Löhne erlaubt Tempo 100 raus aus Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen/Löhne. Autofahrer können Bad Oeynhausen in Richtung Amsterdam deutlich schneller verlassen, als sie hinein gekommen sind. Zwischen der McDonalds-Kreuzung und der Autobahnauffahrt gilt Tempo 100 und nicht mehr Tempo 80. Die Stadt Löhne hat in Absprache mit der Verkehrskommission des Kreises Herford das Tempolimit heraufgesetzt. Die Schilder sind erst vor wenigen Tagen montiert worden. Auch in Gegenrichtung gilt ab sofort Tempo 100. Erst kurz vor der McDonalds-Kreuzung auf Höhe der Hahne-Mühlenwerke muss die Geschwindigkeit auf Tempo 70 verringert werden. Die 1995 aufgebaute Stauwarnanlage ist nicht mehr in Betrieb. Die Anlage soll noch in diesem Jahr abgerissen werden. Das erklärt Straßen-NRW-Pressesprecher Sven Johanning auf Nachfrage. Der Blitzer hinter der letzten Schilderbrücke vor der Kreuzung ist bereits abgebaut. Bislang galt im Bereich der Stauwarnanlage je nach Verkehrsaufkommen Tempo 80 oder Tempo 60. Deutlich weniger Unfälle Der Löwenanteil des Fernverkehrs rollt allerdings seit zwei Jahren über die Nordumgehung. Auf der alten Stadtautobahn ist damit deutlich weniger Verkehr. Offenbar gibt’s deshalb auf dem Gohfelder Teilstück deutlich weniger Unfälle. &bdquo;Die Lage hat sich in den letzten Monaten deutlich entspannt“, sagt Simone Lah-Schnier, Pressesprecherin der Polizei im Kreis Herford. In der Vergangenheit hat es auf der vierspurigen Straße immer wieder schwere Verkehrsunfälle gegeben. Zuletzt am Freitag, 2. November 2018 und damit rund einen Monat vor der Freigabe der Nordumgehung. Ein Lkw-Fahrer wollte in Richtung Amsterdam die Spur wechseln, berührte dabei aber einen Volvo, der darauf in den Gegenverkehr geriet und mit einem Geländewagen zusammenstieß. Bei dem Unfall wurde die Beifahrerin im Volvo leicht verletzt. Zwischen den Fahrtrichtungen gibt es auf mehreren Hundert Metern keine Leitplanken, nur eine doppelt durchgezogene Linie. Tempo 80 war die Antwort der Behörden auf die Unfallgefahr. &bdquo;Wenn die Strecke nachweislich kein Unfallschwerpunkt mehr ist, besteht kein Anlass für ein Tempolimit“, sagt Lah-Schnier. Neuregelung als Gemeinschaftswerk Der Autobahnzubringer zwischen A30 und Ortseinfahrt Bad Oeynhausen ist mit der Freigabe der Nordumgehung von einer Bundes- (B61) zu einer Landesstraße namens L777 herabgestuft worden. An der Mc-Donalds-Kreuzung ist der Zubringer aber weiterhin als &bdquo;Kraftfahrtstraße“ ausgeschildert. Sie darf nur von Fahrzeugen benutzt werden, die mindestens Tempo 60 fahren können. Ohne das neue Tempolimit wäre hier freie Fahrt für Raser. Die neuen Schilder auf dem Autobahnzubringer sind ein Gemeinschaftswerk mehrerer Behörden. Die Verkehrskommission des Kreises Herford hat die Strecke in den vergangenen zwei Jahren unter die Lupe genommen und mit Straßen NRW, Kreispolizeibehörde, Stadt Löhne und Polizei die Neuregelung abgestimmt. Die Straßenverkehrsbehörde der Stadt Löhne hat dann Tempo 100 angeordnet. Autofahrer müssen allerdings kurz vor der Auffahrt auf die Autobahn 30, im Löhner Knäuel, wieder vom Gas gehen. In der Links-Rechts-Kombination in Richtung Amsterdam gilt Tempo 80 und dann sogar nur noch Tempo 60. Schilder stehen erst seit wenigen Tagen Die neuen Schilder sind erst vor wenigen Tagen aufgestellt worden. Der Leiter der Löhner Verkehrsbehörde, Olaf Bokämper, erfährt davon durch die Anfrage der NW. Die schriftliche Bestätigung der Baufirma ist noch nicht im Rathaus angekommen. Bokämper verweist auf die Rechtslage: Geschwindigkeitsreduzierungen dürften nur angeordnet werden, &bdquo;wenn aufgrund einer besonderen örtlichen Situation eine besondere Gefahrenlage besteht“. Die Verkehrskommission hat als Hauptursache der schweren Verkehrsunfälle auf dem Zubringer &bdquo;das sehr hohe Verkehrsaufkommen mit unangepassten Fahrgeschwindigkeiten und Fahrfehlern bei Auffahrunfällen und Spurwechseln“ ausgemacht. Mit der Freigabe der Nordumgehung ist das offenbar Vergangenheit. Für die Zukunft kündigt Bokämper allerdings bereits an, dass die Verkehrskommission die Strecke weiter im Blick haben wird. Das heißt: Sollte die Zahl der Unfälle wieder zunehmen, müsste das Tempo auf der Strecke wieder gedrosselt werden.

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