Stichwahl in Hiddenhausen: Kandidaten bleiben im Wahlkampfmodus

Hiddenhausen. Das Spiel ist noch nicht vorbei. Andreas Hüffmann (SPD) und Ulrich Hempelmann (CDU) treffen im Finale um das Amt des Bürgermeisters erneut gegeneinander an. Doch wie - um in diesem Bild zu bleiben - bereiten sie sich auf das Elfmeterschießen am 27. September vor? "Schütteln und weitermachen", sagt Andreas Hüffmann mit Blick auf die denkbar knapp verpasste absolute Mehrheit im ersten Wahlgang (49,68 %). Doch der Konjunktiv "was wäre gewesen, wenn..." helfe nicht weiter. Deshalb werde das Team "jetzt noch einmal zwei Wochen richtig loslegen". Konkret bedeutet das: Erneut plakatieren, Info-Stände anbieten und Haustürgespräche führen. Letztere seien "ein gutes Mittel, um zu hören, wo es drückt". In die einzelnen Ortsteile zu gehen, das sei viel wert. Auf sein sozialdemokratisches Team könne er dabei zählen: "Die Mannschaft ist hoch motiviert." Hempelmann plant weiteres Video Ulrich Hempelmann kann sich bereits auf die Fahnen schreiben, der erste CDU-Kandidat überhaupt zu sein, der die Hiddenhauser SPD in eine Stichwahl zwingt. Doch damit will Hempelmann es natürlich nicht belassen: "Wir gehen aktiv noch einmal in den Wahlkampf", sagt der 55-Jährige. Momentan entstehe ein weiteres Video, das er in den kommenden Tagen über Social-Media-Kanäle ausspielen möchte. Mit dieser Form der Ansprache konnte er bereits in den Wochen vor dem ersten Wahlgang auf sich aufmerksam machen. Die Besuche bei den Menschen zuhause beäugt Hempelmann angesichts der Coronakrise kritisch. Er verweist auf SPD-Kandidaten, "die zur Besonnenheit aufgerufen haben und dann die Klingeln gedrückt haben". Sein Team hingegen habe bewusst "Abstände gesucht". Allerdings betont der damit auch angesprochene Hüffmann, dass bei den Bürgern vor Ort stets auf eine entsprechende Distanz geachtet werde. Das persönliche Gespräch will Ulrich Hempelmann in den Tagen bis zur Stichwahl indes nicht außen vor lassen. "Wir werden Supermärkte besuchen, um den Leuten auf Abstand Informationen zu geben." Zudem werden nochmals Flyer gedruckt. Inhaltlich wolle er "nicht das Rad neu erfinden". Das Programm stehe schließlich. Mobilisierung ist mithin entscheidend Mithin entscheidend für den Ausgang der Stichwahl wird sein, welcher Kandidat die Wähler besser mobilisieren kann. Denn tendenziell ist beim zweiten Wahlgang eine geringere Wahlbeteiligung als im ersten (57,91 %) zu erwarten. Dabei betonen beide Kandidaten, dass sie alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen ansprechen wollen. Beide gehen jedoch ebenso auf das Thema Klimaschutz ein. Damit sprechen sie ein Politikfeld an, das originär dem Fokus der Grünen um den drittplatzierten Bürgermeisterkandidaten Bernhard Weil zugeschrieben wird. "Fridays for Future haben uns nicht erklärt, dass wir einen Klimawandel haben, sondern uns darauf hingewiesen, dass es bereits fünf vor zwölf ist", sagt Hüffmann, der beispielsweise den CO2-Ausstoß in der Gemeinde reduzieren möchte. Ulrich Hempelmann verweist bei dem Thema auf seine eigene Person. Auf seinem Grundstück habe er Wald gepflanzt und Blühstreifen entstehen lassen. Es geht ihm um das "Machen statt nur darüber zu reden". Als Bürgermeister wolle er dafür etwa weitere Flächen ausweisen. Möglicherweise könnten die Themen Ökologie und Klimaschutz durch das Ausscheiden des grünen Bürgermeisterkandidaten tatsächlich ein Faktor für den Ausgang der Stichwahl sein. Wer dahingehend und darüber hinaus die besseren Konzepte vorzuweisen hat, entscheiden dann die Wähler in Hiddenhausen - im besten Fall im Rahmen einer hohen Wahlbeteiligung.

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