
Gütersloh. Weniger Menschen zog es zum Arbeiten nach Gütersloh. Das zeigen die aktuellen Zahlen von IT NRW im Pendleratlas für das Jahr 2023. Im Vorjahresvergleich sinkt die Zahl der Einpendler leicht, die Zahl der Auspendler dagegen steigt ein wenig. Ein Überblick.
Mehr als 55.500 von knapp 102.500 Güterslohern müssen laut Pendleratlas zur Arbeit pendeln. Als Pendler gilt jeder Berufstätige, der nicht auf demselben Grundstück arbeitet, auf dem er lebt. Wie der Arbeitsweg aber zurückgelegt wird - also ob mit dem Auto, dem Zug oder Fahrrad - ist in der Statistik nicht erfasst.
Fast 30.000 Gütersloher blieben innerhalb der Gemeindegrenze. Doch immerhin 25.788 Menschen verließen ihren Wohnort für die Arbeit - knapp 600 mehr als noch 2022. Da auch die Einwohnerzahl ein wenig gesunken ist, ergibt sich eine Auspendelquote von knapp 46 Prozent.
309 Gütersloher haben einen Arbeitsweg von 259 Kilometern
Zum Arbeiten beliebt ist vor allem Bielefeld. Mehr als 6.500 Gütersloher zog es zum Arbeiten in die Nachbarstadt. Aber auch Verl (3.871), Rheda-Wiedenbrück (3.039) und Harsewinkel (1.547) sind für die Gütersloher attraktive Arbeitsorte.
Es sind aber nicht nur nahe gelegene Nachbarorte, die die Gütersloher anziehen. Für die Arbeit sind sie anscheinend ebenfalls bereit, ein paar Kilometer auf sich zu nehmen. So fahren 584 Menschen ins etwa 32 Kilometer entfernte Paderborn. Sogar 50 Kilometer bis nach Münster nehmen 258 Menschen in Kauf.
Lesen Sie auch: RE 6 betroffen: Zug-Verbindungen im Kreis Gütersloh plötzlich ohne Absprache gestrichen
Mit einer Entfernung von Luftlinie 259 Kilometern ist Weißenfels der am weitesten entfernte Ort in den Top 15 der Auspendelorte, den sich Arbeitnehmer aus Gütersloh ausgesucht haben. Ganze 309 Gütersloher zieht es in die Stadt in Sachsen-Anhalt zum Arbeiten, in der unter anderem das Unternehmen Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück mit einem Schweine-Schlachthof ansässig ist.
In Gütersloh herrscht Einpendelüberschuss
Dem gegenüber stehen fast 42.000 Menschen, die von auswärts nach Gütersloh kommen. Die Einpendelquote liegt bei 58,3 Prozent. Im Jahr 2022 waren es noch fast 43.000, mit einer Einpendelquote von 58,5 Prozent.
Damit gehört Gütersloh aber nach wie vor zu den 85 der 396 Städte in NRW, bei denen ein sogenannter Einpendelüberschuss herrscht - die Zahl der einpendelnden Personen ist höher als die der auspendelnden. Im Kreis Gütersloh zählen auch Halle, Harsewinkel, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Verl dazu.
Lesen Sie auch: Tipps von Experten: Wie sich Radfahrer im Gütersloher Straßenverkehr richtig verhalten
Auch bei den Einpendlern steht die Stadt Bielefeld mit Abstand an oberster Stelle: 7.021 Bielefelder kamen 2023 für die Arbeit nach Gütersloh. 4.374 Menschen aus Rheda-Wiedenbrück, 3.112 Verler und 2.647 Rietberger pendelten ebenfalls täglich zur Arbeit nach Gütersloh. Sogar 554 Menschen aus Polen kamen zum Arbeiten her.
OWL- und Deutschlandvergleich
Im OWL-Vergleich liegt Gütersloh mit seiner Einpendelzahl auf dem dritten Platz. Platz zwei geht an Paderborn mit 48.720 Pendlern. Bielefeld kommt dagegen auf 93.419 Einpendelnde und führt die Liste an. Auch bei den Auspendlern ist Bielefeld (53.579) ganz vorne mit dabei, danach kommt Paderborn (29.455) und als Drittes erneut Gütersloh.
In Nordrhein-Westfalen sind insgesamt fünf Millionen Menschen im Jahr 2023 über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit gependelt - 1,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 4,4 Millionen Menschen blieben für die Arbeit innerhalb ihrer Gemeinde. Köln mit mehr als 362.000, Düsseldorf mit knapp 336.000 und Essen mit fast 168.000 Menschen befanden sich unter den Städten mit den höchsten Einpendelzahlen Deutschlands.
Lesen Sie auch: Autofahrer aufgepasst: Wichtige Straße im Kreis Gütersloh zwei Jahre teils gesperrt
Deutschlandweit führt München die Liste mit Abstand mit mehr als 525.000 Einpendlern an. Danach folgt Berlin mit mehr als 467.000 Pendlern und Frankfurt am Main mit mehr als 463.000 Einpendlern.