Kaiser-Center in Löhne: Bis wann der Abriss abgeschlossen sein soll

Löhne. Die Trümmer türmen sich meterhoch. Dort, wo in guten Zeiten das Fitnesscenter war, stapeln sich jetzt die Betonbrocken. Der Abriss des Kaiser-Centers ist schon weit fortgeschritten. "Spätestens bis Weihnachten sollen die Abrissarbeiten abgeschlossen sein", sagt Helmut Hübner, Projektleiter Bau bei der Edeka Minden-Hannover. Die Edeka hat Kaiser-Center im Mai 2021 gekauft. Für das Unternehmen stand von Anfang an fest, dass das marode Gebäude nicht erhalten werden sollte. Ursprünglich war der Abriss bereits für das vergangene Jahr geplant. Es kam zu Verzögerungen. Begonnen wurde mit den Arbeiten erst Mitte August. Die Baustoffe werden sortiert und recycelt Viele Wochen war von außen nicht zu sehen, dass die Arbeiten längst im Gang waren. "Die Innenentkernung war der erste Schritt", sagt Hübner. Aufwendig ist bei Gebäuden aus den 90ern die Entsorgung alter Dämmstoffe. Diese enthalten Schadstoffe und die müssen getrennt entsorgt werden. Mit zwei Baggern, mehreren Lkw und zehn Arbeitern sorgt die Firma Otto aus Rinteln für den Abriss. Die Bagger richten allerdings nicht ein planloses Werk der Zerstörung an. "Alle Baustoffe werden sortiert und recycelt", sagt der Projektleiter. Entsprechend sieht es auf dem Gelände aus. Ein Stapel mit Alluminiumteilen liegt neben einen Hügel aus Stahlbeton. Es gibt auch jede Menge Bauschutt, der kein Metall enthält. Dieser wird dann zerkleinert und kann zum Beispiel als Untergrund im Straßenbau verwendet werden. Bald ist die Tennishalle dran Die Bagger haben sich schon tief in den Gebäudekomplex gefressen. Angekommen sind die Abrissexperten etwa im Bereich der ehemaligen Sauna. Dann folgt ein weiterer zentraler Teil des ehemaligen Sportzentrums: die Tennishalle. Dort wäre es in den guten Zeiten beinahe zu einem Schaukampf mit Boris Becker gekommen. Bis Weihnachten sollen die Abrissarbeiten spätestens beendet sein. Wie es dann weiter geht, steht noch nicht fest. "Wir befinden uns in der Planung und wägen aktuell verschiedene Möglichkeiten für die Neuaufstellung ab", sagt Edeka-Sprecherin Miriam Pöttker. In die Pläne wird auch das angrenzende Fachmarktzentrum integriert. "Perspektivisch wird dieses Gebäude ebenfalls abgerissen", sagt die Sprecherin. Ziel ist, auf der riesigen Fläche, die insgesamt 35.000 Quadratmeter umfasst, auch künftig eine Handelsnutzung anzubieten. "Für die zukünftigen Planungen hier am Standort stehen wir auch im Austausch mit den Mietern", sagt Miriam Pöttker. Aldi sucht nach anderen Möglichkeiten Die Mieter sind schon lange nicht mehr glücklich mit dem Gebäude. Im Oktober 2020 schloss der Hammer-Markt dort seine Filiale, weil das Gebäude nicht mehr zeitgemäß ist. Der Aldi würde zwar gerne am Standort bleiben, aber wohl nicht in diesem Gebäude. &bdquo;Wir müssen abwarten, welche Pläne der Eigentümer verfolgt. Daher halten wir derzeit auch die Augen offen und prüfen Möglichkeiten für eine eventuelle Verlagerung unseres Aldi-Marktes innerhalb von Löhne“, hieß es aus der Aldi-Pressestelle im Mai 2021. Da stellt sich die Frage, wie lange Aldi noch Geduld hat. Das im Jahr 1993 eröffnete Kaiser-Center wurde nach jahrelangem Niedergang Anfang 2020 geschlossen. Eigentümer Horst Plätzer hatte in das Gebäude schon viele Jahre nicht mehr richtig investiert. Nach erfolgreichen Anfangsjahren wuchsen die Probleme. Den Anfang vom Ende läutete der Auszug des Fitness-Centers Aerofit im Jahr 2011 ein. Aerofit hat nur wenige 100 Meter entfernt einen Neubau errichtet. Durch den Wegfall der Miete kam es zu erheblichen Einnahmeausfällen. Die letzten Jahre des Kaiser-Centers waren geprägt von Pächterwechseln und mehrfachen Ankündigungen von Horst Plätzer, dass er das Sportzentrum zur alten Größe zurückführen wollte. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Statt dessen entwickelte sich der große Gebäudekomplex zur Schrottimmobilie. Mit dem Abriss wurde jetzt der Schlussstrich gezogen.

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