Das sind die Pläne für den Marktkauf-Umbau

Löhne. Das Luftbild zeigt, was einkaufende Löhner aus eigener Erfahrung wissen: Die Parkbuchten am Marktkauf sind zu eng, die diagonale Anordnung geometrisch verwirrend und auch das Gebäude ist längst nicht mehr modern. Das sollte sich bereits seit Jahren ändern. Nach dem Aus für die Pläne von Tedox, auf das Areal an der Albert-Schweizer-Straße 13 umzuziehen, kommt nun Bewegung in die Sache. Das beauftragte Architekturbüro Steguweit Brand Perspectives aus Offenbach hat im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt, wie den Problemzonen zu Leibe gerückt werden soll. Dabei sollen nicht nur die Parkplätze neu gestaltet werden, auch am Gebäude wird sich einiges tun - Teilabriss, Umbau und Modernisierung - alles im laufenden Betrieb. Sogar ein Ersatz für Tedox scheint in Sicht. "Wir sind in dem Projekt an der Abzweigung zur Zielgeraden", beginnt Christian Steguweit seine Präsentation im Löhner Rathaus. Der Architekt ist zusammen mit den Eigentümern der Immobilie zum Ausschuss gekommen. Klar sei, dass der Standort als solcher erhalten bleiben soll. Daran sei auch die Edeka-Gruppe als Mieter interessiert. "Darum ist das nicht für sieben oder fünf Jahre angelegt, der Standort soll langfristig entwickelt werden", so Steguweit. Und zwar bald: Wenn alles nach Plan gehe, werde man sich bereits im nächsten Jahr um die Baugenehmigung bemühen. Älterer Gebäudeteil wird abgerissen "So wie der Standort in der Vergangenheit ja funktioniert hat, wird er auch in Zukunft funktionieren", sagt Steguweit und zeigt den Ausschussmitgliedern, was geplant ist: Der westliche, an den Toom-Baumarkt grenzende Gebäudeteil werde komplett abgerissen und neu gebaut. "Dieser Gebäudeteil ist älter und auch niedriger als die anderen. Hier ist auch noch eine Holzbalkendecke verbaut", erklärt der Architekt.Auch die Fleischerei im hinteren Gebäudeteil sei deutlich in die Jahre gekommen und werde mit abgebrochen. An ihrer Stelle wird der Bereich dann komplett neu aufgebaut. An der eigentlichen Fläche ändere sich aber nichts. Maximal 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind im Bebauungsplan vorgegeben. "Neu geplant sind insgesamt 9.099 Quadratmeter", sagt Steguweit. "Die Sortimente und Sortimentsgrößen können eingehalten werden." Ein neuer zweiter Eingang werde an der westlichen Gebäudefront gestaltet. Bei dieser Gelegenheit werde die gesamte Fassade vorne und an der Seite zum Baumarkt ebenfalls erneuert. Steguweit zeigt hier einige Beispiele mit einer grafischen, dunklen Oberfläche mit grünen Elementen. Aufs Dach des neuen Bauteils komme eine Photovoltaik-Anlage. Die könne etwa Strom für E-Auto-Ladesäulen auf dem Parkplatz liefern. Stellplätze werden breiter und gerade angeordnet Apropos Parkplatz. "Die jetzigen Stellplätze sind diagonal angeordnet und 2,50 Meter breit. Wer dort einkauft weiß, dass das heute nicht mehr funktioniert", sagt Steguweit. Die neuen Stellplätze sollen 2,70 breit sein und parallel zum Eingang angelegt werden. Das entspricht den Plänen, die bereits 2017 angedacht waren, aber wegen der Tedox-Pläne auf Eis lagen. Rund 1.000 Parkplätze würden so entstehen. Breitere Zufahrtswege und Fußgängerwege sollen den Weg zum Markt für alle Verkehrsteilnehmer angenehmer machen. Fahrräder können auf eigenen Stellplätzen und in Radboxen abgestellt werden. Diese Ankündigung wird im Ausschuss allgemein begrüßt, führt aber auch zu einer Nachfrage von Ulrich Adler (Linke), ob denn auch an eine sichere Zufahrt für Radfahrer gedacht sei. "Die Fahrbahnen sind aus diesem Grund breiter angelegt", erklärt Steguweit. Es sei aber durchaus denkbar, dort separate Fahrradstreifen einzuzeichnen.Ähnlich, wenn auch etwas zurückhaltender, reagiert der Architekt auf eine Anregung von Silke Glander-Wehmeier (Grüne). Sie weist darauf hin, dass der Bereich zum Fichtensee offensichtlich von einigen Einkäufern als Müllablage benutzt werde. "Das ist da immer unheimlich zugemüllt", erklärt sie. "Das Thema ist uns bekannt. Dafür haben wir allerdings noch keine Lösung", antwortet Steguweit. Er nehme die Anregung mit, wolle aber nichts versprechen. Eine Apotheke im modernisierten Marktkauf? Für Skepsis sorgt im Ausschuss die Aussage, dass sich Edeka und Marktkauf im Vorkassenbereich ein Apothekensortiment vorstellen. "Der Wunsch nach einer Apotheke ist uns nicht unbekannt", kommentiert das Wolfgang Böhm (SPD). In der Vergangenheit habe immer dagegen gesprochen, dass das ein innenstadtrelevantes Gewerbe sei. Das bestätigt auch Dezernent Ulrich Niemeyer. Nach Bebauungsplan müssten alle Planungen mit der städtebaulichen Ordnung vereinbar sein. "Da muss möglicherweise ein Nachweis erbracht werden." Alle geplanten Arbeiten - vom Abriss bis hin zur Modernisierung - sollen übrigens im laufenden Betrieb gemacht werden. Damit das funktioniere, werde der Getränkemarkt für die Dauer der Arbeiten auf die Freifläche im Südwesten temporär umziehen. "Das ist für uns aber auch nur Schritt eins." Schritt zwei wäre der Neubau auf dem Areal, wo zuvor Tedox einziehen wollte. Diese Andeutung nimmt Wolfgang Böhm zum Anlass, nach dem Sortiment einer möglichen Alternative zu fragen. "Gleiches Sortiment, gleiche Größe, gleiche Stelle", antwortet der Architekt. Etwas anderes sei laut Bebauungsplan gar nicht möglich. Mehr will er allerdings noch nicht verraten.

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