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Aldi-Supermarkt im Kreis Gütersloh wird abgerissen: Neuer moderner Discounter geplant

Bereits in wenigen Wochen sollen die Bagger im Kreis Gütersloh anrollen - bis zum Weihnachtsgeschäft soll alles fertig sein. Nicht nur der Aldi verändert sich.

Das Bestandsgebäude des Aldi-Marktes wird abgerissen. An gleicher Stelle wird ein um 400 Quadratmeter größerer Neubau errichtet. | © Markus Voss

Markus Voss
18.06.2025 | 18.06.2025, 10:58

Verl. Ob Wochenendeinkauf oder schnell eine Dose Cola gegen den Durst: Im Ölbachcenter mit Edeka, Aldi, Getränkemarkt, SB-Markt, Drogerie, Schnäppchenmarkt, Tierbedarf und mehr dürfte jeder Verler und jede Verlerin schon einmal eingekauft haben.

Bereits seit 2019 gibt es Überlegungen, das Areal des wichtigen Nahversorgungszentrums mitten im Stadtzentrum zu überplanen und zu modernisieren. Doch das zog sich aus verschiedenen Gründen hin.

Jetzt stellten Edeka-Kaufmann Jens Niederschulte und Architekt Eckhart Send Pläne vor, die kurzfristig realisiert werden sollen. Es ist die abgespeckte Version des großen Ganzen, was einst geplant war, aber: Es tut sich konkret etwas, denn bereits im August soll Baustart sein.

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Schließung des Edeka hätte bei Neubau neun Monate betragen

Der Bauhof hat längst einen neuen Standort, der ebenfalls von Niederschulte betriebene Getränkemarkt ist Anfang April auf die gegenüberliegende Seite des Westfalenwegs in ein neues Gebäude umgezogen.

Das Gebäude des Edeka-Marktes Niederschulte wird innen und außen komplett modernisiert und schick gemacht. - © Markus Voss
Das Gebäude des Edeka-Marktes Niederschulte wird innen und außen komplett modernisiert und schick gemacht. | © Markus Voss

Die jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen präsentierten Pläne beziehen Edeka-Markt, Aldi sowie deren Parkplätze ein. Der alte Getränkemarkt wird abgerissen. „Konkret haben wir uns mit dem Grundstück von Jens Niederschulte beschäftigt und was dort möglich ist“, sagte Eckhart Send.

Zwar war beim Edeka-Markt zunächst eine Erweiterung oder ein Neubau geplant, doch Gründe wie neue Brandschutzauflagen oder endender Bestandsschutz sprachen letztlich dagegen. Und: „Bei einem Neubau beträgt die Schließzeit des Edeka minimum neun Monate. Das ist finanziell schwierig, außerdem würden mir die Mitarbeiter weglaufen“, so Niederschulte.

Edeka-Markt wird jetzt entkernt und umstrukturiert

Darum wird das Gebäude (Verkaufsfläche 1.950 Quadratmeter inklusive Shops) nun innen und außen komplett modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Send: „Der Markt wird entkernt, schick gemacht und umstrukturiert. Die Fassade wird neu gestaltet, baurechtlich bleibt das Gebäude so, wie es ist.“

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Die Gänge (bisher 1,60 bis 1,80 Meter) werden auf 2,60 Meter verbreitert. „Das wird wirklich komfortabel. Es gibt auch eine ganz neue Kundenführung mit einer klaren Struktur“, berichtete Niederschulte. Das Sortiment soll gleich bleiben. „Wir müssen aber auch mit den Trends gehen. Heutzutage gibt es jeden Tag etwas Neues, da müssen wir am Ball bleiben“, betonte der Kaufmann.

Das Aldi-Bestandsgebäude wird abgerissen und durch einen neuen modernen Markt ersetzt. Die Verkaufsfläche beträgt künftig 1.300 Quadratmeter, aktuell sind es 850 Quadratmeter. „Der alte Aldi wäre für die Zukunft definitiv zu klein“, sagte Send. Ein Aldi sei einfacher zu bauen, als ein Edeka-Markt, auch darum habe man sich für diese Alternative entschieden.

Parkplatz wird komplett neu angelegt

Geplant ist eine Klinker-Fassade mit Betonfertigteilen und Alublenden. Wie beim Edeka erfolgt die Warenanlieferung vom Westfalenweg aus. „Aus schallschutztechnischen Gründen wird die Anlieferung städtebaulich eingehaust“, sagte Send. „Dass für den Aldi eine Lösung gefunden wurde, ist eine gute Nachricht. Es gab ja das Damoklesschwert, dass der Standort womöglich aufgegeben wird, sollte eine Erweiterung nicht möglich sein“, sagte Matthias Humpert (CDU).

„Die Stellplatzanlage wird komplett neu angelegt“, so der Architekt. Die bisherige Zufahrt vom Westfalenweg wird dichtgemacht, die Haupterschließung erfolgt von der Österwieher Straße, dort, wo bisher nur eine Ausfahrt war. Die Fläche zur Bahnlinie, auf der noch der alte Getränkemarkt steht wird dem Parkplatz zugeschlagen.

Der alte Getränkemarkt auf der gegenüber liegenden Seite des Parkplatzes direkt an der Bahnlinie wird abgerissen. Diese Fläche wird den Stellplätzen zugeschlagen. - © Markus Voss
Der alte Getränkemarkt auf der gegenüber liegenden Seite des Parkplatzes direkt an der Bahnlinie wird abgerissen. Diese Fläche wird den Stellplätzen zugeschlagen. | © Markus Voss

Die Stellplätze sind 2,80 Meter breit und damit größer als bisher, die Fahrspuren haben eine Breite von 7,50 Meter, so dass sie gut zu befahren sind. Insgesamt 132 Parkplätze wird es geben, aktuell sind es gut 150. Send: „Das ist kein Problem, weil bei der Stellplatzberechnung der Getränkemarkt wegfällt.“ Dass hier künftig der Parkplatzverkehr deutlich entzerrt wird, freute Martin Johannliemke (SPD): „Jeder weiß, was dort samstagmorgens los ist.“

So sieht der Zeitplan aus

„Das Konzept soll kurzfristig umgesetzt werden“, so der Architekt. Noch im August sollen die Bauarbeiten beginnen. Die Fertigstellung ist bis zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft vorgesehen.

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Diese Planung fanden die meisten Politiker fraktionsübergreifend „sehr sportlich“, dennoch waren die Reaktionen durchweg wohlwollend. „Diese sportliche Zeitschiene setzt voraus, dass der Bauantrag nächste Woche vollständig eingereicht wird. So sind wir verblieben“, betonte der Erste Beigeordnete Thorsten Herbst.

„Wir machen den Edeka und den Aldi schön, und auf den Parkplätzen bekommen wir eine neue aufgeräumte Situation“, fasste Eckhart Send zusammen. Oder wie es Thorsten Herbst ausdrückte: „Was lange währt, wird endlich gut.“