Abflug ohne Rückreisetermin: Löhner Paar erlebt die Reise seines Lebens

Löhne/Flores. Sophie Luchtmeier und Lukas Linnebrügger haben ihre Jobs in Deutschland gekündigt und reisen für unbestimmte Zeit durch die Welt. Die Corona-Pandemie hat ihre Reisepläne zwar geändert, die Lust, neue Länder und Kulturen kennenzulernen, aber nicht geschmälert. Statt Richtung Asien hat sich das Löhner Paar nun nach Portugal aufgemacht. Die Reise ihres Lebens ist mit einer Flucht holprig gestartet. Mittlerweile haben sie sich auf den Azoren gut eingelebt und erkunden nicht nur die "Heimatinsel" Pico, sondern auch die Nachbarinseln. In loser Folge berichtet die Krankenschwester auf nw.de von ihren Erlebnissen. "Nachdem wir neben unserer Heimatinsel Pico auch die Nachbarinsel Faial ausgiebig erkundet haben, standen nun die nächsten zwei Inseln der Azoren auf dem Programm. Die beiden Inseln Flores und Corvo sind die westlichsten des Inselarchipels. Sie liegen so weit westlich, dass sie schon auf der amerikanischen Kontinentalplatte liegen. Geografisch gesehen gehören sie aber noch zu Europa. Deshalb findet sich auf der Insel Flores auch der westlichste Punkt Europas, den wir natürlich besuchten. Wenn man dort so sitzt und aufs Wasser schaut, ist es schon ein komisches Gefühl, dass vor einem nur noch Atlantik liegt und danach irgendwann Amerika kommt. Entsprechend der Lage der Inseln war das Wetter ein wenig rauer und windiger, als in der zentralen Gruppe, auf der sich Pico befindet. Flores ist die viertkleinste der Inseln, hat an Natur aber einiges (vielleicht am meisten) zu bieten. Neben den berühmten sieben Seen im Hochplateau der Insel, gibt es unglaublich viele Wasserfälle zu bestaunen. Die Insel ist komplett grün und zu jeder Zeit regnet es irgendwo, was dazu führt, dass man jeden Tag Regenbögen zu sehen bekommt. Hurricane Lorenzo schottete Inselbewohner ab Auf Flores wird einem die gewaltige Macht des Ozeans bewusst, denn obwohl der Hurricane Lorenzo im letzten Jahr "nur" eine Kategorie 1 war, wurde der Hafen von Lajes das Flores komplett zerstört. Das bedeutete für die Insel eine riesige Katastrophe. Die etwa 3.500 Einwohner waren nahezu von der Außenwelt abgeschottet, da keine größeren Schiffe mehr anlegen konnten. Mittlerweile wird der Hafen wieder ausgebaut und auch ein Ersatzhafen kann für Warenanlieferungen genutzt werden. Wer nach Flores reist, unternimmt meist zwei Dinge: einen Tagesausflug nach Corvo und Canyoning. Canyoning ist das Durchwandern und Durchklettern einer Schlucht, in der ein Fluss fließt. Auch wir ließen uns dieses Spektakel nicht entgehen und hatten sehr viel Spaß. Innerhalb von drei Stunden liefen, kletterten, rutschten, schwammen und sprangen wir durch das 13 Grad kalte Wasser (natürlich mit genügend Schichten Neopren) und seilten uns über mehrere Meter ab. Zum Abschluss gab es noch Brötchen mit selbstgemachter Aracal-Marmelade . Aracal (deutsch: Erdbeer-Guave /Kirsch-Guave) ist eine lokale Frucht, die hier überall an den Straßen und in Gärten wächst und unglaublich lecker ist. Tagesausflug auf Corvo Die vierte Insel, die wir erkundeten, war Corvo . Corvo ist mit 12 x 7 Kilometer die kleinste der Azoreninseln. Gerade einmal 300 Menschen wohnen dort und Touristen kommen meist nur für einen Tagesausflug. Wir wanderten ein wenig und sahen uns den Krater an, der sich in der Mitte der Insel befindet. Dann ging es auch schon wieder durch ziemlich raue See zurück nach Flores, denn viel mehr zu sehen gibt es auf Corvo nicht. Die Fahrt war aber ein Highlight für sich, denn wir sahen einen fliegenden Fisch. Leider habe ich es nicht geschafft dieses Tier zu fotografieren, aber dieses Erlebnis werden wir wohl nie vergessen. Auch wenn ich am Anfang nicht glaubte, dass das wirklich ein Fisch ist, erklärte uns die Mitarbeiterin der Bootstour, dass diese Fische hier relativ selten sind, es sie aber gibt. Glück gehabt! Zwei Löhner kündigen und gehen auf Weltreise - ohne Rückflugticket NW+ | Reise ohne Enddatum: Paar plant Tattoo in jedem Land NW+ | Weltreise abgesagt: Löhner Krankenschwester und ihr Freund haben Plan B NW+ | Europareise zweier Löhner startet mit einer Flucht

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