Mieten in Herford steigen weiter an: Wo es sich jetzt dennoch günstig wohnen lässt

Herford. Wie teuer darf Wohnen sein – und wann wird es zu viel? Die alte Faustregel, maximal ein Drittel seines Nettoeinkommens fürs Wohnen auszugeben, ist vor allem in Großstädten längst überholt. Zu stark sind die Mieten in den vergangenen Jahren gestiegen. Und auch hier in Herford kennen sie seit Jahren nur eine Richtung. Zwischen 2023 und 2025 haben sich die Wohnkosten nun erneut um rund sieben Prozent erhöht. Das zeigt der neue Mietspiegel. Herford liegt damit über dem Landesdurchschnitt. In ganz NRW sind die Mieten lediglich um Plus vier Prozent angestiegen. Bereits zwischen 2021 und 2023 verzeichnete die Hansestadt Mietsteigerungen zwischen sieben und zehn Prozent. Trotzdem, so betont es die Mietspiegel-Kommission, zu der der Gutachterausschuss, sowie Vertreter von Stadt, Vermieter- und Mieterbünden gehören, &bdquo;liegen die Mieten in Herford auf moderatem Niveau“. Was das konkret in Zahlen bedeutet. Wie teuer sind Wohnungen in Herford aktuell? .responsive23-dUKmHxV8ItMpBi92-table-mietspiegel-herford-2025-test { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-dUKmHxV8ItMpBi92-table-mietspiegel-herford-2025-test { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-dUKmHxV8ItMpBi92-table-mietspiegel-herford-2025-test { padding-top: 142.86%; } } Der Mietspiegel unterscheidet sowohl nach Baujahr der Häuser als auch nach Größe der Wohnungen. Demnach kostet beispielsweise eine höchstens 40 Quadratmeter große, nicht sanierte oder modernisierte Altbauwohnung (bis 1960) zwischen 5,40 und 8,70 Euro pro Quadratmeter im Monat. Der Mittelwert dieser Mietpreisspanne liegt bei 7,52 Euro. Der angegebene Quadratmeterpreis bezieht sich dabei auf die Kaltmiete, also ohne Betriebskosten. Vor zwei Jahren, als der letzte Mietspiegel herausgegeben wurde, lagen die Werte um 40 bis rund 75 Cent niedriger. Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in allen anderen Wohnungsklassen und Jahren. Ein weiteres Beispiel: eine Neubauwohnung (2011 bis 2024) für eine große Familie. Kostete eine mehr als 100 Quadratmeter große Wohnung 2023 noch im Mittel 8,83 Euro, sind nun 9,52 Euro fällig – also ein Plus von 69 Cent. Noch drastischer sieht es im oberen Bereich der Mietpreisspanne aus. Hier können nun 12,40 Euro, statt bisher maximal 10,50 Euro fällig werden – also rund zwei Euro mehr. Lesen Sie auch: So viel zahlen Herforder im Schnitt mehr für ihre Wohnung Die wichtigsten Erkenntnisse des Mietspiegels im Überblick: Wenig überraschend: Wer in alten, nicht modernisierten Häusern wohnt, muss weniger Miete zahlen, als Bewohner eines Neubaus. Gleichzeitig ziehen auch die Mietpreise der Altbauwohnungen an – zwischen 10 und 70 Cent pro Quadratmeter. Vor allem Single-Wohnungen (bis 40 Quadratmeter) sind besonders teuer und machen in allen Kategorien den höchsten Wert aus. Hier gibt es auch die größten Mietpreisspannen. Die größten Preissteigerungen sind bei Neubauwohnungen zu verzeichnen – teilweise bis zu drei Euro pro Quadratmeter. Für Bewohner einer 80- bis 100-Quadratmeter-Wohnung aus dem Jahr 1991 bis 2000 gibt es derweil gute Nachrichten: Ihre Mieten sind stabil geblieben. Lagen die Mieten 2023 zwischen 6 und 8 Euro, liegt die Spanne nun zwischen 6 und 7,80 Euro. Hintergrund: Die Mieten in Herford sind hoch - warum private Vermieter dennoch klagen Woher weiß ich, in welchem Bereich der Mietpreisspanne meine Wohnung liegt? Hier spielen die Faktoren Lärm, Staub oder auch störendes Gewerbetreiben eine Rolle. Ist eine Immobilie in einem Ortsteil besonders von den Belastungen betroffen, kann dies bei der Einstufung innerhalb der Mietpreisspanne berücksichtigt werden. Umgekehrt allerdings auch. Liegt die Wohnung in einem ruhigen Bereich, kann dies zu einer höheren Mietstufe führen. Aber: Diese Faktoren sind immer subjektiv zu bewerten. &bdquo;Den einen stört die Bushaltestelle vor der Tür, der andere ist froh über den direkten ÖPNV-Anschluss“, so Boxhammer. Feste Regelungen seien daher schwierig zu treffen. Weitere Details: Zensus legt offen: Hier ist die Miete in Herford am teuersten Wo wohnt es sich in Herford besonders günstig? Erstmals fließt in die Mietpreisspanne auch die Lage der Wohnungen mit ein. Demnach ist in den Randbereichen der Stadt – Diebrock, Laar, Eickum, Falkendiek und Schwarzenmoor – ein Abschlag von bis zu 63 Cent möglich. Passend zum Thema: Hier entstehen neue Wohngebiete im Kreis Herford Wie berechnen sich die Mieten im Mietspiegel? Der Mietspiegel wird alle zwei Jahre erhoben und enthält die ortsüblichen Vergleichsmieten: Das sind die Kaltmieten ohne jegliche Betriebskosten für nicht-möblierten Wohnraum mit Zentral- oder Etagenheizung und Badezimmer. Dafür hatte die Stadt im Frühjahr 5.700 Fragebögen an Vermieter verschickt und nach den Mieten gefragt, die im Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2018 und 31. Dezember 2024 neu vereinbart oder verändert wurden. Ebenfalls erhoben wurden das Baujahr, die Fläche, die Beschaffenheit und die Ausstattung der Wohnungen. Insgesamt gab es 4.400 Rückmeldungen, 3.200 Mieten sind letztlich in den Mietspiegel eingeflossen. &bdquo;Die große Rückmeldung freut uns sehr, ist aber auch vor allem auf die Wohnungsbaugesellschaft WWS zurückzuführen“, sagt Sonja Boxhammer, Vorsitzende des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Herford. Die WWS bietet in Herford mehr als 3.700 Wohnungen an. Ihr Geschäftsführer Magnus Kasner sagt: &bdquo;Wir haben eine nahezu 100-prozentige Vermietungsquote.“ Mehr zum Thema: Herfords Wohnungsbaugesellschaft soll neuen Wohnraum schaffen Sind Vermieter an den Mietspiegel gebunden? Nicht ganz. Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist zwar geregelt, dass Vermieter ihre Mieterhöhungen anhand des Mietspiegels begründen müssen. Allerdings ist rechtlich nur der qualifizierte Mietspiegel bindend. Da Herford nur einen einfachen Mietspiegel erstellt hat, dienen die Daten nur als Orientierungshilfe. Vielmehr können Vermieter die ortsübliche Vergleichsmiete anhand von drei anderen vergleichbaren Wohnungen ermitteln oder auch einen Sachverständigen zurate ziehen. Mieten können, da in Herford zudem keine Mietpreisbremse gilt, bis zu 20 Prozent über den angegebenen Werten des Mietspiegels liegen, so die Kommission. Übrigens: Einfamilienhäuser finden in dem Mietspiegel keine Berücksichtigung. Hier können die Mieten also noch einmal nach ganz anderen Parametern berechnet werden. Auch preisgebundene Wohnungen, also die, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, fließen in den Spiegel nicht mit ein. Zum Vergleich: So haben sich die Mieten in Herford seit 2023 entwickelt .responsive23-hGxzgxxYUeecFh2P-dash-vergleich-mietspiegel-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 800px) { .responsive23-hGxzgxxYUeecFh2P-dash-vergleich-mietspiegel-herford { padding-top: 83.33%; } } @media (max-width: 600px) { .responsive23-hGxzgxxYUeecFh2P-dash-vergleich-mietspiegel-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-hGxzgxxYUeecFh2P-dash-vergleich-mietspiegel-herford { padding-top: 133.33%; } } Wie wirken sich Modernisierungen auf die Miete in Herford aus? Vermieter, die ihre Wohnungen sanieren und modernisieren, können Aufschläge verlangen, und zwar bis zu 1,10 Euro pro Quadratmeter. Das gilt nur für Häuser, die bis einschließlich 1990 gebaut worden sind und folgende energetische Modernisierungsmaßnahmen komplett erfüllt haben: Austausch beziehungsweise Erneuerung der gesamten Heizungsanlage nach 2001 Wärmedämmung aller Außenwände nach 2001 Wärmedämmung des Daches oder des Dachbodens nach 2001 Erneuerung und Modernisierung aller Fenster seit 1995 Sind nur ein Teil der Maßnahmen erfüllt, darf die Miete auch nur anteilig erhöht werden. Blick zurück: Alle Daten vom Mietspiegel aus dem Jahr 2023

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