Hausmeister in Kirchlengern produziert jetzt Rathaus-Honig

Kirchlengern. Gibt es bald Honig aus dem Rathaus in Kirchlengern? Der Grundstein dafür ist im Rahmen der Umgestaltungsmaßnahmen rund um das Verwaltungsgebäude jedenfalls gelegt worden. Ein Bienenvolk ist Teil der neu entstandenen blühenden Landschaft an der Lübbecker Straße. Doch was steckt genau dahinter? Die NW hat nachgefragt. Mit der Umgestaltung der Vegetationsfläche vor dem Rathaus nimmt die Gemeinde die zukünftigen ökologischen Herausforderungen auf den eigenen Flächen weiter in Angriff. Einige Beispiele gibt es in Kirchlengern bereits. Dazu gehören die Feuerwache in Südlengern oder die naturnahen Mustergärten in Häver. Nun geht es auch rund um das Rathaus weiter voran. Mehr zu Freizeit-Themen im Kreis Herford und Kreis Minden-Lübbecke finden Sie in unserem Spezial "Lifestyle, Gastro, Shopping" Bienenstock lässt sich beobachten Teil des Konzeptes sind auch Bienen. Konkret geht es um eines der Völker von Marco Müller, der seit Oktober als Hausmeister im Rathaus beschäftigt ist. Seit vier Jahren ist Imkerei ein Hobby des Rathaus-Angestellten. Nun hat er eines seiner sechs Bienenvölker umgesiedelt – an seinen Arbeitsplatz. Eine Idee, die auch bei den Verantwortlichen im Rathaus gut angekommen ist. &bdquo;Wo hat man schon in der Öffentlichkeit die Möglichkeit, einen Bienenstock zu beobachten?“, fragt Bürgermeister-Vertreter Michael Höke. Einmal ist der Honig bereits aus den Waben geschleudert worden, die Sommertracht ist für diesen Monat geplant, sagt Marco Müller. Anschließend könnte es schon bald den echten Rathaus-Honig aus Kirchlengern geben, ergänzt er. Und sollte das Konzept gut angenommen werden, steht auch einer Vergrößerung nichts im Weg. Platz für ein zweites Bienenvolk hat er am Verwaltungssitz bereits eingerichtet. Fläche ist pflegeleicht Rund um das Gebäude ist aber noch mehr passiert. Zwischen Rathaus und Parkplatz hat Michael Lenger von &bdquo;Naturgarten OWL“ in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Gemeinde für eine hohe Pflanzenvielfalt gesorgt. 56 Arten aus überwiegend heimischen Stauden und Gräsern wurden bislang angepflanzt. Im Herbst sollen zudem noch Blumenzwiebeln folgen. Ziel ist es, eine ganzjährige Attraktivität zu gewährleisten. Die schon früh im Jahr startenden Blumenzwiebeln sorgen für frühe Blüte und Nahrung für die ersten Insekten. Die anschließende Blütenpracht wird bis in den November reichen, und der Winterschmuck – zum Beispiel der Gräser – auch darüber hinaus. Ein großer Wert wurde aber auch darauf gelegt, dass die Fläche pflegeleicht ist. Diese erfolgt so gut wie ohne Maschinen, und auch eine Bewässerung ist überflüssig, da alle Pflanzen trockenheitsverträglich sind. Treffpunkt wird bereits genutzt Die blühende Landschaft soll aber nicht nur gut aussehen, sondern auch für eine bessere Aufenthaltsqualität sorgen. So bietet sich die neue Fläche mit den fünf Sitzblöcken aus Muschelkalk als Treffpunkt an. Von einigen Bürgern wird das bereits genutzt. &bdquo;Der Treffpunkt wird angenommen“, hat auch Michael Höke bereits beobachtet. Im bunten Beet kann man aber nicht nur sitzen und sich unterhalten, sondern auch zum Dart-Pfeil greifen. Michael Lenger hat dort eine Dartscheibe errichtet, an der jeder spielen kann. Nur die Pfeile müssen mitgebracht werden. Im Steinmeisterpark in Bünde hat er bereits eine Scheibe aufgestellt und gute Erfahrungen gemacht. &bdquo;Probleme mit Müll oder Randale gibt es dort nicht. Die Leute sind begeistert von der Idee“, sagt Lenger. Kies heißt nicht automatisch Schottergarten Übrigens: Bei der Bepflanzung der Flächen rund um das Rathaus ist auch Kies eingesetzt worden. Dennoch handelt es sich nicht um einen Schottergarten, wie die Gemeinde erklärt. Der Kies hat die Funktion, die Verdunstung herabzusetzen und den Unkrautdruck zu minimieren. Dadurch entstehe ein ganz besonderes Mikroklima. Mit einem in der Kritik stehenden Schottergarten habe das aber nichts zu tun.

Meistgelesen