Löhne. Am 1. September 1939 hatte die Wehrmacht Polen überfallen und damit den zweiten Weltkrieg begonnen. Heute, 81 Jahre später, bleibt die Erinnerung an Millionen von Schicksalen erhalten. Anlässlich des jährlichen Antikriegstags haben Löhner am Mahnkreuz in Löhne-Ort einen Kranz niedergelegt, um zu gedenken und eben jene Erinnerung weiterhin präsent zu halten.
Das Kreuz auf dem Spatzenberg wurde ursprünglich im Jahr 1954 errichtet. „Das Mahnmal wurde von Menschen aus unterschiedlichen Weltanschauungen gestaltet. Christen, Kommunisten und Sozialdemokraten“, erklärt Ulrich Adler, einer der Initiatoren des Löhner Gedenkens. Es stelle ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung dar und dieser Aufruf sei aktueller denn je: „Die derzeitige Corona-Krise macht deutlich, dass wir nicht getrennt voneinander existieren können, sondern nur gemeinsam bestehen können“, so Adler.
„Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“
Auch Rolf Reinert von der Deutschen Friedensgesellschaft plädierte in seiner Rede für ein friedliches Miteinander. Zudem erinnerte er an den Obernbecker Willi Hagemeier, der sich mit den Worten „Ich werde keine anderen Menschen erschießen. Eher lasse ich mich erschießen“ weigerte, in den Krieg zu ziehen und daraufhin von der Wehrmacht ermordet wurde. „Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus“, so Reinert am Ende seiner Rede.
Egon Schewe trug das Antikriegsgedicht „Das Gedächtnis der Menschheit“ von Bertolt Brecht vor. Außerdem appellierte er an die älteren Generationen und verwies auf ein Mahnmal in Eidinghausen, an dem ein Spruch des französischen Philosophen Gabriel Marcel geschrieben steht: „Weil die Toten schweigen, beginnt alles immer wieder von vorn.“ Es sei deshalb an den Menschen, die mahnenden Erinnerungen weiterzugeben und keinesfalls in Vergessenheit geraten zu lassen.
Die Veranstaltung am Spatzenberg ging aus einer gemeinsamen Organisation der Linken, der Grünen, der SPD, des Bündnisses für gerechten Welthandel sowie der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen hervor. „Wir planen, uns für zukünftige Ereignisse in den nächsten Jahren noch breiter aufzustellen, um das Bewusstsein für dieses enorm wichtige Thema weiterhin zu stärken“, sagt Ulrich Adler.