Nach langer Zwangspause: Kino in Kirchlengern will wieder öffnen

Kirchlengern. Zwei Filme aus dem neuen Programm liefen noch. Dann war plötzlich Schluss. Die Corona-Pandemie hat auch im Kommunalen Kino Lichtblick für eine unverhoffte Zwangspause gesorgt. Diese dauert mittlerweile seit mehr als einem halben Jahr an. "Den letzten Film haben wir in der zweiten März-Woche gezeigt, seitdem war das Kino geschlossen", sagt Philipp Murday, Kino-Betreiber für die Gemeinde Kirchlengern. Bald soll das Lichtblick wieder öffnen: Ab Freitag, 6. November, werden Filme über die Leinwand flimmern. Los geht's mit der Komödie "Auf der Couch in Tunis". Andere Kinos in der Region wagten schon früher eine Wiedereröffnung, teilweise ab Juni. "Doch es galt ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen jedem Besucher", erzählt Murday. Mit dieser Regelung hätte es sich schlichtweg nicht gelohnt, das Lichtblick zu öffnen, so Murday. Er hatte als Kino-Betreiber in dieser Zeit logischerweise nicht allzu viel zu tun und kümmerte sich mit um die Aktualisierung der Gemeinde-Homepage. Im Juli und August stand ohnehin die reguläre Sommerpause an. Danach gab's ein kleines Ersatzprogramm mit einem Open-Air-Kino sowie Musik & Film in der Mehrzweckhalle. "Beides wurde gut angenommen", so Murday. Dennoch fehlen wegen der Corona-Pandemie aus Kino und Musikschule 67.000 Euro in der Gemeindekasse. "Die Einnahmeverluste im Kino werden teilweise durch nicht angefallene Kosten für den Filmverleih kompensiert", sagt Kämmerer Stefan Junkermann dazu. Das müssen Besucher beachten Seit Oktober finden wieder Sondervorstellungen statt. Nun sollen auch die regulären Vorstellungen starten. Mit dabei ist das altbekannte Kino-Team. "Darüber freue ich mich sehr, wir haben ein tolles Team", sagt Murday. Das Hygienekonzept für die Wiedereröffnung steht: Zwischen den einzelnen Besuchern beziehungsweise Gruppen gilt der Mindestabstand von 1,5 Metern. Die Plätze werden zugewiesen. Es muss im Kino ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, nur auf den Sitzplätzen nicht. "Durch den Mindestabstand wird der Saal maximal zur Hälfte ausgelastet sein", schätzt Murday. Normalerweise ist im Lichtblick Platz für 50 Zuschauer, durch die Abstandsregelung werden es jetzt nur 20 bis 25 Personen sein. "Das hängt von den jeweiligen Konstellationen ab", erklärt Murday. Nach jeder Vorstellung wird der Saal gründlich gereinigt, desinfiziert und es wird gelüftet. Was sich noch ändert: Süßigkeiten gibt es nur in verpackten Tüten. Auf einen längeren Aufenthalt im schmalen Foyer, in dem sonst nach der Vorstellung noch über die Filme diskutiert wird, müssen die Besucher verzichten. Und: Wer ins Lichtblick will, sollte sich am besten vorher Karten reservieren unter Tel. (05223) 75 73 450 oder per E-Mail an info@lichtblick-kirchlengern.de. "Wir freuen uns, wenn die Besucher ihre Karten im Vorfeld reservieren würden. Das macht es für uns leichter", sagt Murday. Er geht davon aus, dass die verfügbaren Karten wegen der Beschränkungen ohnehin schneller weg sind als sonst. "Deshalb sollte man im Vorfeld - etwa auf unserer Homepage - prüfen, ob die Vorstellungen schon ausverkauft sind." Feel-Good-Movies in der ersten Woche Das Lichtblick bleibt seinem Konzept treu und setzt weiterhin aufs Programmkino, also vorwiegend auf Filme außerhalb des Mainstreams. In der ersten Woche werden vorwiegend Feel-Good-Movies - also Filme, die gute Laune machen - gespielt. Dazu zählen "Master Cheng in Pohjanjoki" und "Auf der Couch in Tunis". Vom 13. bis 18. November läuft die Frauen-Filmreihe, präsentiert von der Arbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsstellen im Kreis Herford. "Gegen Sexismus und Rassismus" lautet das Thema. Bei der Zusammenstellung des Programms habe Murday darauf geachtet, auch kleinere Produktionen zu berücksichtigen. "Die kleineren Filmverleihe haben es aktuell schwer, so kann man sie etwas unterstützen." Die Eintrittspreise bleiben unverändert: Erwachsene zahlen sechs Euro, ermäßigte Tickets kosten 3,50 Euro. Wer sich das gesamte Kino mieten will, bezahlt 100 Euro (Erwachsene) oder 50 Euro (Kinder und Jugendliche). Murday freut sich, dass die Kino-Zwangspause in Kirchlengern bald vorbei ist. In drei Wochen ist es soweit. "Wenn uns nicht Corona in die Quere kommt", sagt er. Und hofft auf das Beste.

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