An diesem Bad Oeynhausener Unfallschwerpunkt gilt bald Tempo 50

Bad Oeynhausen. Der letzte Unfall ist erst zwei Wochen her. Passiert ist glücklicherweise bloß Blechschaden. Für Anwohner Mahmud Fakih war es trotzdem ein Schreckmoment: Schon wieder hat es direkt vor seinem Haus gescheppert, wie so oft in den vergangenen Monaten. Die Trümmer seiner Gartenmauer liegen immer noch quer auf dem Winterrasen und zeugen von den Unfällen. Der Wiederaufbau verzögert sich, die Versicherung hat noch nicht gezahlt. Die Kreuzung der Werster mit der Gohfelder Straße und der Ringstraße direkt vor Fakihs Wohnhaus ist für Autofahrer offenbar ein gefährliches Pflaster. Die Polizei hat dort im vergangenen Jahr ungewöhnlich viele Unfälle registriert. Und es gab längst nicht nur Blechschäden. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Zweimal landeten Autos in der Gartenmauer von Familie Fakih. Vor wenigen Monaten ist die Kreuzung deshalb zur Unfallhäufungsstelle erklärt worden - und seitdem unter verschärfter Beobachtung der Verkehrsbehörden. Zweimal hat sich die Unfallkommission an Ort und Stelle getroffen und über die Ursachen der Unfälle und die mögliche Entschärfung beraten. In der Kommission treffen sich Polizei, Straßen NRW, Stadt und Kreis und sprechen ab, wer was tun muss, um die Zahl der Unfälle an dieser Stelle zu verringern. Hintergrund: Unfallkommission nimmt gefährliche Kreuzung unter die Lupe Eine unübersichtliche Kreuzung Die Kreuzung liegt im Scheitelpunkt einer Kurve am Rande des Betonwerks Bieren. Die Gohfelder Straße und die Ringstraße treffen dort etwas versetzt aufeinander und es gibt bloß einen, in beide Richtungen befahrbaren Fuß- und Radweg. Kurz: Die Kreuzung ist unübersichtlich. Auf der Ringstraße und der Gohfelder Straße gilt Tempo 30, auf der Werster Straße jedoch Tempo 70. Das macht das Linksabbiegen von und in die Ringstraße nicht eben einfach. Genau das will aber ein beachtlicher Teil der Verkehrsteilnehmer: Über die Ringstraße rollt nämlich auch Schülerverkehr, selbst ein Linienbus war bereits beim Linksabbiegen auf die Werster Straße in einen Unfall verwickelt. Dabei muss jeder, der aus der Ringstraße abbiegt, an einer Haltelinie stoppen. Diese Linie befindet sich allerdings direkt auf der Außenmarkierung der Werster Straße. Das Stoppschild steht etwa eine Autolänge versetzt davor. Wer also von der Ringstraße auf die Werster Straße rollt, überfährt flott das Stoppschild, müsste dann aber eigentlich wenige Meter später an der Haltelinie stoppen. Das geschieht aber nicht immer. Die Unfallkommission hat die bisherigen Unfälle nach Gemeinsamkeiten untersucht und verweist darauf, dass alle Unfälle beim Linksabbiegen aus oder in die Ringstraße entstanden sind. Die Unfallursachen seien Fahrfehler der Autofahrer. So berichtet es Kreispressesprecherin Mirjana Lenz. Lesen Sie auch: Kreuzung am Betonwerk ist jetzt doch Unfallschwerpunkt Tempo 50 Richtung Löhne Um die Kreuzung zu entschärfen, empfiehlt die Unfallkommission ein Tempolimit. Allerdings nur in eine Richtung: Wer von Bad Oeynhausen nach Löhne fährt, muss auf der Kreuzung künftig Tempo 50 fahren. Außerdem sollen neue Schilder auf die Unfallgefahr an der Kreuzung hinweisen. An der Ringstraße und auf der Werster Straße wird künftig &bdquo;Achtung Unfallgefahr!“ zu lesen sein. Diese Schilder müssen jedoch zunächst bestellt und von den Straßeneigentümern Straßen NRW und der Stadt Bad Oeynhausen auch aufgestellt werden. &bdquo;Es ist ein Anfang“, sagt Anwohner Mahmud Fakih, als er davon erfahrt. Ausreichend findet er es aber nicht. Schließlich fahren auch viele Autofahrer, die von Löhne nach Bad Oeynhausen über die Werster Straße wollen, bereits auf der Kreuzung Tempo 70. Und wenn vorausfahrende Autos auf der Kreuzung bremsen, um links abzubiegen, fahren die hinterherfahrenden Autos gerne über den Rad- und Fußweg als zusätzliche Autospur. Fakih lässt deshalb an den Müllabfuhrterminen seine Tonnen absichtlich etwas länger am Straßenrand stehen. Dann ist diese Abkürzung verwehrt. Haltelinie an Bad Oeynhausener Kreuzung zurückversetzen? Fakih findet aber auch, dass die Haltelinie hinterm Stoppschild auf der Ringstraße eine Gefahrenquelle darstellt. Die Haltelinie ist seiner Ansicht nach viel zu weit in der Kreuzung. Fakih: &bdquo;Warum wird die nicht in die Ringstraße zurückversetzt?“ Die Unfallkommission hat auch dies genauer betrachtet, belässt es aber bei der bestehenden Regelung. &bdquo;Festzustellen war ebenfalls, dass der Verkehr in die Ringstraße beim Abbiegen die Kurve schneidet und den Markierungsbereich überfährt“, so Kreispressesprecherin Mirjana Lenz: &bdquo;Zudem halten viele Verkehrsteilnehmer nicht gänzlich an der Haltelinie.“ Die Polizei werde deshalb das Stopp-Zeichen überwachen. Die Kontrollen werden unangekündigt stattfinden. Eine letzte Maßnahme soll den Verkehr schon von Weitem steuern. Die Hinweisschilder an der Ringstraße, Ecke Bergkirchener Straße, weisen bislang ortsfremden Autofahrern den Weg über die Ringstraße nach Löhne und Gohfeld. Diese &bdquo;Pfeilwegweiser“ sollen nun entfernt werden, damit die Autos nicht durch die Tempo-30-Zone rollen und so direkt auf die gefährliche Kreuzung geleitet werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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