Ursache des Großbrands von Löhne bleibt unklar

Löhne. Ein Großbrand hat in der Nacht zu Donnerstag weite Teile eines 5.000 Quadratmeter großen Gewerbekomplexes an der Kampstraße in Melbergen zerstört. Die Polizei spricht von mehreren 100.000 Euro Schaden. Menschen kamen offenbar nicht zu Schaden. Mehrere Möbel- und Versandfirmen hatten hier Lager- und Geschäftsräume. Die Brandursache ist unklar. Die Polizei hat die Brandruine beschlagnahmt. Die Ermittler wollen sich heute mit einer Drohne ein Bild von dem unübersichtlichen Gebäudekomplex aus der Luft verschaffen. Ein Spürhund soll nach Brandbeschleunigern schnüffeln. 160 Feuerwehrleute waren über 12 Stunden im Einsatz.Gegen 22.30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. &bdquo;Als die ersten Kräfte eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus dem Hallendach", sagte Wehrführer Ralf Krause. In kurzer Zeit habe sich das Feuer ausgebreitet. In einem kleineren Bereich der Halle waren Schaumstoffpolster und Betten gelagert. Krause: &bdquo;Der Schaumstoff, aber auch viele andere in dem Komplex gelagerten Gegenstände, stellen eine hohe Brandlast dar." Bis nach Bad Oeynhausen waren die Flammen zu sehen Das entflammte Material brannte offenbar wie Zunder. Viele Kilometer weit waren die Flammen zu sehen. Zahlreiche Anwohner in Melbergen liefen aus ihren Häusern auf die Straße, Schaulustige reisten von weit her an. Die Polizei hatte Mühe, alle Menschen hinter Absperrungen fernzuhalten. Knalleffekte des Feuers waren bis in die Bad Oeynhausener Innenstadt und weiter zu hören. Der Rauch wehte entlang der Kanalstraße nach Werste und Rehme. Über die Lokalradios, Handy-Warnsysteme und soziale Netzwerke bat die Feuerwehr Anwohner, Fenster und Türen zu schließen. Wasserversorgung aus der Werre wurde für den Notfall eingerichtet Von drei Drehleitern aus richteten Feuerwehrleute die Löschkanonen auf die Flammen. &bdquo;In einer solchen Situation braucht man Unmengen Wasser, um eine Wirkung zu erzielen", sagte Krause. Die Feuerwehr zapfte deshalb Stadtwasser aus mehreren Hydranten aus dem Netz von Bad Oeynhausen und Löhne. Außerdem bereiteten die Einsatzkräfte eine Wasserversorgung aus der Werre vor, die aber nicht benötigt wurde. Die Autobahn A30/B61 wurde wegen Rauch und Funkenflug einspurig Richtung Bad Oeynhausen gesperrt. Den rund 160 Feuerwehrleuten aus Löhne, Bad Oeynhausen und dem Kreis Herford gelang es, das Feuer an einer Brandmauer im Gebäude zu stoppen. Dahinter hat ein Küchenhändler seinen Sitz, der nach Angaben von Ralf Krause glimpflich davon kam. Ein Heizöltank direkt am Gebäude wurde erfolgreich gekühlt. Noch Glück im Unglück gehabt &bdquo;Durch unseren massiven Einsatz schafften wir es, diesen Teil der Halle zu halten", sagte Krause. Die Feuerwehr erreichte es auch, ein Übergreifen des Feuers auf Nachbarhäuser zu verhindern. Vorsorglich wurden vier Menschen aus einem Wohnhaus evakuiert. Das Dach der angrenzenden Hahne-Mühlenwerke wurde vorsorglich mit Wasser gekühlt. Dort werden Lebensmittel verpackt.Mit einem Bagger rissen die Feuerwehrleute an einigen Stellen Wände ein, um zu den Brandnestern vorzustoßen. Einige Glutnester qualmten noch Donnerstagmittag.Messtrupps nahmen während des Feuers Luftproben. Unter anderem an der Auguste-Viktoria-Klinik, in Richtung Berolina-Klinik und Herzzentrum. &bdquo;Wir mussten sicher gehen, dass keine Gefahr bestand", sagte Krause. Gegen 4 Uhr stand fest: Keiner der Schadstoffe, die im Rauch enthalten waren, überschritt Grenzwerte. Krause: &bdquo;Das war eine großere Erleichterung. Nicht auszudenken, wenn wir eine ganze Klinik hätten evakuieren müssen." In den frühen Morgenstunden hatte Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Bis Donnerstagmittag hatten die Einsatzkräfte am Brandort zu tun. Von den dem 5.000 Quadratmeter großen Hallenkomplex sind etwa 3.500 Quadratmeter zerstört. Trotz des großen Schadens zieht Krause eine positive Bilanz: &bdquo;Es hätte deutlich schlimmer kommen können."

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