Schwarzbauten in Löhne: Zugemüllte Grundstücke statt saubere Übergabe

Löhne. Holzreste stapeln sich. Zaunpfähle liegen herausgerissen am Wegesrand. Es riecht nach warmer Asche. Vor Kurzem wurde hier Holz verbrannt. Aus den Schwarzbauten an der Werre sind Schwarztrümmer geworden. Zum Jahresende hätten die die Flächen komplett geräumt sein müssen. Dazu ist es nicht gekommen. Jetzt hat die Stadt eine wohl endgültig letzte Frist gesetzt. &bdquo;Es reicht nicht aus, die Gebäude abzureißen und dann die Reste liegen zu lassen“, sagt Baudezernent Ulrich Niemeyer. Er ist unzufrieden mit der Situation an der Werre. Dort hat sich in den letzten Wochen wenig bis gar nichts getan. Zwar sind alle Gebäude bis auf eins abgerissen. Allerdings liegen auf fast jedem Grundstück noch immer die Reste der kleinen Häuser. Auch die Fundamente sind noch in der Erde. Fliesen in verschiedenen Mustern und Farben erinnern an einen Fußboden. Aus einer Bodenplatte ragt noch ein Stromkabel. Reste eines Feuers Abgeschirmt ist das Gelände zum Else-Werre-Radweg durch Büsche und Bäume. Ein Ort, der auch ein Platz für ungestörte Treffen sein kann. Auf einem Grundstück liegen verkohlte Holzreste. Es riecht nach warmer Asche. Ob ein paar Besucher dort vor Kurzem ein Lagerfeuer angezündet haben oder ob dort illegal Holzabfälle verbrannt wurden ist unklar. Unverändert stehen die letzten Häuser in der Reihe. Eine Tür im großen Gebäude steht offen, sie könnte eingetreten worden sein. Ein paar Meter weiter entfernt steht ein kleines Haus. Hier haben die Pächter eine Fläche gepachtet, die Platz für das Haupthaus und ein kleines Gartenhaus sowie eine Wiese mit Obstbäumen bot. Nachdem sich auf diesem Grundstück in Sachen Abriss bis zum Jahresende so gar nichts getan hatte, hat die Stadt nach den Pächtern gesucht. Es stellte sich heraus, dass diese bereits vor einiger Zeit gestorben sind. Die Verwaltung hat Kontakt zum Erben aufgenommen. &bdquo;Der fühlt sich nicht zuständig und hat es an einen Dritten weiter gegeben“, sagt Niemeyer. Frist bis Ende Februar Ob dieser &bdquo;Dritte Mann“ tatsächlich in den nächsten Wochen für den Abriss der beiden Gebäude sorgen werde, sei unklar. Niemeyer hat offensichtlich Bedenken, dass es dazu kommt. &bdquo;Ich glaube, damit sind wir noch nicht fertig“, sagt er. Fertig werden müssen bis Ende Februar die Pächter mit den Rückbauarbeiten. &bdquo;Wir haben eine letzte Frist gesetzt.“ Falls nach deren Ablauf immer noch Teile auf dem Grundstück liegen, kümmert sich die Stadt um die Entsorgung und schickt die Rechnung an den entsprechenden Pächter. Dazu könnte noch ein Bußgeld kommen. Mit der Frist sei man schon sehr kulant. &bdquo;Die haben schließlich vier Jahre Zeit gehabt und waren alle einverstanden mit der Vereinbarung, die getroffen wurde.“ Im Mai 2019 war klar, dass die Gebäude abgerissen werden müssen. Damals zogen die Pächter eine Klage gegen die von der Stadt verhängte Abrissverfügung zurück. Die Chancen auf Erfolg wurden vom Anwalt der Pächter als minimal eingestuft. Die Häuser hätten nach Überzeugung der Stadt dort eigentlich nie stehen dürfen. Auf diese Idee ist die Verwaltung allerdings erst während einer Ortsbegehung mit einem Vertreter der Bezirksregierung im Jahr 2016 gekommen. Kleingärtner als Pächter Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fläche an der Werre von Kleingärtnern genutzt. Sie bauten dort Gemüse an, lagerten Gartengeräte in kleinen Schuppen. Aus den Baracken wurden über die Jahre auf den elf Parzellen Wochenendhäuschen, eines von ihnen sogar schick verklinkert und schon ziemlich nah dran am Standard eines Einfamilienhauses. Verpachtet wurden die Flächen an die Nutzer von der Löhnerin Gabriele Schmidt. In ihrem Familienbesitz befinden sich seit Jahrzehnten unterschiedliche Grundstücke an der Werre. Eine Genehmigung gab es für die Häuser zu keinem Zeitpunkt. Das war lange nur niemandem aufgefallen. Pläne für die Fläche Die Stadt hat Pläne für die innenstadtnahe Fläche. Sie hat den Bereich von Gabriele Schmidt gepachtet. &bdquo;Die Lage ist sehr gut, mitten in einem der sportlichen Zentren von Löhne. Zwischen Tennisgelände und Werretalstadion auf der anderen Seite des Flusses“, sagt Bürgermeister Bernd Poggemöller. Denkbar wäre, die Fläche für Jugendliche zu gestalten. &bdquo;Wir werden darüber eine breite Diskussion führen, damit wir dort etwas schaffen, das angenommen wird“, betont er. Die baulichen Möglichkeiten sind allerdings eingeschränkt. &bdquo;Da besteht natürlich immer eine Überflutungsgefahr. Wie schnell das gehen kann, haben wir gerade gesehen“, sagt Poggemöller.

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