Löhner Polizei zieht Bilanz: Polizist rettet Betrunkenem im Sommer das Leben

Löhne. Gemütlich ist es im Aufenthaltsraum der Löhner Polizeiwache. Selbstgebackenes von Polizistin Tanja Buschjost steht auf dem Tisch. Der Kaffee duftet. Eng rücken die Besucher auf der Eckbank zusammen und kommen mit den Löhner Polizisten ins Gespräch. Landrat Jürgen Müller, Maren Banzhaf, Leiterin der Kriminalpolizei und Kreisbrandmeister Bernd Kröger waren gekommen, um den Polizistinnen und Polizisten für ihre Arbeit zu danken. &bdquo;Ihre Arbeit ist nicht selbstverständlich. Ich möchte Ihnen für Ihre hohe Einsatzbereitschaft danken“, sagt der Landrat. Die verschärfte Sicherheitslage nach dem Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel sorge für eine zusätzliche Belastung der Polizei. Synagoge muss bewacht werden Der Schutz für die Herforder Synagoge habe erheblich verstärkt werden müssen, weil die Gefahr von Anschlägen gestiegen sei. Aus dem gesamten Kreis Herford sind Polizisten für die Bewachung eingeteilt. &bdquo;Wir müssen dort jetzt rund um die Uhr stehen. Vor dem Überfall sind wir dort regelmäßig während der Streifenfahrten gewesen“, sagt der Löhner Wachleiter Stefan Göding. Die Polizei muss mit weniger Personal auskommen als früher. &bdquo;320 Vollzeitstellen haben wir im Kreis Herford aktuell. Im Jahr 2000 waren es noch 360“, sagt der Landrat. Zwar würden jetzt wieder mehr Polizistinnen und Polizisten ausgebildet. &bdquo;Allerdings gehen auch die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand“, sagt Müller. In Löhne gibt es 19 Stellen im Wachdienst und vier im Bezirksdienst. Wie die Lage in Löhne ist &bdquo;Aktuell ist die Lage in Löhne ruhig“, sagt der Löhner Wachleiter. Im Sommer sei das anders gewesen. &bdquo;Da hat uns eine Minibande mit Tankstellenbetrug, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Diebstählen beschäftigt“, sagt Göding. Ärger habe es auch mit einer Gruppe Migranten gegeben, die sich als Ukrainer ausgegeben hätten. &bdquo;Es ist aber nicht klar, ob es wirklich welche waren“, sagt Göding. Die Gruppe habe zahlreiche Ladendiebstähle bei Rossmann und Lidl begangen. Polizisten bedroht Auch Mitarbeiter der Stadt und Polizisten seien bedroht worden, weil die Gruppe in einer städtischen Unterkunft wohnte. &bdquo;Wir haben dann bei denen einmal in der Woche Stubendurchgang gemacht. Das hat geholfen“, sagt Göding. Mittlerweile habe sich die Lage beruhigt. Zum Lebensretter wurde Polizist Timo Woop im Sommer. &bdquo;Ein stark angetrunkener Mann wollte durch die Werre schwimmen“, sagt Göding. Das lief mächtig schief. Passanten hatten den Mann beobachtet und die Polizei gerufen. &bdquo;Als wir vor Ort waren, war der Mann bereits abgesunken.“ Der Dank fehlt Woop sprang in den Fluss und hat den Mann nach mehrmaligem Tauchen gefunden. Er habe ihn dann zum Ufer geschleppt und mit Hilfe der Feuerwehr aus der Werre gezogen. Der Mann sei unterkühlt gewesen und konnte ohne bleibende Schäden das Krankenhaus verlassen. &bdquo;Der hat sich bis heute nicht bei seinem Lebensretter bedankt“, sagt Göding. Eng ist es in der Löhner Polizeiwache. Das soll sich ändern. Aktuell läuft das Auswahlverfahren für einen neuen Standort. Die Kriterien geben vor, dass er möglichst nah am Bahnhof im Zentrum liegen sollte. &bdquo;Wir haben mehrere Interessenten, die passende Grundstücke oder auch Gebäude anbieten“, sagt Landrat Jürgen Müller. Bis 2027 soll die Entscheidung gefallen sein. &bdquo;Die Finanzierung ist trotz des knappen Geldes gesichert, weil das Projekt schon läuft“, sagt Müller. Herausforderung Fußball EM Besondere Herausforderungen kommen auf die Polizei im nächsten Jahr zu. &bdquo;Mit der Fußball-Europameisterschaft haben wir ein Großereignis. Allein in NRW sind vier Städte Spielorte“, sagt Kriminaldirektorin Maren Banzhaf. Das bedeute eine erhebliche Personalbelastung. &bdquo;In den ersten zwei Wochen der EM gibt es eine landesweite Urlaubssperre“, sagt Banzhaf. Schwierig werde es auch, Hundertschaften für besondere Lagen abseits vom Fußball zusammen zu ziehen.

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