Wie man sich bettet: Die Schlafexperten im Löhner Zentrum

Löhne. Guter Schlaf ist der Familie Möhle wichtig. Und zwar nicht nur für sie selbst, sondern speziell für ihre Kunden. In ihrem Geschäft an der Lübbecker Straße in der Löhner Innenstadt beraten aktuell zwei Generationen der Familie in Sachen Bett und verkaufen dort bei Möhle Schlafkultur natürlich auch all das, was für einen ausgewogenen Schlaf im wörtlichen Sinne die Grundlage ist. "Ohne guten Schlaf kein schöner Tag", sagt Martin Möhle, der das Unternehmen in der dritten Generation führt und die Spezialisierung auf das Bett zusammen mit seiner Frau Marion umgesetzt hat. Die Nachfrage nach einer guten Schlafunterlage habe in den vergangenen Jahren zugenommen, berichtet Martin Möhle. Rückenschmerzen und Schlafstörungen seien ein gesellschaftliches Problem, das viele Menschen über ihre Schlafumstände nachdenken lasse. Schließlich seien die ein wichtiger Faktor für die Gesundheit der Wirbelsäule und einen erholsamen Schlaf. "Das Bett ist die Basis", meint Martin Möhle. Und in der Corona-Pandemie habe das Interesse an neuen Betten und Matratzen noch einmal zugenommen. "Das hat man in der gesamten Branche gemerkt", betont er. "Die Leute haben viel in ihr Zuhause investiert, auch ins Schlafzimmer", meint auch Sohn Felix, der im Februar 2021 ins Unternehmen mit eingestiegen ist, unter anderem den Online-Shop mit aufgebaut hat - ebenfalls eine Konsequenz der Corona-Pandemie. Bei großen Sachen könne eine Beratung aber nicht ersetzt werden, meinen die Möhles. "Man hilft den Leuten, einen guten Schlaf zu finden, der Markt ist sehr beweglich und natürlich gehört da auch unternehmerische Strategie dazu", sagt Felix Möhle dazu, warum er sich dafür entschieden hat, im Familienunternehmen mitzuwirken. Seine Schwester Franziska ist bereits seit 2016 mit an Bord, kümmert sich aber aktuell in Elternzeit um die potenziell fünfte Generation des Familienunternehmens. Auch ihre Mutter ist noch im Hintergrund aktiv - Marion Möhle macht das Marketing. Mehrere Jahrzehnte Geschichte in Löhne Bevor das Schlafzimmer jedoch zur Familienexpertise wurde, lagen bereits Jahrzehnte Einzelhandelsgeschichte hinter dem Unternehmen. Angefangen hat alles einstmals 1933 in Löhne-Ort. "Mein Großvater hat das Unternehmen gegründet, nachdem er vorher Filialleiter einer Firma in Rahden war. Weil dann aber eine Filialsteuer eingeführt wurde, hat er sich selbstständig gemacht", erklärt Martin Möhle. Damals, in Möhles Elternhaus in Löhne-Ort, bot Gründer Heinrich Möhle alles an, was irgendwie mit Textilien zu tun hatte. "Das war ein klassischer Manufakturladen", sagt Martin Möhle. Der Grundstein für das Thema Betten wurde aber schon kurz darauf gelegt. 1938 schaffte Heinrich Möhle eine Maschine zur Reinigung von Bettfedern an. Kein einfaches Unterfangen, da diese viel zu groß war, um sie auf konventionellem Weg in das Gebäude zu bringen. "Das Dach wurde abgedeckt und die Maschine mit dem Kran oben rein gehoben", berichtet Möhle. In der Maschine selbst wurden die Daunen mit Dampf gereinigt, angefeuert wurde sie mit Holz. 1960 trat Heinrich Möhle jun. in die Fußstapfen seines Vaters und nahm die Gardinendekoration hinzu, das Unternehmen hieß von nun an "Textilhaus Möhle". Dabei blieben Betten weiter wichtig. "Mein Vater hatte den Spitznamen 'Daunenprofessor'", berichtet Martin Möhle. Damals wurden die Betten geöffnet und die Füllung zur Reinigung herausgenommen. "Die Kunden wurden an den Reinigungstagen von meiner Mutter Inge Möhle auf Termin von zu Hause abgeholt und wieder weggebracht", berichtet Martin Möhle. Seine Mutter habe auch die Mode-Sparte maßgeblich aufgebaut, auf die sich ab 1980 in Löhne-Ort konzentriert wurde, als an der Lübbecker Straße am heutigen Standort auf damals noch 100 Quadratmetern das Bettenhaus aufmachte. 1984 stieg Martin Möhle dann in die Firma ein und das Bettenhaus wuchs mit mehreren Erweiterungen immer mehr an. Matratzen-Studio und Betten-Waschstraße kamen dazu, schließlich wurde 1992 noch einmal angebaut, sodass nun 1.000 Quadratmeter Gesamtfläche, davon 600 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Zur gleichen Zeit schloss das Geschäft im Elternhaus in Löhne-Ort. Heute sind dort die Grill-Profis von Moesta zu finden. Die Suche nach dem optimalen Bett für jedermann Nun konzentrierte sich das Unternehmen auf das Betten-Business und das gesunde Schlafen. 1997 übernahm Martin Möhle von seinen Eltern die Geschäftsführung. Und auch danach gab es mehrere Umbauten: Raumkonzept, Klimaanlage, Beleuchtung. Beim letzten Umbau 2016 wurde dann auch ein Bereich eingerichtet, wo sich die Kunden für ihr persönliches Bett und individuelle Lattenrosteinstellungen vermessen lassen können. Ob breite Schultern, Hohlkreuz, klein oder groß - ein Gerät erfasst die Körperform und gibt an, welche Einstellungen je nach Größe und Gewicht für eine gerade Wirbelsäule optimal wären. "Die Unterfederung spielt eine wichtige Rolle", erklärt Martin Möhle. Aber auch andere Aspekte, die Höhe des Kissens etwa und natürlich die eigenen Schlafposition sind von Belang. "Wir führen darum immer ein Vorgespräch." Um eine gute Beratung liefern zu können, bilde sich das gesamte Team regelmäßig weiter. Es gebe Kontakte zu Orthopäden und Physiotherapeuten. Und diesen Einsatz wüssten die Kunden auch zu schätzen. Diese kämen aus dem gesamten Umkreis - auch aus den angrenzenden Kreisen. "Das ist eine Kompetenz, die wir uns über Jahre erarbeitet haben", sagt Martin Möhle.

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