Brückenkrach in Herford: Anwohner aufgeschreckt, Stadt reagiert schnell

Herford. Gute Nachrichten für die Anwohner des Radewiger Wehrs: Schon seit längerem poltert und klappert es lautstark, wenn Radfahrer oder E-Scooter-Fahrer über die viel genutzte Hertabrücke donnern – vor allem zur Mittagszeit, wenn Dutzende Schüler ihren Heimweg antreten. Doch damit ist nun Schluss: Und zu verdanken ist das dem Anwohner Claus Joachim Lemcke. Denn Lemcke hat sich Anfang August direkt mit dem Problem an die Stadt gewandt und die Lage detailliert beschrieben. &bdquo;Offensichtlich sind auf der Brücke einige Planken lose. Das führt dazu, dass jedes Mal, wenn ein Fahrrad oder E-Scooter darüber fährt, es zu einer nicht unerheblichen Lärmbelästigung kommt“, schrieb er. &bdquo;Das ist sehr störend für alle Anlieger.“ Bereits seit mehr als einem Jahr gehe das so, doch zuletzt sei es immer nerviger und schlimmer geworden, so der 67-Jährige. Und nicht nur das: Regelmäßig würden Fußgänger, die sich auf der Brücke befinden, durch die sich von hinten schnell nähernden Zweiradfahrer erschreckt. &bdquo;Ein nicht unbeträchtliches Unfallrisiko“, wie Lemcke schreibt. Mitten in der Aa: &bdquo;Sie hatten keine Chance“: An diesem beliebten Ort in Herford wurden Hexen gefoltert Herforder Rathaus reagiert schnell Und siehe da: Das Rathaus reagiert, und zwar zügig. Schon wenige Tage nach seiner Nachricht begutachten Experten die Brücke, lokalisieren das Problem und bereits seit diesem Montag, 15. September, ist die Brücke gesperrt, um repariert zu werden. &bdquo;Es wird permanent auf der Stadt herumgehackt“, sagt Lemcke. &bdquo;Aber hier muss man sagen: Von der Kommunikation bis zur Lösung des Problems hat alles klasse und reibungslos funktioniert. Ein großes Lob an die Stadt.“ Doch was ist denn nun das genaue Problem gewesen? Wie die Stadt auf NW-Nachfrage erklärt, habe sich durch den Gefällewechsel der Brücke stellenweise der Belag gelöst. Dieser sei dann durch die Vibration der auf der Brücke fahrenden Räder und Scooter direkt auf die Stahlkonstruktion geknallt und habe dadurch Klappergeräusche erzeugt. &bdquo;Diese Tatsache führte aber zu keinerlei Einschränkung bei der Verkehrssicherheit“, so die Stadt. Eine Instandsetzungsfirma aus Melle ist derzeit dabei, den Belag aus Glasfaserkunststoff abzutragen, eine geräuschdämpfende Unterlage auf der Stahlkonstruktion zu fixieren und den alten Belag wieder draufzusetzen und festzuschrauben. Zusätzlich würden in den Knickpunkten des Bodens weitere Befestigungen eingebaut. Zur Bildergalerie: Brücken in Herford: Ein Spaziergang in Bildern Arbeiter mit einem Floß auf der Aa unterwegs Dafür sind die Arbeiter auch mit einem Floß auf der Aa unterwegs. &bdquo;Mithilfe des Floßes können wir die Arbeiten unter der Brücke einfacher ausführen“, so einer der Arbeiter vor Ort. Genutzt wurde es im Vorfeld der aktuellen Arbeiten auch, um die bei der turnusmäßigen Bauwerksprüfung festgestellten Korrosionsschäden und kleinere weitere Schäden an den Wildlagern zu beheben. Zudem werde das Floß eingesetzt, um die Arbeiter auch mal von Brücke zu Brücke zu bringen, denn die Hansestadt hat, wie bekannt, einige davon, so einer der Brückensanierer. Wie die Mitarbeiter vor Ort berichten, sei das Abtragen des Brücken-Bodens allerdings etwas komplizierter gewesen als zunächst gedacht, weshalb sich die Arbeiten um ein paar Tage verlängern. Zunächst sollten sie nur drei Tage andauern – wie die Stadt nun mitteilt, werde die Brücke aber noch bis Ende der Woche gesperrt bleiben. Ein Durchkommen für Fußgänger und Radfahrer ist demnach derzeit nicht möglich. Entsprechende Umleitungen erfolgen durch den Aa-Wiesenpark und die Bielefelder Straße. Für Claus Joachim Lemcke und die direkten Anwohner ist die kurzzeitige und nicht öffentlich angekündigte Brückensperrung gut verkraftbar. &bdquo;Wir leben in einer Meckerkultur“, sagt der 67-Jährige. Aber wenn eine Gesellschaft Probleme lösen wolle, müsse sich auch mal für kurze Zeit mit ein paar Einschränkungen leben können. Auch spannend: Diese Geschichten stecken hinter den Liebesschlössern an den Herforder Brücken Hertabrücke zählt zu einer der schönsten der Stadt Herford Übrigens: Gebaut wurde die Brücke bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Die auf Bruchsteinen ruhende Eisenkonstruktion mit Jugendstilcharakter überspannt die Aa oberhalb des Radewiger Wehrs und gilt als einer der schönsten Brücken in der Stadt Herford. Früher einmal war der Boden aus Holz statt aus Glasfaserkunststoff. Letzteres Material weise aber laut Stadt eine höhere Rutschfestigkeit und eine längere Haltbarkeit auf, weshalb das Holz vor einigen Jahren ersetzt wurde. Zudem sei die Oberfläche des Kunststoffes von oben dichter gegen Wasser und Streusalz geschützt, was zu einer Schonung der historischen Brückenunterkonstruktion führe. Gesamtkosten der Maßnahme: rund 10.000 Euro. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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