Freizeit nur mit 2G - so kommt das in Löhne an

Löhne. Für Ungeimpfte könnte es in Zukunft schwierig werden in der Freizeit. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat nun Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte angekündigt. In besonders sensiblen Bereichen - etwa beim Karneval - soll es sogar eine 2G-Plus-Regelung geben. Das heißt, zugelassen werden dann nur Geimpfte und Genesene mit einem aktuellen, negativen Test. Am Donnerstag beraten sich die Länder jedoch noch einmal gemeinsam mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel bei einer Ministerpräsidentenkonferenz. Wir haben Löhner Akteure und Einrichtungen aus diesen Bereichen gefragt, wie sie auf die vorhersehbare Verschärfung schauen. Kultur und Bildung Derzeit können Löhner die Veranstaltungen des Kulturbüros Löhne mit einem 3G-Nachweis besuchen. "Die meisten, die unsere Veranstaltungen besuchen, sind geimpft. Da ist nur ganz selten einer mit einem Test dazwischen", berichtet Dirk Hinke vom Kulturbüro. Dass also nur wegen 2G auf einmal das Publikum schrumpft, das befürchtet er nicht. "Ich mache mir viel mehr Sorgen, ob die Leute überhaupt noch kommen." Es sei derzeit sehr schwierig, Karten zu verkaufen. Allgemein wären die Menschen sehr vorsichtig angesichts der kletternden Infektionszahlen. Insofern könnte eine 2G-Plus-Regel vielleicht sogar für ein zusätzliches Sicherheitsgefühl sorgen. Die Tests seien ja nun zum Glück auch wieder kostenlos. Ob dann sogar mehr kommen? "Das wäre zumindest meine Hoffnung. Dann weiß man ja, die sind auch getestet." Letztendlich warte er nun auf verbindliche Regelungen durch das Land. Wie sich eine 2G-Regel auf die Kurse und Angebote der VHS auswirkt, das könne sie im Vorhinein gar nicht einschätzen, sagt Stefanie Voß, Leiterin der Löhner VHS. Auch sie berichtet, dass kaum noch Besucher der Abendveranstaltungen und auch weniger Teilnehmer in den Kursen mit einem Testnachweis kommen. Die meisten seien geimpft. "Zum Glück ist das Semester fast vorbei und unsere Kurse gehen langsam in die Winterpause", berichtet sie. So würden sich mögliche Auswirkungen kommender Einschränkungen wahrscheinlich gar nicht lange zeigen. "Wir hoffen, dass wir dann im Januar wieder mit viel Klarheit durchstarten können." Restaurants Auch in der Löhner Gastronomie scheinen die Gäste meist ohnehin geimpft zu sein. Das berichten zumindest sowohl Loredana Putrino vom Sport-und Brückenhaus als auch Marco Lignante vom gleichnamigen Restaurant an der Bahnhofstraße. "Wir halten uns an das, was beschlossen wird", sagt Lignante zum Thema 2G. Abstand und große Lüftungsgeräte habe es bei ihm sowieso die ganze Zeit gegeben. "Wir tun alles dafür, dass die Kunden und natürlich auch wir sicher sind." Mit Sorge schaue er eher auf die zunehmende Zurückhaltung der Gäste - trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Dass diese durch eine Verschärfung der Regeln verstärkt werden könnte, fürchtet Loredana Putrino. "Im Moment läuft es eigentlich noch gut." Sie glaubt aber, dass vor allem 2G plus Testen einen Einfluss haben könnte. Wer mal eben spontan eine Pizza essen gehen wolle, müsse dann vorher noch zum Testzentrum - trotz Impfung. "Das ist alles mit Aufwand verbunden." 3G hingegen funktioniere gut und habe sich eingespielt, meint sie. Wichtig sei jedoch vor allem, "dass wir aufbleiben". Sport Petra Winter, Inhaberin des Fitnessstudios Activwoman in Mennighüffen, sagt es noch deutlicher: "Hauptsache keinen Lockdown. Das darf nicht passieren." Alle ihrer festen Kunden seien geimpft, manche hätten sogar schon eine Auffrischungsimpfung erhalten. Alle hielten sich an die Regeln und Abstände, das sei mittlerweile eingespielt. Und sie gehe auch davon aus, dass selbst bei einem zusätzlichen Testnachweis die meisten mitmachen würden. "90 Prozent der Kunden würden wahrscheinlich mitziehen, auch wenn das mehr Aufwand ist. Wir haben ja auch welche, die kommen vier Mal in der Woche", erklärt sie. Burkhard Schröder vom SC Aquarius macht sich vor allem um eine Nutzergruppe des Hallenbads Sorgen. "Was ist mit unseren Kindern?" Zum Einen könnten unter anderem Jugendliche ab 12 ausgeschlossen werden, die noch nicht geimpft sind, befürchtet er. Zum Anderen sei es auch schwierig nachzuprüfen, wie der Teststatus der Kinder sei. Diese werden zwar in der Schule getestet und gelten dementsprechend als getestet. Einen Nachweis über ein negatives Ergebnis bekommen sie jedoch nicht mitgegeben. Und gerade in den Schulen breite sich das Coronavirus derzeit besonders schnell aus, sagt Schröder. Ein zweischneidiges Schwert. Im Gegensatz dazu seien die älteren Schwimmer meist 2G. "Unsere Frühschwimmer sind alle 2G durch die Bank", berichtet Schröder.

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