Waldbrände auf Rhodos beschäftigen Reiseberaterin aus dem Kreis Herford

Hiddenhausen. Seit Tagen wüten schwere Waldbrände im Südosten Europas. Betroffen ist vor allem die griechische Urlaubsinsel Rhodos, wo die Brände für chaotische Zustände sorgen. Starke Winde fachen die Feuer immer wieder an, eine Entspannung ist noch nicht in Sicht. Rund 30.000 Einwohner und Touristen sind bislang aus Hotels und Dörfern gerettet und zum großen Teil in Schulen und Turnhallen untergebracht worden. Einige mussten Hals über Kopf ihre Hotels verlassen und konnten kaum das Nötigste mitnehmen. Noch ist die Hitzewelle nicht vorbei, am Mittwoch erwarten die griechischen Behörden Temperaturen bis zu 46 Grad. Der Reiseveranstalter TUI hat bereits angekündigt, keine Touristen mehr nach Rhodos zu fliegen. Stattdessen sollen die Urlauber nach Deutschland zurückgeflogen werden. Auch Colette Freyberg beobachtet die Situation auf der beliebten Urlaubsinsel mit großer Sorge. Die Inhaberin eines Reisebüros in Hiddenhausen steht in engem Kontakt zu ihren Kunden, die sich derzeit auf Rhodos befinden. "Einige Kunden sind im Ort Faliraki im Norden der Insel, der von den Feuern nicht betroffen ist. Sie fühlen sich dort sicher, bekommen aber auch mit, dass die Angestellten des Hotels sich große Sorgen um ihre Angehörigen und die Dörfer sowie ihr Hab und Gut im Südosten der Insel machen", sagt Freyberg. Reiseberaterin war erst im Mai zuletzt auf Rhodos Andere von ihr betreute Urlauber sind in einem Hotel mitten im Brandgebiet im Südosten der Insel untergebracht. Glücklicherweise sei das Hotel einige Kilometer von den Brandherden entfernt, so dass die Urlauber sich entschlossen hätten, dort zu bleiben. "In ihrem Hotel sind jedoch auch Menschen untergebracht, die aus dem besonders betroffenen Ort Kiotari evakuiert werden mussten." Ein Feuerwehrmann sei ebenfalls im Hotel gewesen und habe ihnen empfohlen, dort zu bleiben. Zwischenzeitlich sei der Betrieb in dem Hotel heruntergefahren worden, auch weil viele Angestellte nicht zur Arbeit gekommen seien. Der Hiddenhauser Reise-Expertin geht die Situation auch deshalb sehr nahe, weil sie Rhodos sehr gut kennt und erst im Mai dieses Jahres zum letzten Mal dort war, auch in der Region, in der nun die Waldbrände wüten. "Dort leben die Menschen vom Tourismus, die Natur und die Wälder sind zerstört, die Häuser und Hotels müssen wieder aufgebaut werden. Nach der Corona-Krise hatte sich die Situation erst wieder entspannt und jetzt passiert so etwas. Die Menschen dort mussten schon Corona ohne staatliche Hilfen wie bei uns überstehen und nun sind Gärtner oder Putzfrauen, die in den Hotels gearbeitet haben, wieder arbeitslos, weil die Hotels zerstört sind. Das ist eine absolute Ausnahmesituation." Auch an der Westküste der Insel habe es zuletzt einen großen Waldbrand gegeben, doch die sei relativ dünn besiedelt, so dass nur sehr wenige Menschen betroffen gewesen seien. In Kontakt steht Colette Freyberg auch mit dem Reisekonzern Tui, dessen Mitarbeiter im Krisenmanagement "einige anstrengende Nächte" hinter sich haben. "Die tun wirklich alles, für die ist das nicht die erste Krise seit Corona", so Freyberg. Der Vorteil bei Veranstaltern wie TUI oder DER Touristik sei, dass diese bei einer Pauschalreise garantieren, dass die Touristen im Notfall nach Deutschland ohne zusätzliche Kosten zurückkommen. Herbstferien als Alternative zum Sommerurlaub Da die Ferien in NRW bald zu Ende gehen, habe sie keine weiteren Kunden, die in den nächsten Wochen nach Rhodos fliegen wollen. Freyberg selbst fliegt am Mittwoch nach Kreta, wo die Temperaturen aktuell ebenfalls sehr hoch sind. "Bekannte haben mich auch schon gefragt, ob mir das nicht zu heiß ist. Ich muss dort aber nicht arbeiten, sondern kann am Strand oder am Pool liegen. Zudem ist das Hotel klimatisiert", sagt Freyberg. Wer sich mit den heißen Temperaturen im Süden im Sommer nicht anfreunden kann, dem empfiehlt die Reiseberaterin, sofern es möglich ist, zum Beispiel auf die Herbstferien auszuweichen. "Dann sind die Reisen um einiges günstiger, und es gibt viele tolle Ziele, wo es dann nicht mehr ganz so heiß wie im Sommer ist."

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