Leben im Blockhaus: Ein Paar aus dem Bünder Land über den Alltag in der ungewöhnlichen Immobilie

Kirchlengern. Maike und Kai Honermeier sind seit 30 Jahren verheiratet und leben mit ihren beiden Söhnen in einem &bdquo;Puzzle-Haus“ aus Holz – nicht zu verwechseln mit dem Puzzle-Spiel. Ihr Haus besteht aus vielen verschiedenen Bauteilen. &bdquo;Wie ein Baukastensystem wurde es zusammengesteckt. Der Aufbau selbst hat zwei Wochen gedauert“, erzählt Honermeier. &bdquo;Tapeten brauchten wir nicht“, ergänzt er lachend. Denn das Holz benötigt keine Verzierungen. Der Innenraum vermittelt ein besonderes Ambiente: warm und gemütlich. Auch der leichte Holzgeruch, der in der Luft liegt, und das leise Knacken des Kamins im Wohnbereich sorgen für sofortige Entspannung. Das gefällt den beiden sehr gut. Individuelle Note fürs Eigenheim Die Balken sind hell. Die haben sie gekalkt. &bdquo;Das Holz wurde immer dunkler, und darum haben wir es vor ein paar Jahren gestrichen“, erzählt er. Sie hätten das aus ästhetischen Gründen getan. Dadurch wirke alles heller und könne nicht mehr nachdunkeln. Von außen streicht die Familie ihr Zuhause etwa alle zehn Jahre. &bdquo;Man müsste es nicht streichen, es gibt einen natürlichen Holzschutz durch den Dachüberstand“, fügt er hinzu und erwähnt, dass das Haus aus nordischer Kiefer besteht, die sehr resistent sei. Lesen Sie auch: Familie Kreft rettet historischen Schafstall &bdquo;Da gehen auch keine Holzwürmer rein. Da machen sich viele Sorgen, aber das ist so hartes Holz - das passiert nicht“, meint Honermeier. Das Einzige, was sich ändere, sei die Farbe. Die Stämme haben sie abrunden lassen. &bdquo;Wir fanden das gemütlicher“, sie hätten auch andere Formen wie Vierkant wählen können. Ein Haus ohne Dämmung &bdquo;Wir wollten keine Standardbauweise, darum haben wir diese gewählt“, erklärt der zweifache Vater. Außerdem sei ihnen ein modernes Aussehen des Hauses wichtig gewesen. Eine weitere Besonderheit ist die Dämmung, denn die ist überhaupt nicht vorhanden. &bdquo;Holz ist an sich ein warmer Baustoff“, erläutert er. Die Balken sind 20 Zentimeter dick und atmungsaktiv. Hinzu kommt, dass das Holz arbeitet. Nach dem Bau sei das Haus um einen halben Meter in sich zusammengesackt, das sei aber normal. &bdquo;Bei Rohren und Leitungen muss man immer ein bisschen gucken“, sagt der Eigentümer. Er könne jetzt nicht einfach eine Steckdose irgendwo hinbauen, da müsse er schon sorgsam sein. Ein anderer Vorteil wäre für ihn, dass er keine Dübel mehr brauche. Paar setzt auf erneuerbare Energien Seine Frau ergänzt: &bdquo;Die Deko lässt sich schnell ändern.“ Besonders praktisch sei, dass, sobald man die Schraube aus dem Holz herausdrehe, sich das Loch von selbst verschließe. Um das Haus umweltfreundlicher zu gestalten, hat sich das Paar vor sieben Jahren eine Solarthermie-Anlage auf das Dach gesetzt. Bei Sonnenschein können sie damit das Wasser erhitzen. Zwei Jahre später folgte eine Photovoltaik-Anlage. Den Stromspeicher dazu erhielten sie erst kürzlich, und seit diesem Monat haben sie auch eine Wärmepumpe. &bdquo;In der Theorie könnten wir uns damit selbst versorgen“, fügt Honermeier hinzu. Mit einem Haken: Im Sommer sei er nicht leer zu bekommen und im Winter nicht zu füllen. &bdquo;Wenn die Sonne nicht scheint, dann müssen wir uns Strom kaufen“, ergänzt das Paar. Familie spart viel Geld als Energie-Selbstversorger Heizen tun sie ansonsten auch mit ihrem kleinen Ofen. Holz bezieht er von Bauern in der Umgebung. &bdquo;Ich säge und spalte das Holz. Dann trockne ich es selbst“, sagt er. Insgesamt gebe das Paar 600 Euro für das Brennholz aus. &bdquo;Dafür brauchen wir kein Gas. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schalten wir nur ein wenig die Fußbodenheizung ein“, erklärt er. Für die gesamten Nebenkosten zahlen sie im Monat nur 220 Euro für das ganze Haus. Es kann sein, dass sie im nächsten Jahr sogar noch weniger zahlen. Denn dann wissen sie, wie viel Einfluss die Wärmepumpe und der neue Speicher auf ihre Energieversorgung haben. &bdquo;Wir haben auf jeden Fall ganz gut für die Umwelt gesorgt“, freut sich Honermeier. Ein Blockhaus aus den Wäldern Finnlands Zu ihrer Entscheidung, ein Holzhaus zu bauen, seien sie durch das Café Finnland inspiriert worden. Dort seien sie auf die finnische Firma &bdquo;Honka“ aufmerksam geworden. Diese stellt Blockhäuser nördlich vom Polarkreis her. Während der Fertigung ihres Heims reisten sie mit einem Camper nach Finnland, um sich nicht nur die finnischen Blockhäuser vor Ort anzuschauen, sondern auch das Werk und die Herstellung ihres eigenen Eigenheims. Der Hausbausatz habe damals 200.000 DM gekostet. Zum Schluss erklärt Honermeier: &bdquo;Mit dem heutigen Wissen über Nachhaltigkeit ist Holz der beste Baustoff, den man wählen kann“, danach ergänzt er: &bdquo;Wir können es nur empfehlen, so ein Haus zu bauen.“ Spannende Einblicke gesucht: Wohnen auch Sie in einem ganz besonderen Objekt und haben Lust, der Neuen Westfälischen einen Blick ins Innere zu gewähren? Ganz egal, ob Ihr Zuhause denkmalgeschützt ist, ganz modern, vielleicht besonders nachhaltig, ob Sie in einem Mehrgenerationenhaus leben oder einen tollen Ausblick genießen – wichtig ist, dass Sie uns kurz erklären, was das Besondere an IhremZuhause ist, und dass es sich in Bünde, Kirchlengern oder Rödinghausen befindet. Wir würden Sie dann gerne besuchen und darüber schreiben. Haben Sie Lust, mitzumachen? Dann melden Sie sich mit einer kurzen Beschreibung an buende@nw.de

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