Auf dieser Löhner Straße gilt jetzt Tempo 70 und Überholverbot

Löhne. Raser werden auf der Häger Straße ab sofort etwas ausgebremst. Die Stadt Löhne hat sich mit ihrer Forderung nach einer Geschwindigkeitsreduzierung bei der Verkehrsbehörde Straßen NRW und der Kreispolizei durchgesetzt. Zudem gilt ab der Koblenzer Straße bis zur scharfen Linkskurve und in umgekehrter Richtung ein Überholverbot. "Es ist eine Verbesserung, aber noch keine optimale Lösung", sagt der zuständige Mitarbeiter bei der Stadt Löhne, Olaf Bokämper. Das Teilstück der Häger Straße (von der Koblenzer Straße bis zum einseitigen Radweg) wird weiterhin verkehrstechnisch zweigeteilt bleiben. Von der Koblenzer Straße bis zur Kurve darf ab sofort nur noch Tempo 70 gefahren werden. Vorab war eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zulässig. Außerdem gilt hier nun ein Überholverbot. Das war den Kritikern besonders wichtig. Unterschriftenaktion von drei Schülerinnen Etliche Bürger und Vereine haben in der Vergangenheit wiederholt auf die schlechten Bedingungen für Radfahrer aufmerksam gemacht. Die Straße sei zu schmal, es existiere weder Rad- noch Fußweg und aufgrund der Gradlinigkeit würde förmlich zum Rasen eingeladen. Drei Schülerinnen haben sich ebenso zu Wort gemeldet und Tempo 50 gefordert wie der ADFC und der Verein "Radverkehr Löhne". Hinzu komme, dass mit der fertig gestellten Knickstraße (B 611) und der B 61 zwei Straßen in unmittelbarer Nähe über gut ausgebaute Radwege verfügen. Nur das etwa ein Kilometer lange Teilstück Richtung Heimatmuseum würde fehlen. Auch Bokämper hofft auf den Radweg. "Damit hätten wir dann eine wirklich vernünftige Lösung." Angedacht ist ein Bürgerradweg. Die Stadt müsse sich um den Grunderwerb kümmern, Straßen NRW will in einem Atemzug dann auch die 90-Grad-Kurve entschärfen. Die von der Bevölkerung geforderte Geschwindigkeitsreduzierung sei nur der Anfang. Die wird vor der scharfen Kurve Richtung Alter Postweg nochmals von 70 auf 50 reduziert. Und in die andere Richtung beginnt Tempo 50 sobald der Radweg aufhört. Hier hat die Stadt zusätzlich die Schilder "Achtung Radfahrer" aufstellen lassen. "Das ist ein kritischer und gefährlicher Punkt für Radfahrer", sagt Bokämper. Mit diesem Argument habe die Stadt Straßen NRW überzeugen können. Kreuzung ist Unfallhäufigkeitsschwerpunkt Die Verkehrsbehörde ist für die Landesstraße zuständig. Demnach muss die Stadt das Land und die Polizei bei Änderungen mit ins Boot holen, alleine darf die Kommune nicht entscheiden. Straßen NRW hat in der Vergangenheit keinen Grund gesehen, die Verkehrsregeln auf dem Teilstück zu verändern. Die Bedeutung der Straße spiele eine Rolle auch müsse geschaut werden, ob ein Tempolimit hier Sinn mache, sagte Pressesprecher Sven Johanning in vorangegangenen Gesprächen. Die Kreispolizei beobachtet die Straße ebenfalls genau. Im vergangenen Jahr gab es zehn Unfälle zwischen der Kreuzung Häger Straße / B 61 und Schweichelner Straße / Alter Postweg. Die Unfälle passierten oftmals in der Kurve, aber eine andere Stelle, nur wenige hundert Meter weiter, hat die Polizei besonders im Blick. &bdquo;Die Einmündung von der Straße Auf dem Keile zur Häger Straße ist eine Unfallhäufigkeitsstelle", sagt Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier. Von den zehn Unfällen 2019, bei denen zwei Menschen schwer und sieben Personen leicht verletzt worden sind, sind vier genau dort passiert. Ein Anwohner hat für die Miniabkürzung Tempo 30 gefordert. Darüber entscheidet die Verkehrskommission. Stadt hat sich überall Tempo 50 entlang der Häger Straße gewünscht Die Argumente der Stadt zur Temporeduzierung und dem Überholverbot haben nun gefruchtet. "Wir haben eine Menge angeführt und auch unsere Aufsichtsbehörde mit dazu geholt", sagt Bokämper. Für die Stadt war klar, dass sie hier nicht locker lässt. "Wir haben den Handlungsbedarf gesehen. Die Strecke wird für Radfahrer immer attraktiver", sagt Bokämper, der im Rathaus für die Verkehrssicherung zuständig ist. Eigentlich hätte die Stadt auf der gesamten Strecke Tempo 50 einführen wollen. "Doch das hat unsere Aufsichtsbehörde nicht unterstützt."

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