Ökobilanz von Löhner Weihnachtsbäumen: Nadelbaum oder Plastiktanne?

Löhne. Er ist der Hingucker zum Fest, unter ihm warten die Geschenke darauf, ausgepackt zu werden. Der Weihnachtsbaum ist das Symbol schlechthin für die besinnliche Zeit des Jahres und bringt ein bisschen festlichen Zauber ins Haus. Aber wie weihnachtet es im trauten Heim am nachhaltigsten? Ist mit Blick auf die Ökobilanz der Griff zur gewachsenen Tanne gut, oder doch besser eine langlebigere Alternative? Rund 25 bis 30 Millionen echte Weihnachtsbäume wurden in den vergangenen Jahren schätzungsweise pro Jahr in Deutschland verkauft, schreibt der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Das sei der überwiegende Anteil aller Haushalte. Und auch in Löhne scheint die Nachfrage nach dem herkömmlichen Nadelbaum ungebrochen. Tobias Krutemeier verkauft jedes Jahr Weihnachtsbäume aus dem Sauerland auf dem Wittel und hat in den vergangenen Jahren keine große Veränderung festgestellt. Dass es eine Verschiebung hin zu mehr künstlichen Alternativen gibt, glaubt er nicht. &bdquo;Es gibt einen normalen Durchschnitt an Verkäufen“, sagt Krutemeier. Gute Bedingungen für gute Weihnachtsbäume Generell ist der Löhner zufrieden mit dem Verkauf dieses Jahr. Noch bis zum 23. Dezember läuft der Verkauf auf dem Wittel. Dieses Jahr sei ein ganz gutes Jahr für Weihnachtsbäume. &bdquo;Es war auf jeden Fall besser als die letzten Jahre mit der Trockenheit“, so Krutemeier, der von &bdquo;guten Bedingungen“ spricht. Das bestätigt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). &bdquo;2023 wird es genügend schöne Weihnachtsbäume geben, da es keine Ausfälle wegen der gefährlichen Spätfröste zu verzeichnen gab“, so die SDW. Dem Kauf der Tanne steht also nichts im Wege – auch nicht, wenn der Weihnachtsbaum möglichst nachhaltig sein soll. Der Deutsche Fortwirtschaftsrat rät zum Naturbaum. Der Kauf eines regionalen und zertifizierten Weihnachtsbaumes sei eine Entscheidung zugunsten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das bestätigt auch Nicole Fiegler, Pressesprecherin des Landesbetriebs Wald und Holz NRW. &bdquo;Grundsätzlich ist ein echter gewachsener Baum ein Naturprodukt. Den größten Teil der Herstellung übernehmen Sonne, Regen und Fotosynthese“, so Fiegler. Im Idealfall sei der Baum aus regionaler Produktion. &bdquo;Dann ist der CO2-Ausstoß für den Transport ebenfalls minimiert.“ Konkret heißt das: Der natürliche Weihnachtsbaum hat, abhängig von verschiedenen Faktoren, eine CO2-Bilanz zwischen -0,5 und drei Kilogramm, teilt die SDW mit. Plastikbaum lohnt sich frühestens nach 17 Jahren Die Ökobilanz eines künstlichen Weihnachtsbaums aus Plastik fällt da mit rund 48 Kilogramm deutlich höher aus. Eine Plastiktanne werde in der Regel unter hohem Einsatz von Energie und Rohstoffen hergestellt und bringe meistens weite Transportwege hinter sich, sagt Nicole Fiegler. &bdquo;Und auch wenn dieser Plastikbaum einige Jahre halten sollte, ist er am Ende wahrscheinlich nur schwer zu recycelnder Kunststoffmüll“, sagt die Pressesprecherin des Landesbetriebs Wald und Holz. Eine Weihnachtsbaumalternative aus Plastik müsste ungefähr 17 Mal aufgestellt werden, um der Ökobilanz eines herkömmlichen gewachsenen Nadelbaumes zu entsprechen, informiert die SDW. &bdquo;Das PVC oder Polyethylen des Plastikbaumes ist nicht ökologisch abbaubar.“ Aber auch der Kauf eines Baumes mit Ballen zum späteren Auspflanzen will gut überlegt sein. Laut der SDW werden zehn bis zwölf Prozent der Weihnachtstannen im Topf gekauft. Nicole Fiegler weiß, warum das nicht die beste Lösung für eine umweltbewusste Weihnachtszeit ist: &bdquo;Weihnachtsbäume, die wochenlang in der Wohnung standen, wachsen nur selten an“, sagt sie. Zudem hätten auch Anbau und Verkaufsweise der Topfexemplare Nachteile. &bdquo;Wenn tausende Bäume mit Wurzelballen aus der Erde gestochen werden, trägt man letztendlich viele Liter des kostbaren Oberbodens ab“, so Fiegler. Damit gingen nicht nur besonders viele Nährstoffe verloren, auch bei Starkregen könnten durch stark aufgelockerten Boden größere Erdmassen weggeschwemmt werden. Um den Weihnachtsbaumkauf möglichst nachhaltig zu gestalten, sollte auf die Zertifizierung und die Regionalität geachtet werden. &bdquo;Es gibt verschiedene Siegel, an denen sich ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume erkennen lassen. Das sind zum einen Siegel für ökologischen Landbau wie Bioland, Naturland oder Bio, oder Siegel für ökologisch ausgerichteten Waldbau wie Naturland oder FSC (Forest Stewardship Council)“, schreibt der WWF. Und auch das Umweltbundesamt hat einige Tipps für den Weihnachtsbaumkauf parat: Kaufen Sie Weihnachtsbäume aus ökologischer Erzeugung. Kaufen Sie Weihnachtsbäume, die in Ihrer Region gewachsen sind. Kaufen Sie Ihren Weihnachtsbaum beim Händler um die Ecke – möglichst ohne Auto. Verwenden Sie künstliche Weihnachtsbäume möglichst viele Jahre. Nutzen Sie für die Entsorgung Ihres Baums die speziellen Angebote Ihrer Kommune.

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