Dank eines Sponsorenlaufs kann jetzt ein neuer Wald gepflanzt werden

Hiddenhausen. Sie wollten aktiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen. Besonders die Naturkatastrophen wie das Hochwasser und die Trockenheit in den Wäldern wurden immer wieder im Unterricht an der Olaf-Palme-Gesamtschule (OPG) diskutiert. Es entstand die Idee, einen Sponsorenlauf zu veranstalten und von dem Geld klimafreundliche Bäume in ganz Hiddenhausen zu pflanzen. So erschufen die Schüler und Lehrer der OPG unter dem Motto "Laufen für ein besseres Klima" ein Schulprojekt, das durch das große Engagement aller Beteiligten zum Ende hin riesen Ausmaße annahm. Dass dabei eine Summe von 33.000 Euro herauskommen sollte, damit hatte am Anfang niemand gerechnet, so der Schulleiter Oliver Leimbrock. Der Sponsorenlauf fand im Oktober statt. Alle Schüler der OPG hatten daran teilgenommen - jeder mit einem Sponsoren im Gepäck. Zwischen den Läufern und den Sponsoren war ein frei wählbarer Betrag pro gelaufene fünf Minuten vereinbart. Die maximal Laufzeit betrug 60 Minuten. Womit die meisten Eltern, Nachbarn und Freunde aber wohl nicht gerechnet hatten, war, dass weit über die Hälfte aller Läufer tatsächliche ein volle Stunde schafften. Noch vor dem Lauftermin hatten sich mehrere Eltern und kleine Firmen gemeldet, die ihre Gärten für die Bepflanzung der Klimabäume zur Verfügung stellen wollten, so Leimbrock. Der Platz hätte für eine kleine zweistellige Anzahl an Bäumen gereicht, aber da wäre noch Geld übrig geblieben. Parallel hätte es auch immer wieder Gespräche mit der Gemeinde gegeben: Flächen auf Spielplätzen oder anderen öffentlichen Geländen wären denkbar - bis dann im Rat am 16. Dezember beschlossen wurde, eine 15.000 Quadratmeter große Fläche der Gemeinde dafür bereitzustellen. "Die Idee des OPG-Klimawaldes war geboren", sagt Leimbrock.6.000 Bäume und Sträucher Natürlich hätte das Schulprojekt auf Seiten der Gemeinde großen Anklang gefunden, so Bürgermeister Andreas Hüffmann. "So eine Summe zu erwirtschaften - das muss man erst einmal schaffen." Hinzu komme, dass sich die Gemeinde seit längerem auch mit der Klima-Offensive beschäftigt. Ein Klimawald für Hiddenhausen sei ein Gewinn für alle. "Bei dem Grundstück handelt es sich um eine Fläche der Gemeinde Hiddenhausen, die noch bis Sommerende 2022 von einem Pächter landwirtschaftlich bewirtschaftet wird", ergänzt Alexander Graf, Leiter des Gemeindeentwicklungsamtes. Die Aufforstung soll dann im Herbst 2022 - passend zur Pflanzzeit - passieren. Inwieweit die Schüler an der Bepflanzung teilnehmen werden können, müsse noch geklärt werden, so der Schulleiter. "Der Pflanzerfolg und die Anwachsqualitäten der Setzlinge sollten hier Vorrang haben. Insgesamt sollen bis zu 6.000 Bäume und Sträucher auf der Fläche Platz finden. Die Auswahl der Bäume ist gemischt. Ein Teil der Fläche soll zusätzlich für 33 Obstbäume genutzt werden. Der Klimawald wird dann etwa 25 Minuten zu Fuß von der OPG entfernt sein. Kein zu weiter Weg: Denn ein grünes Klassenzimmer sei auch in Planung."Hoffnung im Angesicht der Klimakrise" "Das Projekt hat gezeigt, wie stark unser Zusammenhalt hier ist", sagt Schülersprecherin Cara Volmer (16). "Besonders in der Coronazeit." Der Erfolg symbolisiere, wie wichtig es immer noch für die Jugend sei, sich gegen den Klimawandel einzusetzen - auch wenn das Thema während der Pandemie ein wenig aus den Augen verloren worden sei. "Es gibt uns Schülern die Hoffnung, dass es im Angesicht der Klimakrise doch noch Willige gibt, die bereit sind zu kämpfen", ergänzt auch Schülersprecher Tim Franz (19). Er sei jetzt am Ende seiner Schulzeit und freue sich schon darauf, in ein paar Jahren zurück zu kommen und die groß gewordenen Bäume zu sehen.

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