Erfolgsgeschichte in Kirchlengern: Gewerbegebiet soll um 20 Hektar erweitert werden

Kirchlengern. Das 35 Hektar große interkommunale Gewerbegebiet Oberbehme (IKO) ist eine Erfolgsgeschichte. Da sind sich nicht nur die Verwaltungsspitzen der beteiligten Gemeinden Kirchlengern und Hiddenhausen einig. Auch quer durch alle politischen Fraktionen gibt es großes Wohlwollen gegenüber dem Projekt. Dass das Areal nun um 20 Hektar erweitert werden soll, ist ebenfalls breiter Konsens. Doch wie so oft im Leben, scheint es beim Thema Geld noch zu haken. Dabei geht es auch um die Frage, zu welchem Preis die Gemeinde neue Flächen für das Gewerbegebiet ankauft und zu welchem Preis sie diese dann an interessierte Firmen weiterveräußern soll. In der jüngsten Hauptausschusssitzung, die sehr kurzfristig einberufen wurde, ist darüber im nicht öffentlichen Teil lange und intensiv diskutiert worden. Das jedenfalls legen erklärende Aussagen von Bürgermeister Rüdiger Meier in der anschließenden Ratssitzung nahe. Diese konnte aufgrund der scheinbar schwierigen Debatte im Hauptausschuss erst mit einer halbstündigen Verspätung starten. .responsive23-8NTIUZ4nQRZsQqqa-map-standort-iko { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8NTIUZ4nQRZsQqqa-map-standort-iko { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8NTIUZ4nQRZsQqqa-map-standort-iko { padding-top: 142.86%; } } Zum Thema: Interkommunales Gewerbegebiet im Kreis Herford feiert 20. Geburtstag Weg für Erweiterung des IKO dank Regionalplan OWL möglich &bdquo;Aus gewissen Gründen sind wir nun in der Situation, wo Entscheidungen getroffen werden müssen“, sagte Meier im Rat. Dabei gehe es um große Summen und daher sei das Einverständnis der Räte in Kirchlengern und Hiddenhausen nötig, um fortfahren zu können. Zum Hintergrund: Nachdem die Gemeinden das Gewerbegebiet schon länger ausbauen wollen, da auf der bestehenden Fläche alles vermarktet ist, ist der Weg dafür mit dem Wirksamwerden des &bdquo;Regionalplans OWL“ im vergangenen Jahr frei geworden. Die dafür infrage kommenden 20 Hektar liegen auf Kirchlengeraner Gebiet, südlich vom bestehenden Areal zwischen Gut Oberbehme und der Werre. Aktuell werden die Flächen landwirtschaftlich genutzt. Der Eigentümer ist aber anscheinend bereit, an die Gemeinde zu verkaufen. Im Haushalt von Kirchlengern sind in 2025 insgesamt bis zu 14 Millionen Euro für diese und weitere Grundstücksankäufe sowie für dabei entstehende Nebenkosten eingeplant. Da der Ankauf der sogenannten Vorratsflächen über einen Liquiditätskredit finanziert wird, werden bis zur Weiterveräußerung an Firmen zudem noch Zinsen fällig. Lesen Sie auch: Warum Kirchlengern für 2025 trotz Haushaltsminus üppig plant Für mehr als 50 Prozent der Flächen gibt es Interessenten Für die UWG äußerte sich Fraktionsvorsitzender Michael Schmale im Rat dazu. Entweder man benötige die Erweiterung des IKO und dann sollten Firmen auch den vollen Kaufpreis zahlen oder man benötige es nicht. Dann müsse aber auch niemand mit Lockangeboten geködert werden. &bdquo;Wenn nicht zugesichert werden kann, dass die Grundstücke ohne Sponsoring durch die Steuerzahler weiterverkauft werden, wird die UWG dagegen stimmen“, sagte Schmale. Bürgermeister Meier betonte daraufhin, dass es in der öffentlichen Sitzung des Rates zunächst nur um die grundsätzliche Entscheidung zur Erweiterung des IKO ginge. Für mehr als 50 Prozent der fraglichen Flächen gebe es auch bereits konkrete Interessenten. Wie das Verhältnis zwischen Ankaufspreis und Verkaufspreis aussehen soll und wie weit man da gehen könne, sei aber Teil der Ausgestaltung der vertraglichen Gegebenheiten. &bdquo;Über die ist dann im nicht öffentlichen Teil zu beraten“, sagte Meier. Wirtschaft in Kirchlengern: Investor aus Frankfurt baut Gewerbehallen auf Vorrat Das IKO wirft seit Sommer 2021 Gewinne für Gemeinden ab Er betonte aber, dass sich die Wirtschaftsförderungsmaßnahmen auf der bestehenden Fläche ausgezahlt hätten. &bdquo;Das, was wir dort reingesteckt haben, hatten wir im Sommer 2021 durch Gewerbe- und Grundsteuern wieder raus. Seitdem bleibt alles, was da reinkommt netto übrig und das muss auch das Ziel für die Erweiterung sein“, sagte Meier. Laut den Angaben im Haushaltsbuch der Gemeinde wirft das Gewerbegebiet aktuell eine Million Euro pro Jahr ab. Da Hiddenhausen mit 35 Prozent beteiligt ist, werden 350.000 Euro an die Nachbargemeinde weitergeleitet und der Rest kommt Kirchlengern zugute. &bdquo;Das IKO ist für Kirchlengern sehr wichtig und deshalb sollten wir die Erweiterung unbedingt machen“, sagte daraufhin SPD-Fraktionsvorsitzender Oliver Lüking und kündigte Zustimmung an. Ebenso wie Torsten Henke von der CDU, der sagte: &bdquo;Wir setzen alles daran, um das weiter auszubauen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Grüne Kirchlengern äußern Bedenken wegen Flächenfraß &bdquo;Wir sind bei dem Thema hin- und hergerissen“, sagte Burkhard Scheiding, Sprecher der Grünen-Fraktion. Es gebe gute Argumente dafür, aber auch dagegen. Der Flächenverbrauch gerade im Bereich der Werre-Auen würde einigen Mitgliedern Bauchschmerzen bereiten. Er kündigte daher an, dass jedes Fraktionsmitglied frei bei der Abstimmung sei. Letztendlich entschied sich der Rat mit überwältigender Mehrheit für die Erweiterung des IKO. 29 Ja-Stimmen standen lediglich zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung gegenüber.

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