Warum das Restaurant "Le An" einen Abend lang nur veganes Essen serviert

Löhne. Vegan essen, das bedeutet kein Fleisch, kein Ei, keine Milch. Kurz: Keine tierischen Produkte. Dennoch heißt es auf einem Flyer der veganen Stammtische aus Löhne und Bünde: &bdquo;Vegan bedeutet Tiere, Menschen, Umwelt achten. Eins bedeutet es ganz sicher nicht: Verzicht". In der Frage sind sich alle Beteiligten einig. &bdquo;Wer vegan isst, der muss auf nichts verzichten", sagte die Gründerin und Organisatorin des Löhner Stammtischs Kerstin Steinhardt. Sie und 47 weitere Teilnehmer trafen sich am Sonntagabend ein weiteres Mal zu einem Abendessen der besonderen Art und zeigten, dass man auch bei veganen Gerichten nicht auf Schnitzel und Eis verzichten muss. Einmal im Monat kommen die einzelnen Gruppen zum Abendessen in verschiedenen Restaurants zusammen und essen dabei ausschließlich vegane Gerichte. Diesen Monat haben sich die Bünder und Löhner zusammengetan und sich im Restaurant "Le An" in Mennighüffen getroffen. Dabei haben sie den mittlerweile 50. Löhner Stammtisch und die 20. Zusammenkunft der Bünder gefeiert. &bdquo;Wir bleiben zwei Gruppen, doch heute haben wir uns zusammengeschlossen unter dem Motto: Gemeinsam sind wir stark", sagte die Bünder Gründerin und Organisatorin Andrea Mailänder. &bdquo;Mir war von Anfang an klar, dass ich veganes Essen anbieten will, wenn auch nicht ausschließlich" 2017 war sie mit acht Leuten gestartet, heute zählt der Stammtisch über 30 Mitglieder. Ein weiterer großer Meilenstein war die Teilnehmerzahl, die am Sonntag einen Höchstwert erreichte. 48 Leute genossen einen gemütlichen Abend mit vielfältigem, gesundem Essen bei einer angenehmen Atmosphäre. Eine weitere Premiere ging vom Le An aus. Besitzer Dominik Tiemann hatte sich aufgrund der hohen Teilnehmerzahl dazu entschieden, den ganzen Abend lang nur veganes Essen zu servieren. Das bedeutete, dass auch Gäste, die nicht zum Stammtisch gehörten, keine Gerichte mit tierischen Produkten essen konnten. &bdquo;Das hat zuvor noch kein Restaurant gemacht", lobten die beiden Gründerinnen. Vegane Gerichte gibt es auch an &bdquo;normalen" Tagen im Le An auf der Speisekarte. &bdquo;Mir war von Anfang an klar, dass ich veganes Essen anbieten will, wenn auch nicht ausschließlich", erklärte Dominik Tiemann. An diesem Abend gab es etwa Marsala-Kichererbsen-Curry oder Kartoffen-Gemüse-Pfanne. "Mit dem Konsum möchte man das Elend nicht unterstützen" Beim Stammtisch steht nicht nur der Austausch untereinander auf dem Programm. Kerstin Steinhardt und Andrea Mailänder möchten mit ihren auswärtigen Treffen auch möglichst viele Restaurants für den veganen Lebensstil begeistern. &bdquo;Unser Wunsch ist, dass zumindest einige vegane Gerichte in die Speisekarte eingebracht werden", erklärte Mailänder. Dabei ist das Gasthaus Ueckermann & Bandito in Kirchlengern mit gutem Beispiel voran gegangen. Dieses hat nach dem Stammtischbesuch dort eine Speisekarte mit ausschließlich veganen Gerichten eingeführt. Andere Restauranttipps der Organisatoren sind das Little Greens in Herford, die Wiehen-Therme in Hüllhorst und das Le An in Mennighüffen. Überzeugt vom veganen Lebensstil sind Mailänder und Steinhardt hauptsächlich wegen des Tierschutzes. Aber auch weitere Faktoren wie die Umwelt und die Gesundheit spielen eine Rolle. &bdquo;Es sind vor allem ethische Gründe. Mit dem Konsum möchte man das Elend nicht unterstützen", erläuterte Steinhardt. Mailänder erklärt das vegane Leben als einen Prozess. &bdquo;Man darf nicht zu früh aufgeben." Die beiden Organisatorinnen weisen auf zahlreiche Rezepte im Internet hin und freuen sich über die vielen Alternativen auf dem Markt. &bdquo;Der Trend ist positiv", so Kerstin Steinhardt. Tierschutz steht an erster Stelle Das sehen auch viele Teilnehmer so. Silke Bräutigam ist durch ihre Tochter Marie Bräutigam auf ein Leben ohne Fleisch gekommen, und schon seit einer Weile sind die beiden regelmäßig bei den Stammtischen dabei. &bdquo;Hier herrscht immer eine nette Atmosphäre und man trifft nette Leute", sagte Silke Bräutigam und &bdquo;jeder ist willkommen". Obwohl die beiden es vor einigen Jahren niemals gedacht hätten, leben sie heute komplett vegetarisch, und auch ein veganes Leben kommt in der Zukunft für sie in Frage. &bdquo;Wir sind durch Reportagen und Vegetariern im Umfeld auf die Idee gekommen", erläuterte die 18-jährige Marie Bräutigam. Auch für Mutter und Tochter steht der Tierschutz an erster Stelle.

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