Obsthof Otte öffnet Erdbeerfelder für Selbstpflücker

Hiddenhausen. Mit dem besseren Wetter steigt bei vielen Menschen auch die Lust, Erdbeeren zu naschen. Zwar gibt es die knallroten Früchte schon vielerorts zu kaufen, doch viele ziehen es vor, auf dem Feld selbst Hand anzulegen. Das ist ab dem Wochenende möglich. Ein Großteil der Ernte verzögert sich in diesem Jahr hingegen um 14 Tage. Grund dafür ist vor allem ein kalter April. Die heftigen Regenfälle vom Wochenende haben die Erdbeeren hingegen gut verkraftet. "Aufgrund des schlechten Aprilwetters und der daraus resultierenden Entwicklungsverzögerung sind weniger Erdbeeren im Markt als zu dieser Zeit üblich", erklärt Obstbauer Karsten Otte. Auch Sturmtief Eugen hat den Früchten ordentlich zugesetzt. "Das Vlies, das die Pflanzen im Winter vor Kälte schützt, mussten wir mehr oder weniger dem Wind opfern", so Otte. Man habe die Wahl gehabt, das Vlies zu retten oder die Blüten verfrieren zu lassen. Zusätzlich sei auch der gesamte Monat Mai durch sein aprilartiges Wetter als eigentlich verkaufsstarker Monat verloren gegangen. Unwetter gut überstanden Das Unwetter vom vergangenen Wochenende mit sintflutartigen Regenfällen haben die roten Früchte allerdings weitestgehend unbeschadet überstanden. "Wir hatten Glück", sagt Charlotte Otte. "Ein Teil der Erdbeeren ist sandig geworden und durch das viele Wasser sind sie nun deutlich empfindlicher." Damit könne man aber arbeiten. "Hagel wäre deutlich schlimmer gewesen. Der hätten den Erdbeeren den Rest gegeben", erklärt sie. Neben den Wetterkapriolen sorgen auch in diesem Jahr die erforderlichen Coronamaßnahmen für einen nicht unerheblichen finanziellen Mehraufwand. Den rund 140 rumänischen Erntehelfern in dieser Saison werden zusätzliche Unterkünfte und ein zusätzlicher Bus gestellt. Darüber hinaus hat Obstbauer Karsten Otte den Arbeitern vor der Reise nach Deutschland die Durchführung eines PCR-Tests bezahlt. "Bei uns stehen zudem zweimal in der Woche verpflichtend Tests auf dem Programm", erklärt Otte. Zusätzlich stelle man selbstverständlich Masken sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung und habe für den schlimmsten Fall auch eine eigene Quarantänestation eingerichtet. "Was Coronamaßnahmen angeht, waren wir sehr früh gut vorbereitet", so der Obstbauer. Damit es erst gar nicht zu Ausbrüchen kommt, wird vehement auf Gruppentrennung geachtet. Menschen, die zusammen arbeiten, wohnen entsprechend auch zusammen. Menschen setzen auf Regionalität Auf Unterstützung durch das Land bei der Finanzierung der Coronamaßnahmen muss Otte verzichten. "Wir bekommen keinen Cent", sagt er und fügt hinzu: "Wir sind aber auch gerne auf uns gestellt." Umso größer und erfreulicher sei die Solidarität und Unterstützung, die man von den Menschen erfahren habe. "Das hat uns vor allem im zurückliegenden Jahr sehr geholfen", sagt Otte. Trotz aller finanzieller Mehrbelastungen liegt der Preis für eine Schale mit 400 Gramm Erdbeeren in diesem Jahr bei 3,90 Euro und damit auf dem Vorjahresniveau. In den vergangenen Jahren haben die Ottes zudem eine klare Entwicklung hin zu einem größeren Bewusstsein für Lebensmittel festgestellt. Menschen sei es zunehmend wichtig, zu wissen, was sie zu sich nehmen und setzen dabei immer mehr auf Regionalität. "Es ist ein schönes Gefühl, dass die Leute ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit setzen", sagt Charlotte Otte. Immer mehr nutzen auch die Gelegenheit, Erdbeeren auf den entsprechenden Feldern selbst zu pflücken. "Früher wurde das gemacht, um Geld zu sparen. Heute das schon eine Art Familienerlebnis. Die Obstbauern würden schon mit Fragen gelöchert, wann die Felder endlich freigeben werden. "Zum Wochenende soll es soweit sein", sagt Charlotte Otte. Auch Obstsafaris und Apfeltastings würden nach Absprache wieder angeboten. Genauere Informationen sind über www.obsthof-otte.de abrufbar.

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