Hiddenhauser haben die landesweit kürzesten Wege zur Arbeit

Hiddenhausen. Als die Großgemeinde vor wenigen Wochen noch im Kommunalranking der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW im Kreis Herford mit Abstand am besten Abschnitt, spielte die günstige Verkehrsanbindung von Hiddenhausen eine gewichtige Rolle. &bdquo;Man kommt hier gut hin – und man kommt hier auch gut wieder weg“, kommentierte Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer. Entsprechend wurden die zentrale Lage im Kreis und die Nähe zu wichtigen Autobahnen sowie Bundes- und Landesstraßen von den Arbeitgebern als ein großes Plus gewertet. Dass auch für Arbeitnehmer die Lage ein wichtiger Grund dafür ist, in Hiddenhausen ihre Zelte aufzuschlagen, zeigt jetzt eine neue Auswertung des Landesamtes für Statistik, it.nrw. Die Zahlenmeister aus Düsseldorf haben sich nun nicht nur die schiere Menge der Menschen vorgenommen, die tagtäglich zur Arbeit die Gemeindegrenzen überschreiten, sondern auch die Strecken, die sie dafür mit dem Auto, dem Rad oder dem Öffentlichen Personennahverkehr zurücklegen müssen. Und siehe da: Während Berufspendler aus anderen Städten und Kommunen in Nordrhein-Westfalen halbe Weltreisen auf sich nehmen, um morgens zum Büro zu fahren, haben die Hiddenhauser Pendler nur einen Katzensprung vor sich. Herford ist das häufigste Ziel der Berufspendler Laut it.nrw befindet sich die Arbeitsstätte des Durchschnitts-Hiddenhausers lediglich 11,7 Kilometer Luftlinie von seinem Wohnort entfernt. Auf einen ähnlich niedrigen Wert kam die ostwestfälische Gemeinde Steinhagen (Kreis Gütersloh) und Erkrath (Kreis Mettmann) bei Düsseldorf, wo jeweils 12,9 Kilometer errechnet wurden. Die längsten Wege zur Arbeit errechneten die Statistiker für Auspendler aus Münster (34,3 Kilometer) und Blankenheim (Kreis Euskirchen) mit 31,1 Kilometern – also knapp drei mal so viel wie Hiddenhausen. Ein Grund für den niedrigen Wert der Großgemeinde dürfte in der Tat die gute Verkehrsanbindung an wichtige Straßen sein – und die unmittelbare Nähe zur Kreisstadt Herford. Denn dorthin pendeln von den laut einer weiteren Statistik von it.nrw rund 7.900 Berufspendlern aus Hiddenhausen knapp 2.900 – mehr als die Hälfte davon übrigens Frauen. Mit etwas mehr als 1.000 Berufstätigen ist Bielefeld das zweitmeiste Ziel und mit 17,4 Kilometern bereits deutlich weiter entfernt. Stark frequentiert und wiederum ganz in der Nähe sind Bünde (736 Pendler), Enger (395), Löhne (320) und Kirchlengern (276). Wirklich weite Strecken wie nach Gütersloh oder Minden nehmen nur die wenigsten auf sich – entsprechend niedrig ist der Schnitt. Auch in die andere Richtung sind die Entfernungen kurz, wenngleich auch deutlich weniger frequentiert. Die rund 5.000 Einpendler nach Hiddenhausen kommen hauptsächlich aus Herford (1.000), Bünde (800) und Enger (400). Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen pendelt zur Arbeit Landesweit haben die Statistiker errechnet, dass 4,8 Millionen der 9,3 Millionen Erwerbstätigen in NRW über die Grenzen ihres Wohnortes hinweg zur Arbeit pendelten – und das hauptsächlich entlang der Hauptverkehrsachsen, also die Nord-Süd-Achse von Bonn bis Duisburg und die West-Ost-Achse von Mönchengladbach über das Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Bielefeld. Stark gependelt wurde auch nach Münster (105.270) und nach Aachen. 4,47 Millionen Personen pendelten innerhalb ihrer Gemeinde. 53 von den 396 Städten und Gemeinden des Landes wiesen – im Gegensatz zu Hiddenhausen – einen Einpendlerüberschuss auf. Holzwickede (85,7 Prozent) und Tecklenburg (77,8 Prozent) hatten die höchsten, Schmallenberg (30,4 Prozent) und Marsberg (30,5 Prozent) die niedrigsten Einpendlerquoten. Die höchsten Auspendlerquoten verzeichneten mit 84,2 Prozent Alfter und Merzenich, die niedrigsten – bei den zurückzulegenden Strecken auch wenig verwunderlich – in Münster mit 25,9 Prozent. Die Angaben stammen aus der &bdquo;Pendlerrechnung NRW 2019“, deren Ergebnisse der Landesbetrieb it.nrw in der Landesdatenbank bereitgestellt hat.

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