Bühne frei nach vier Monaten Zwangspause

Löhne/Bad Oeynhausen. Die Freude stand dem Löhner Kulturamtschef am Samstagabend auf der Aqua Magica sichtlich ins Gesicht geschrieben: &bdquo;Wir freuen uns, endlich wieder Zuschauer begrüßen zu dürfen. Am 12. März hatten wir die letzte Veranstaltung, jetzt geht es wieder los", sagte Dirk Hinke zum Auftakt des Kultursommers, der in diesem Jahr auf der Naturbühne der Aqua Magica stattfindet. &bdquo;So können wir die Zuschauerströme besser leiten als auf dem Findeisenplatz." Bis Ende August wird es dort jedes Wochenende Programm geben, Straßentheater, Filme und eine abgespeckte Version des Literaturfestes, um die Poetischen Quellen nicht versiegen zu lassen. Nach vier Wochen Corona-Zwangspause durfte das Duo Diagonale den Anfang machen. &bdquo;Wir haben die fantastische Aufgabe, den Lockdown in Löhne zu beenden", begrüßten Branka und Roger die rund 40 Zuschauer, die trotz der Regenschauer gekommen waren und gespannt auf den Bänken der Naturbühne saßen. Beim Aerobic nach knisternder Schallplatte in den 80ern folgte das Publikum gern der Aufforderung zum Mitmachen. "Egal was das Leben bringt – trink!" &bdquo;Eigentlich wäre dies jetzt der Moment, wo ich ins Publikum gehe und einen Mann kennenlerne. Das ist wegen Corona aber momentan verboten, doch Improvisation ist alles", sagte Branka und hielt einem Gast in der ersten Reihe an einer langen Stange ein Fläschchen Wodka hin. &bdquo;Den hat mein Onkel selbst gebraut. Mein Motto ist: Egal was das Leben bringt – trink! Auf das Leben und auf die Liebe." Beim &bdquo;niveauvollen Austausch unserer beiden Kulturen Slavinien und Deutschland", so Branka, kombinierte das ungleiche Paar artistisches Können und verrückte Komik und brachte die Zuschauer immer wieder zum Lachen und Staunen. Beim Tanzkurs stellten sie sich der Frage, ob Deutsche Rhythmus im Blut haben, einen Stock oder gar einen Schrank. Bei der Jonglage wirbelten nicht nur Bälle, sondern plötzlich auch Rogers Perücke durch die Luft. Pinkelpausen bei Landausflügen Anschließend betrat Helmut Sanftenschneider die Bühne. &bdquo;Ich habe mich gefragt, wie das ist, wenn man mit frenetischem Applaus begrüßt wird", sagte er und probierte es mit den begeistert applaudierenden Löhner Zuschauern direkt aus. Um sein Publikum besser kennenzulernen, hatte der virtuose Liedermacher und Entertainer aus Herne sich lustige Fragen überlegt: &bdquo;Warum gab es nach der Frage, wer eine glückliche Beziehung führt, viel stärkeren Applaus, als nach der Frage, wer in einer Beziehung ist", überlegte er zum Vergnügen der Gäste. &bdquo;Die Kreuzfahrtschiffe, auf denen ich auftrete, sind der einzige Ort, wo ich mit junger Mann angesprochen werde", verriet der Gitarrist mit klassischer Ausbildung und sang die Top 4 seiner Auftritte an Bord, &bdquo;aber mit dem Text, den ich innerlich mitsinge". Da ging es zu den Klängen von Helene Fischers &bdquo;Atemlos" um &bdquo;Abendbrot" und Essensschlachten rund um die Uhr. Gefolgt von &bdquo;Der gehört schon mir, denn mein Handtuch liegt schon hier" über die Reviermarkierungen am Pool. Auch Partner in langjährigen Beziehungen, die man an der ähnlichen Kleidung erkennt, und Pinkelpausen bei Landausflügen nahm er musikalisch aufs Korn. "Hey Pipipause", sang Helmut Sanftenschneider und ließ die Zuschauer in den Refrain des bekannten Liedes von Pippi Langstrumpf mit einstimmen. Mit der &bdquo;ersten und einzigen Feuershow ohne Feuer", so Branka, läutete das Duo Diagonal das Finale der einstündigen Show ein. Am 18. Juli geht es mit Kultur weiter &bdquo;Ihr dürft jeden Effekt durch begeisterte Ohs, Ahs und Rufe wie Phänomenal kommentieren", forderte Roger das Publikum auf. Zur Gaudi aller rief jemand &bdquo;Feuer", als Branka Feuerspucken simulierte. Branka lockte Roger als schillernd bunten Feuervogel durch einen Reifen. Die beiden Künstler faszinierten mit ihrer gekonnten und zugleich lustigen Darbietung, bei der man das Feuer im Geiste lodern sah. Zum Abschluss sangen die drei Künstler gemeinsam mit den Zuschauern &bdquo;Always look on the bright side of life". &bdquo;Richtig gut, dass es wieder anfängt. Man sollte die Gelegenheit nutzen, Kultur zu genießen", sagte Besucherin Marie Luise Kröger-Petersen. &bdquo;Es war wunderbar. Die Bühne hier eignet sich gut", ergänzte ihr Mann Rainer Petersen. Auch Dirk Hinke freute sich über den gelungenen Auftakt. &bdquo;Ich war richtig aufgeregt, endlich wieder eine Veranstaltung anzukündigen. Leider hat uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht", sagte er. Auch die zweite Vorstellung des Abends konnte trotz vorherigen Platzregen stattfinden. Als nächstes wird am 18. Juli um 17.30 und 20 Uhr das Duo &bdquo;Opus Furore" Jonglage, Comedy und Akrobatik zeigen. Karten sind im Kulturbüro Löhne unter Tel. (0 57 32) 20 05 53 erhältlich.

Meistgelesen