Lastwagen fährt sich auf enger Löhner Straße fest und muss befreit werden

Löhne. Die Zugmaschine auf dem Feld, der hintere Teil in der Einfahrt zum Bauernhof am Leinkamp 16. Der 37-Jährige Fahrer eines Sattelzugs aus Polen hat sich am Montag in Löhne so festgefahren, dass er nicht mehr vom Fleck kommt und abgeschleppt werden muss. Auch zwei Betonpfeiler sind nicht ohne Schaden aus der Sache herausgekommen. Aus Sicht der Anwohner durchaus keine Seltenheit, sie berichten, dass immer wieder Lastwagen diesen Weg nehmen, um ins Gewerbegebiet Leinkamp/Unterer Hellweg zu kommen. Nach Angaben von Nachbarn kommt es noch immer mehrfach im Jahr vor, dass Lkw in den viel zu schmalen und kurvigen Leinkamp fahren. "Das müsste an der Einmündung des Leinkamp auf die Schierholzstraße deutlich besser gekennzeichnet sein", sagt eine Nachbarin. Sie hat auch schon Lkw-Fahrer mit Kaffee versorgt, die lange auf einen Abschleppdienst warten mussten. Die Polizei hält die Hinweise für ausreichend. "Eigentlich hätte der viel früher merken müssen, dass er da nicht lang fahren sollte", meint Polizeisprecher Uwe Maser auf Anfrage von nw.de. Bei solchen Ereignissen sei oftmals eine fehlerhafte Führung durch das Navigationsgerät der Auslöser. Dennoch gebe es bis zu diesem Punkt genug Hinweise für Verkehrsteilnehmer, dass der Weg über die Schierholzstraße und den Leinkamp nicht dafür geeignet ist, um ins Industriegebiet Leinkamp/Unterer Hellweg zu gelangen. Stadt weist auf die klare Verkehrsregelung hin Schon die Schierholzstraße ist nämlich eigentlich für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen tabu. Nach den Schildern dazu, stehen auch an der Einfahrt zum Leinkamp welche, die klar machen, dass hier die Einfahrt verboten ist. Und einige hundert Meter dürfen nur noch landwirtschaftliche Fahrzeuge die Straße befahren. Hier dürfte es auf der schmalen Straße für die Fahrer der Lkw aber schon zu spät sein, sie hätten dann fast schon keine Wahl mehr als weiterzufahren, meint Maser. Dass er nicht so aber auch nicht weiterkomme, das sei dem 37-Jährigen Lastwagen-Fahrer im aktuellen Fall dann aufgefallen. "Er hat dann wohl die Hofeinfahrt gesehen und gehofft, da drehen zu können", erklärt der Polizeisprecher. Dabei habe er sich jedoch auf dem Feld festgefahren und obendrein dabei zwei dort stehende Balkonpoller beschädigt. Auch das Ordnungsamt Löhne unterstreicht die klare Verkehrsregelung an der Stelle: "Es wurden an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet Wegweiser aufgestellt, um die Lkw zu Hermes zu lenken." Grundsätzlich würden die Lastwagen bereits im Kreuzungsbereich Königstraße (L 773), Brunnenstraße und Wilhelm-Busch-Straße weiter Richtung Norden entlang der Königstraße geführt. Wohin war der Lkw unterwegs? "Bei Beachtung dieser Beschilderung kommen die Lkws nicht in die weiter östlich gelegenen Straßen wie beispielsweise den Leinkamp." Möglicherweise werde die Beschilderung aufgrund entgegenstehender Angaben in Navigationsgeräten nicht hinreichend berücksichtigt, so das Ordnungsamt. Zahlen und Daten dazu, wie oft es vorkommt, dass sich Lastwagen auf der schmalen Straße festfahren, können weder Polizei noch Ordnungsamt nennen. Wohin der Sattelschlepper unterwegs war, lässt sich indes nicht einwandfrei klären. Hermes Fulfilment - größter Anlieger im Gewerbegebiet - erklärt auf Anfrage von nw.de, es lasse sich anhand der Angaben und des Fotos vom Lkw nicht klären, ob der Fahrer zum Hermes Logistikzentrum oder zu einem anderen Ziel unterwegs gewesen sei. Danach gefragt, wie oft es denn vorkomme, dass Lastwagen versuchen dort entlang zu fahren, sagt Thomas Saltenbrock, Betriebsleiter von Hermes Fulfilment: "Soweit uns bekannt ist, sind das Einzelfälle. Die weit überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge, die uns beliefern, nimmt den vorgegebenen Weg. Wir weisen die Transportunternehmen immer wieder darauf hin, das Logistikzentrum am Scheidkamp über die A 30 und B 611 anzufahren." Um über Änderungen und Besonderheiten zu informieren - wie etwa bei Umleitungen, nutze Hermes Fulfilment eine webbasierte Plattform zur Lieferanmeldung, E-Mails und auch die direkte Ansprache. "Wir erwarten, dass die Transportunternehmen ihre Fahrer entsprechend instruieren. Es ist in unserem eigenen Interesse, dass die Fahrzeuge nur die erlaubten Straßen benutzen und keine Schleichwege nehmen", betont Saltenbrock.

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