Hund soll offenbar im Blutrausch zwei Lämmer im Kreis Herford getötet haben

Hiddenhausen. Rund 30 Schafe grasen friedlich auf der rund drei Hektar großen Fläche am Naturschutzgebiet Füllenbruch in Sundern, direkt neben den Tennisplätzen. Sie gehören Alexandra Pesch, die hier seit vielen Jahren auf einer ehemaligen Sumpfwiese Schafe hält. Doch für die Oetinghauserin und ihre Herde ist im Moment nichts mehr so, wie es vorher war. Gleich zwei tote Lämmer hat Pesch in den vergangenen Tagen auf der Weide gefunden - offenbar getötet von einem streunenden Hund. Ein Mutterschaf hat am Hinterteil schwere Verletzungen erlitten. &bdquo;Da war ich mir nicht sicher, ob es überlebt“, sagt die Schäferin. Das Tier sei von Maden befallen, die auch Hirnhautentzündungen auslösen könnten. &bdquo;Bei der dicken Wolle, die die Tiere derzeit haben, können schon kleinste Verletzungen gefährlich werden“ Auch die Nachbarn seien geschockt, &bdquo;die kennen mich und die Schafe schon sehr lange.“ Das erste Lamm wurde am vergangenen Montag getötet, in den frühen Morgenstunden, wie Pesch von einem Nachbarn erfahren hat. &bdquo;Er hatte Frühschicht und hat zwischen 4 und 4.30 Uhr einen großen, weißen, schäferhundartigen Hund mit Geschirr auf der Weide gesehen“, berichtet die Oetinghauserin. Als sie am Vormittag zu ihrer Herde kam, habe sie sofort gewusst, dass etwas passiert sein musste. &bdquo;Die Tiere waren völlig hysterisch, ich durfte ihnen kaum näherkommen.“ Lämmer seien regelrecht &bdquo;aufgebrochen“ worden In der Nacht von Freitag auf Samstag muss der Hund dann wieder zugeschlagen haben, denn erneut fand Pesch ein blutüberströmtes Lamm auf der Weide, für das jede Hilfe zu spät kam. &bdquo;Der Leichenstarre nach zu urteilen, muss das etwa um die gleiche Zeit gewesen sein“, so die 55-Jährige, die nach dem zweiten Vorfall die Polizei und auch den zuständigen Jagdbeauftragten informierte. Laut Polizeisprecher Hendrik Drawe werde nun wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Auch interessant: 440 verwahrloste Schafe beschlagnahmt: Tiere erwartet ein Happy End In beiden Fällen seien die Lämmer regelrecht aufgebrochen worden, sagt Pesch. &bdquo;Der Hund muss eine blutige Schnauze gehabt haben, das muss dem Halter doch aufgefallen sein.“ An einem Stacheldrahtzaun hat Alexandra Pesch weiße Haare gefunden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu dem Hund gehören, der die Schafe gerissen hat. Die Polizei habe einige Haare ebenfalls mitgenommen, berichtet Pesch. Die Herdenhalterin befürchtet nun, dass das Tier binnen kurzer Zeit erneut zuschlagen könnte. &bdquo;Der hat zweimal Erfolg gehabt, der wird wiederkommen, wenn er kann.“ Pesch hat daher nicht nur eine Wildtierkamera aufgestellt, sondern will die kommenden Nächte im Stall bei ihrer Herde verbringen. &bdquo;Der Hund muss hier irgendwo aus der Nähe kommen“, ist sie überzeugt. Lesen Sie auch: Blauzungenkrankheit in Herford: Was Eigentümer von Schafen und Rindern schnell tun sollten Drei Rassen gehören zur Herde Der 55-Jährigen ist vor allem wichtig, dass der Besitzer des Tieres ermittelt wird und strenge Auflagen für die künftige Haltung erhält. Bei einem derartigen Jagdtrieb müsse der Hund dauerhaft gesichert werden. Auch über die sozialen Medien hat sie entsprechende Aufrufe gestartet, um den Halter ausfindig zu machen. Pesch musste in den vergangenen Jahren mehrere schwere Rückschläge hinnehmen. Im sehr regenreichen Winter 23/24 verlor sie nahezu den gesamten Bestand durch eine bakterielle Erkrankung, da die Schafe zum Teil im Wasser stehen mussten. &bdquo;Da war die Arbeit von acht Jahren dahin.“ Wenig später folgte die Blauzungenkrankheit, &bdquo;für Schafhalter eine Katastrophe“. Gleich drei verschiedene Rassen gehören zur Herde. Neben Herdwicks aus dem Lake District im Nordwesten Englands sind auch Drenthe Heideschafe und weiße Moorschnucken dabei. &bdquo;Das sind alles Landschafrassen, die kommen super miteinander klar und sind eigentlich immer draußen“, so die Schäferin. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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