Löhnes größte Gastronomie: Neustart im Mühlenwerk

Löhne. Näher an der Werre geht es kaum. Einen Steinwurf entfernt rauscht der Fluss tosend durch das Wehr. Bald werden im neuen Café des "Mühlenwerk 1857" an der Bünder Straße Kaffee und Kuchen serviert. "Einen schöneren Blick auf die Werre gibt es in Löhne nicht", sagt Inhaber Willi Niederbröker. Auf dem Gelände des Mühlenwerks, dem früheren Entenhof, hat sich in den letzten Monaten eine Menge getan. "Wir haben die Coronazeit gut genutzt, auch wenn es natürlich auch für uns Phasen gab, wo es sehr schwer war", sagt er. Das Mühlenwerk nutzt verschiedene Gebäude auf dem Areal. Im Haupthaus befinden sich Rezeption und das erste Hotelgebäude sowie Bar und Restaurant. Gegenüber ist der Saal, im selben Gebäude entsteht auch das Café. Das künftige Café befindet sich direkt an der Werre. Die Arbeiten in den Räumen sind schon weit fortgeschritten, die Trockenbauer haben ihre Aufgaben erledigt. "Mit den Malerarbeiten wird bald begonnen", sagt Niederbröker. Auch im Café wird der Charme des alten Gebäudes erhalten. Der rote Backstein ist nicht verputzt und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Eine großzügige Fensterfront mit Blick auf die Werre vermittelt ein ganz besonderes Naturerlebnis. 45 Zimmer kommen dazu An vielen Stellen in dem fünfstöckigen Gebäude arbeiten die Handwerker. "45 Zimmer kommen noch dazu", sagt Willi Niederbröker. Zurzeit hat das Hotel 27 Zimmer. "Mit dieser Anzahl von Zimmern stoßen wir bei Tagungen schnell an Grenzen", sagt Helene Fetz, rechte Hand von Mitinhaberin Susanne Wulfmeyer. Es sei immer wieder vorgekommen, dass das Mühlenwerk eine Tagung nicht ausrichten konnte, weil das Hotel zu wenig Zimmer hat. Wann Café und Hotelerweiterung fertig sind, ist noch nicht klar. "Wir sind schon so oft wegen Lieferschwierigkeiten von Baumaterial ausgebremst worden, da möchte ich mich jetzt nicht auf einen Eröffnungstermin festlegen", sagen die Betreiber. Absehbar ist die Eröffnung der Wurstbraterei in den nächsten Wochen. "Dafür haben wir das alte Wiegehaus der Mühle umgebaut". In dem kleinen Gebäude mit dem edlen Imbiss-Ambiente bietet Niederbröker Bratwurst der Fleischerei Timmerberg aus Bad Oeynhausen an. Auch wenn in den letzten Monaten trotz Corona im Gebäudekomplex kräftig gearbeitet wurde, schön war es für Susanne Wulfmeyer und ihr Team nicht. Im Gegenteil. "Das war schrecklich. Gut, dass wir jetzt wieder richtig arbeiten können." Das Hotel war auch während des Lockdowns für Geschäftsreisende geöffnet. Die Gastronomie musste aber wie überall geschlossen bleiben. "Wir haben zum Glück kein fest angestelltes Personal entlassen müssen", sagt Susanne Wulfmeyer. So lief der Neustart in der vergangenen Woche ohne Probleme. Allerdings muss mehr improvisiert werden als vor Corona. "Es fehlen einige Aushilfen, die sich beruflich anders orientiert haben. Da geht es uns wie den anderen Kollegen in der Gastronomie." "Viele Gäste schwärmen vom Gesamteindruck" Das Mühlenwerk wurde im Juni 2018 nach aufwendiger Renovierung von Willi Niederbröker und Susanne Wulfmeyer eröffnet. "Wir hatten wirklich einen tollen Start, da war es umso bitterer, dass uns Corona ausgebremst hat", sagen die Inhaber. Allerdings haben Hotel und Gastronomie sich längst fest etabliert. Auch wenn Corona dazu führt, dass es weniger Dienstreisen gibt, ist Susanne Wulfmeyer überzeugt, dass das Mühlenwerk davon nicht so stark betroffen sein wird. "Unter der Woche kommen die meisten unserer Gäste aus der Möbelindustrie. Da ist in vielen Bereichen die persönliche Begegnung unerlässlich." Am Wochenende sorgen in normalen Zeiten Feiern für die Auslastung von Hotel und Gastronomie. "Viele Gäste schwärmen vom Gesamteindruck, wenn Sie zu uns kommen. So etwas findet man so schnell nicht wieder." Gerade die Kombination aus Partylocation und Hotel überzeuge. Susanne Wulfmeyer ist überzeugt, dass die Menschen trotz der Pandemie die Lust am Feiern nicht verloren haben. "Es gibt viele Anfragen für die nächsten Monate. Manche haben auch schon für das nächste Jahr gebucht, weil das Wunschdatum nicht mehr verfügbar war", sagt Wulfmeyer. Noch ist die Pandemie nicht vorbei. So sei es sehr schön zu sehen, wie umsichtig die Gäste mit den Hygieneregeln umgehen würden. "Das ist bei allen, die bei uns feiern wollen, vor der Party ein Thema."

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