 1980er-Jahre die treibende Kraft, als darum ging, die alte Mühle auf dem Wittel zu erhalten. &bdquo;Die sollte abgerissen werden. Die Technik sollte vor dem Heimathaus seinen Platz finden. Wenn es dazu gekommen wäre, dann wäre davon heute nichts mehr übrig “, sagt Wilfried Quest. Wehage habe sich damals mit Karl Büschenfeld, dem Vater von Siegfried Büschenfeld, auf den Erhalt der Mühle verständigt. &bdquo;Weil wir damals ein junger Verein waren, war Karl Büschenfeld skeptisch, ob das auch alles so klappen würde, was wir uns vorgenommen hatten“, sagt Flachmann. Um auf der sicheren Seite zu sein, stieg die Stadt als Pächter ein. Sie wäre dann gewissermaßen als Bürge in die Bresche gesprungen, falls es zu Problemen gekommen wäre. &bdquo;Wir waren als Verein der Unterpächter der Stadt.“ Dieses Konstrukt gibt es nicht mehr. &bdquo;Herr Oleff hat Wert darauf gelegt, dass wir als Verein der direkte Pächter sind. Die bisherige Jahrespacht in Höhe von 1.800 Euro hat er uns erlassen.“ Oleff sei es wichtig, den Verein &bdquo;Vom Korn zum Brot“ als direkten Ansprechpartner zu haben. Kleines Museumsdorf Der Verein hat in den letzten 40 Jahre bewiesen, dass er weit mehr ist als ein zuverlässiger Pächter. Nicht nur das historische Mühlengebäude, das laut Verein im Jahr 1587 zum ersten Mal erwähnt wurde, haben die Männer und Frauen mit viel Ehrenamt und Eigenleistung erhalten. Es sind noch fünf weitere Gebäude dazu gekommen. So ist ein kleines Museumsdorf entstanden. Das Haupthaus stammt aus Oetinghausen und wurde dort 1727 errichtet. Wie alle anderen Gebäude, abgesehen von der Mühle, wurde es an seinem alten Standort abgebaut und auf dem Gelände der Rürupsmühle wieder aufgebaut. Das gilt auch für das Backhaus, das seit dem Jahr 1846 mehr als 100 Jahre in Melle stand, bevor es auf dem Wittel einen neuen Platz fand. Ein besonderes Projekt war der Bau der Remise. &bdquo;Da haben wir die Steine von einem alten Bauernhaus, das an der Loher Straße stand, wieder verwendet“, sagt Quest. Aus den alten Steinen entstand ein neues Gebäude, das im Stil und Technik zu den anderen Gebäuden passt. &bdquo;Wir haben das in Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Norman-Berufskolleg gebaut“, sagt Flachmann. Nachwuchs gesucht Während der Verein jetzt auch für die nächsten Jahre Planungssicherheit hat, steht er vor der nächsten großen Herausforderung. &bdquo;Wir müssen Nachfolger für uns im Vereinsvorstand finden. Wir sind jetzt beide 77 und haben uns bereit erklärt, es zu machen, bis wir 80 sind. Dann ist Schluss“, sagt Flachmann. Kassiererin Ute Weber ergänzt: &bdquo;Neue Mitglieder können wir natürlich auch immer gebrauchen. Zum Beispiel rüstige Rentner, die Lust haben, die Schulklassen in der Woche zu betreuen.“ Wer Interesse an der Mitarbeit im Verein hat, kann sich bei Wilfried Quest unter Tel. 05731 82143 oder Ulrich Flachmann unter Tel. 0172 5392098 melden.

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