Martina Gladys bringt wieder Leben in die Gaststätte Lohse

Hiddenhausen. Mit einem Workshop mit acht Tanzschülerinnen in der Kulturwerkstatt Hiddenhausen fing es 2015 an. &bdquo;In den fünf Jahren sind aus den acht Schülerinnen 105 geworden", sagt Tanzpädagogin Martina Gladys, die nach gut drei Jahren in Hiddenhausen ab Montag in neuen Räumen in Eilshausen unterrichten wird. Saal und Vereinszimmer der früheren Gaststätte Lohse, Bünder Straße 378, hat sie dafür mit viel Mühe und Zeit für ihre Zwecke hergerichtet. &bdquo;Statt einer großen Einweihung, werde ich nur mit Familie, dem Vermieterehepaar und Freunden auf den Umzug, der ja auch so etwas wie der 5. Geburtstag meiner Tanzschule ist, anstoßen können", sagt Gladys. Sie ist froh, dass ihr fast alle Schülerinnen während der Corona-Pandemie die Treue gehalten haben. Wegen des Kursbeginns nach den Sommerferien sind es sogar einige mehr als vorher. Sie führe sogar eine Warteliste, so Gladys. Lohse war einst ein Zentrum Eilshauser Vereinslebens Wann sein Vater den Gaststätten-Betrieb eingestellt hatte, kann auch der Eigentümer Heiner Lohse nicht genau beantworten. &bdquo;15 Jahre werden es wohl mindestens sein", schätzt er, aber der Übergang sei fließend gewesen, denn eine Zeitlang seien Stube und Halle noch von Eilshauser Vereinen für ihre Treffen genutzt worden. &bdquo;Der Kontakt zu mir kam über Lohses Frau zustande, die in der Textilbranche arbeitet und zweimal bei der Erstellung der Kostüme für meine jährlichen Präsentationen geholfen hat", sagt Gladys. Der eigentliche Tanzsaal ist nur unwesentlich größer als der alte, ist aber dennoch ein Qualitätssprung. Vor allem der eigens installierte Schwingboden unter dem Tanzteppich sei wichtig für die Gesundheit von Schülerinnen und Lehrerin, sagt Gladys. Ein eigener Umkleidebereich mit Stühlen von der alten, hauseigenen Kegelbahn sei ebenfalls eine Verbesserung. Neben moderner Licht- und Tontechnik hat sie auch in eine Luftfilteranlage investiert. &bdquo;In Zeiten von Corona will ich auf Nummer sicher gehen", sagt sie. Die größte Verbesserung sei aber, dass sie nun alleinige Nutzerin der Räume ist. &bdquo;Bei Meier Dör musste ich freitags alle meine Sachen – vom Spiegel über den Tanzteppich bis zum Stuhl – rausräumen, weil der Raum über das Wochenende für Privatfeiern vermietet wird", sagt Gladys: &bdquo;Montags stand das Wiedereinräumen an." Neue Angebote in neuen Räumen Die neuen Räume bieten auch eine Möglichkeit zur Erweiterung des Angebotes. Tanztheater ist eine Kunstform des Tanzes, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts herausbildete. Sie setzt experimentelle Bewegungselemente genreübergreifend für die tänzerische Darstellung ein und betont dabei auch theatralische Aspekte. Teil dieses Unterrichtes sind auch Elemente klassischen Balletts. Neue Kurse im klassischen Bereich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind als Ergänzung der Tanztheaterklassen gedacht. Contemporary Dance ist ebenso neu im Angebot wie ein bereits ausgebuchter Yoga-Kurs. Äußerlich ist die neue Tanzschule bei Lohse kaum zu erkennen. Das ist Absicht, denn ihr Angebot sei anders als Ballett oder Standardtanz, sehr speziell. &bdquo;Erfahrungsgemäß finden die Interessentinnen schon den Weg zu mir", sagt Gladys. Auch ohne Corona unterrichtet sie in Kleingruppen von höchstens zwölf Personen, lediglich die Korrekturen durch Berührung oder das Knuddeln bei den ganz Kleinen entfalle derzeit im Unterricht. Ausfallen musste im Sommer wegen Corona die Präsentation des in den Klassen erarbeiteten Tanztheaterstücks &bdquo;Die besonderer Projektwoche". Wenn möglich soll das Stück am 31. Januar in der Olof-Palme-Gesamtschule doch noch aufgeführt werden. &bdquo;Falls uns Corona dann wieder einen Strich durch die Rechnung macht, machen wir daraus einen Film", sagt die Tanzpädagogin: &bdquo;Man muss in diesen Zeiten einfach flexibel bleiben.

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