Plätze für Jugendliche: "Es wäre nicht sinnvoll alles zu schließen"

Löhne. Musik ist für viele Menschen Balsam für die Seele. Sich in der Malerei zu verlieren ebenso. Auch Sport hilft, den Kopf auszuschalten. Im Lockdown light gibt es für Kinder und Jugendliche allerdings nicht mehr allzu viele Möglichkeiten sich fern von der Schule mit Freunden zu treffen. Es gilt, Kontakte einzudämmen. Vereinssport ist momentan passé, ins Kino gehen, geht auch nicht, Partys sind tabu. Da ist es viel wert, dass die Jugendkunstschule, die Jugendtreffs, aber auch die Musikschulen offen bleiben. Die Musikschule musste allerdings erst darum kämpfen. Der November ist ein besonderer Monat. Alles fährt herunter. Der Lockdown light soll dafür sorgen, dass die Corona-Zahlen fallen und die Kontaktpersonen wieder nahtlos zurückverfolgt werden können. Doch anders als im März, April und Mai ist nicht alles geschlossen. "Wir haben es erst befürchtet", sagt Matthias Mawick vom Jugendzentrum Riff. Eingetreten ist es nicht. "Darüber sind wir froh." Explizit die Jugendeinrichtungen dürfen geöffnet bleiben. Nur kleine Gruppen sind möglich Für den Sozialarbeiter ist die Entscheidung enorm wichtig. "Wir haben viele Jugendliche mit Migrationshintergrund hier. Die haben teilweise nur einen begrenzten Raum zu Hause", sagt er und fügt an: "Die müssen einfach mal raus." Regeln gebe es natürlich trotzdem. Die Maske bleibt auf. "Das machen sie vorbildlich", beschreibt Mawick die Situation. So wird am Billardtisch mit Mund-Nase-Bedeckung gespielt. Und hier kann auch ohne Probleme der notwendige Abstand eingehalten werden. Die Öffnungszeiten sind beschränkt. Das Riff hat nur mittwochs und donnerstags von 15 bis 20 Uhr auf. "Wir arbeiten in Schichten", sagt Lea Sophie Stuke, die als Bundesfreiwillige seit August im Jugendzentrum arbeitet. Auch dürfen nur wenige junge Löhner gleichzeitig ins Riff. "Es dürfen nur maximal zehn Köpfe sein, inklusive Betreuer, also haben wir nur acht Plätze." Die selben Vorgaben gelten auch in der benachbarten Jugendkunstschule. "Wir arbeiten nur noch in kleinen Gruppen von sechs bis sieben Kindern", sagt die Leiterin Christiane Stelter. Auch hier gilt die Maskenpflicht. "Die Kinder beachten die Regeln, sie kennen es ja schon aus der Schule", sagt Stelter, die viele positive Rückmeldungen bekommt: "Die Kinder, die kommen, sind happy." Jugendzentrum auf, Musikschule zu Die Schüler der Musikschule bekamen Anfang November einen Dämpfer. Die Türen sollten hier genauso wie bei der Gastronomie oder den Veranstaltungssälen geschlossen bleiben. "Das war nicht zu verstehen und hat uns schon geärgert", sagt der Leiter Gerhard Sowa und führt aus: "Wir verstehen uns als Bildungseinrichtung und nicht als Spaßaktion." Nach drei Tagen gab es nach Diskussionen mit dem Landesverband der Musikschulen ein Umdenken bei der Landesregierung. Die neue Corona-Schutzverordnung wurde angepasst. Die Einrichtungen durften wieder Unterricht anbieten. Und nicht nur der Löhner Musikschulleiter atmete auf. "Es ist wichtig, dass die Schüler ihr Instrument weiter erlernen dürfen und so ein Instrument wird erst interessant, wenn es in der Gemeinschaft genutzt werde." "Wir sind froh, dass wir wieder arbeiten dürfen" Orchester- und Chorproben sowie die Ensemblearbeit bleiben nicht gestattet. "Auf alles, was zusätzliche Kontakte bedeute, wird verzichtet." Dort, wo die Maske möglich ist (Klavierunterricht), bleibt sie auch hier auf. Und die Abstände können durch das Raumangebot auch gut eingehalten werden. Zudem gebe es ein Hygienekonzept und es könne exakt nachvollzogen werden, wer, wann, zu welchem Zeitpunkt, wo war. Sowa: "Wir sind froh, dass wir wieder arbeiten dürfen." Ob jung oder alt: Für alle sei die Corona-Zeit eine schwierige. Daher findet es Christiane Stelter enorm wichtig, dass es noch offene Türen gibt. "Es muss noch ein bisschen Normalität geben", so die Leiterin der Jugendkunstschule. Die Kinder würden definitiv profitieren. "Musik macht einfach Spaß", sagt Sowa und Stelter ergänzt: "Es ist toll zu sehen, wie die Kinder beim Malen und Gestalten mal alles vergessen und sich entspannen."

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