Nur 20 Gramm schwer: Familie findet sechs Igelbabys im Garten – Rettung dank Igelhilfe

Herford. Welch ein Glücksmoment mitten im Garten! &bdquo;Auf einmal hatte ich ein kleines Igelchen in der Hand“, erzählt die Herforderin Christel Hanisch. Und wie klein es war. In etwa so groß wie ein Tischtennisball, ganz weich und erst einen Tag alt. &bdquo;Das war eine Aufregung.“ Was war passiert? &bdquo;Es war ein schöner Tag. Wir haben den Gartenteich gesäubert“, erzählt die Herforderin. Plötzlich stutzt ihre Tochter Celina Sava. Sie ist voller Spannung: &bdquo;Hier ist ein Igel, und das am Nachmittag.“ Auf den ersten Blick sehen beide, dass das Tier gerötete Augen hat, die offenbar entzündet sind. Die Hanischs, mit dabei auch Christel Hanischs Mann Wolfgang und Enkel Lion, rufen die Igelhilfe Herford an. Gegen 18 Uhr fahren Wolfgang Hanisch und seine Tochter Celina mit dem Igel dorthin, um Rat zu holen. &bdquo;Das ist eine Mama, dort muss noch ein Nest sein“, lautet die Auskunft der Experten. Nun wird es trubelig auf Hanischs Grundstück. &bdquo;Wir sind alle mit Taschenlampen durch den Garten gelaufen. Ich habe noch nie so viel unter Sträuchern gesessen“, schmunzelt Christel Hanisch. Lesen Sie auch: Tierschützer in Herford sind schockiert: Immer mehr Igel sterben wegen Rattengift Jeder neu geborene Igel wiegt nur 19 Gramm Auch der Nachbar hilft bei der groß angelegten Suche mit. Doch lange bleibt diese Suche erfolglos. Bis der Blick auf den Bambus fällt, an dessen Fuß sich auch ein Blätterhaufen befindet. Die Suche setzt sich dort fort. &bdquo;Auf einmal hatte ich ein kleines Igelchen in der Hand“, sagt Christel Hanisch, noch immer ganz gerührt. &bdquo;Am Ende waren es sechs Stück.“ Die Jungigel werden sofort zu ihrer Mutter gebracht, wo sie auch seit dem Fundtag am 5. September verblieben sind. Die Experten der Igelhilfe untersuchen die possierlichen Tierchen, deren Stacheln noch ganz weich sind. Es sind vier Jungs und zwei Mädels, heißt es. 19 Gramm leicht ist jedes der Igeljungen. Obwohl die Mutter der sechs Jungen tatsächlich krank ist, gibt sie noch Milch, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Ida, so ihr Name, stirbt am 25. September. Doch ihr Nachwuchs ist weiter rege unter der Obhut der Herforder Igelhilfe. Doch mittlerweile hat sich das geändert. &bdquo;Am 29. Oktober kamen sie wieder zurück“, berichtet Wolfgang Hanisch. Lesen Sie auch: Igelhilfe Herford schlägt Alarm: Oft lauert der Tod in den Gärten Ohne die Igelhilfe wäre die Rettung der Jungtiere nicht zu schaffen gewesen Die vier männlichen Jungigel haben im Garten der Hanischs wieder ein Zuhause gefunden, für die beiden Weibchen, die noch kleiner sind, würde der Platz auch reichen. Und was für eins. Wolfgang Hanisch und sein Enkel Lion bauten den Jungigeln ein eigenes Domizil. Es sind mit Grün und vielen Pflanzen umgebene Holzhütten, wohin sich die Tiere in ein Strohbett zurückziehen können, solange es tagsüber hell ist. Umrandet ist alles von hölzernen Wänden, die die Igel nicht überklettern können. Vorsichtig schaut einer der vier Jungigel – sie heißen mittlerweile Tick, Trick, Track und Truck – aus seinem Häuschen. Doch es ist wohl noch etwas zu hell für einen dauerhaften Aufenthalt im Freien. &bdquo;Die sind sehr neugierig“, berichtet Celina Sava. Manchmal schnüffeln sie an den Schuhen und schnaufen laut. &bdquo;Jetzt haben sie 600 bis 700 Gramm“, freut sich Christel Hanisch. Das liegt zum einen an der tollen Arbeit der Igelhilfe Herford, die die Familie über den grünen Klee lobt. &bdquo;Ohne die Igelhilfe hätten wir das alles nicht geschafft.“ Zum anderen ist die Speisekarte der jungen Igel bei den Hanischs bestens aufgestellt. Es gibt unter anderem Katzenfutter, Fleisch von Rind oder Reh, Larven oder Mehlwürmer. &bdquo;Nur das Beste vom Besten. Wir haben alles in Großpackungen. Es soll ihnen ja auch gut gehen“, betont Christel Hanisch. Lesen Sie auch: Igel in Not brauchen helfende Hände: Igelhilfe Herford-OWL kümmert sich jährlich um 1.000 Tiere Die Jungigel bleiben im Garten bis zum kommenden Frühjahr &bdquo;Sobald es dämmerig wird, kommen sie raus“, freut sich die Familie jeden Tag und nimmt regen Anteil an der tollen Entwicklung der jungen Igel. Zwei Quadratmeter ist die neue Heimat für Igel groß, so war der Rat der Igelhilfe. &bdquo;Sie sind gut am Fressen“, berichtet die Familie. Es sind im Übrigen nicht die ersten Igel, die sich in diesem Garten pudelwohl fühlen. Christel Hanisch: &bdquo;Zwei große Igel waren ohnehin schon immer im Garten. Sie sind gerade im Winterschlaf.“ Der neue Igelnachwuchs hat nun erst mal den ganzen Winter lang Zeit, um groß zu werden und sich zu entwickeln. &bdquo;Die bleiben hier, bis sie im Frühjahr wieder wach werden.“ Bis dahin gibt es bei den Hanischs noch viel Pflegearbeit zu leisten, die die Familie aber gerne auf sich nimmt. Denn: &bdquo;Es war ein Wunder, dass wir sie gefunden haben.“ Was bei einem Igelfund zu tun ist Wer einen hilfsbedürftigen Igel entdeckt, findet Rat bei der Igelhilfe Herford-OWL über das Notfalltelefon 0151 2138 6210. Wird ein Nest versehentlich freigelegt, sollte man es sofort wieder abdecken. Denn die Igelmutter könnte sich durch die Störung zurückziehen. So aber besteht die Chance, dass sie zurückkehrt. Wichtig: Bleiben Babys länger unversorgt, schweben sie in akuter Lebensgefahr. In einem solchen Fall sollten sich Finder umgehend an eine Igelhilfe wenden. Das Gleiche gilt auch für erwachsene Igel, die hilfsbedürftig wirken – es könnte sich, wie im Falle des Fundes der Familie Hanisch, um ein säugendes Weibchen handeln. Gerade während der Aufzucht der Jungen benötigen die Tiere besonderen Schutz. Die Igelhilfe bittet darum, Rücksicht zu nehmen, denn unsere Gärten sind ihr Lebensraum. Die Igelhilfe Herford-OWL sucht gerade in dieser Jahreszeit Freiwillige, die ihre Arbeit aktiv unterstützen. Sie können sich unter der gleichen Rufnummer beim Verein melden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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