Warum diese Wahlhelferin schon das elfte Mal dabei ist

Hiddenhausen. Am kommenden Wochenende ist es soweit - die Bundestagswahl steht an. Millionen Menschen werden in Wahlbüros laufen, ihre Kreuzchen setzen. Manche haben auch bereits per Brief gewählt. Prognosen werden verfolgt, gespannt das Ergebnis erwartet. Doch wer baut die Wahlkabinen auf, registriert die Wähler im Wahlbüro und zählt die abgegeben Stimmen aus? In Eilshausen wird unter anderem Sarah Hackländer am Sonntag diese Aufgaben übernehmen. Sie war 18 Jahre jung, als sie erstmalig bei einer Wahl mithalf. "Ich wollte anfangs einfach mal reinschnuppern, wie so eine Wahl abläuft", erinnert sie sich zurück. Mittlerweile hat Sarah Hackländer bereits Kommunal-, Bundestags- und Europawahlen als Wahlhelferin begleitet. Die Bundestagswahl am Sonntag ist die elfte Wahl, bei der sie mithilft. Was motiviert sie dazu? Am Wahltag gibt es für die Wahlhelfer viel zu tun "Ich finde, das sind ganz spannende Eindrücke in unser Wahlsystem", sagt Hackländer. "Am meisten fasziniert es mich, wenn die Urnen geöffnet und alle Wahlzettel auf die Tische geschüttet werden. Man sieht sofort, was den Tag über so los war." Für die Wahlhelfer beginnt am Wahltag die Arbeit bereits um acht Uhr morgens in ihrem jeweiligen Wahlbüro. Schließlich gibt es für das Team viel zu tun: Wahlkabinen aufbauen, sichergehen, dass alle Wahlurnen leer und fest verschlossen sind, das Wählerverzeichnis bereitlegen, die Wahlbekanntmachung an die Eingangstür hängen. Menschen zelebrieren ihren Gang zur Wahlurne Unter den Wahlhelfern sind die Aufgaben klar verteilt: Der Schriftführer, seine Stellvertretung, zwei Beisitzer und der Wahlvorsteher sorgen dafür, dass die Wahl möglichst reibungslos abläuft. Sarah Hackländer wird am Sonntag in Eilshausen Wahlvorsteherin sein. "Für mich ist so ein Wahltag etwas Besonderes", sagt sie. Während ihrer bisherigen Einsätze als Wahlhelferin habe sie beobachtet, dass sie mit dieser Empfindung nicht alleine sei. Einige Wähler verbinden den Gang ins Wahlbüro zum Beispiel mit einem Spaziergang nach dem Mittagessen und Familien zelebrieren die Wahl gerne gemeinsam mit ihren Kindern. "Das ist schön zu sehen", findet Sarah Hackländer. "Man kennt die Menschen, die ins Wahlbüro kommen" Die 32-Jährige ist in Eilshausen aufgewachsen. Dort lebt sie auch heute noch. "Man kennt die Menschen, die ins Wahlbüro kommen. Dann ist es eine ganz besondere Atmosphäre", erzählt sie. "Ich fühle mich sehr heimisch in meinem Dorf." Das Gemeinschaftsgefühl gefalle ihr besonders gut an Eilshausen. Aber auch die Nähe zur Natur, die sie regelmäßig für ausgiebige Spaziergänge mit ihrem Hund nutzt. Von ihren Einsätzen als Wahlhelferin profitiert Sarah Hackländer auch in ihrem Beruf: Sie ist Lehrerin für Geschichte und Deutsch am Städtischen Gymnasium in Löhne. "Ich versuche natürlich, die Schüler zu sensibilisieren, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen." Als Wahlhelferin sehe sie schließlich immer wieder, "wie gewissenhaft und öffentlich solche Wahlen ablaufen." "Sorgfalt vor Schnelligkeit!" Wenn am Wahltag abends die Stimmzettel ausgezählt werden, sei es beispielsweise selbstverständlich, dass die Türen des Wahllokals offen bleiben. So könnten jederzeit Interessierte hereinkommen. Grundsätzlich gelte für die Wahlhelfer beim Auszählen: "Sorgfalt vor Schnelligkeit!" Dass Stimmzettel ungültig seien, komme nicht häufig vor. Wenn, dann sei dies jedoch offensichtlich, zum Beispiel indem entweder zu viele oder gar kein Kreuz gesetzt wurden. Das weiß Sarah Hackländer aus Erfahrung: "Man bekommt als Wahlhelfer direkt mit, was man sonst nur in Statistiken in den Nachrichten sieht." "Es hat viel Arbeit gekostet, dafür zu sorgen, dass Menschen wählen gehen dürfen" Bei der Frage, warum sie es wichtig findet, wählen zu gehen, muss die Eilshauserin nicht lange überlegen: "Um die politischen Bestimmungen zu nutzen, seiner Stimme Gehör zu verschaffen." Es habe viel Arbeit gekostet, dafür zu sorgen, dass Menschen wählen gehen dürfen. "Gerade in der aktuellen Zeit, wo viele Menschen propagieren, wir würden in einer Diktatur leben, ist es wichtig, seine demokratischen Werte und Normen zu vertreten", mahnt sie. Diese Bundestagswahl erwarte sie mit Spannung "dadurch, dass man niemanden wiederwählt." Aber auch Kommunalwahlen interessieren sie sehr, da die Wahlentscheidung einen persönlich betreffe. "Es ist spannend, wenn Menschen auf dem Wahlzettel stehen, die man kennt."

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