Igelretter und Ökostrom: Das sind Herfords Vorbilder im Ehrenamt für das Jahr 2025

Herford. Da der Staat nicht alles leisten könne, sei das Ehrenamt unverzichtbar für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Sechs Vorbilder im Ehrenamt hat Herfords Bürgermeister Tim Kähler geehrt: &bdquo;Sie machen mit Ihrem Engagement die Stadt ein Stück lebenswerter“, sagte Kähler anlässlich der Auszeichnung: &bdquo;Heute ist ein Tag, an dem die Stadtgesellschaft Ihnen ihren Dank ausspricht.“ Ausgewählt hatte eine Jury die Geehrten. Neben der offiziellen von Kähler verlesenen Laudatio, wurden die Ausgezeichneten kurz von den Personen vorgestellt, die sie für den Preis vorgeschlagen hatten. Kinderschutzbund Claudia Sandmann, Reiner Gerkensmeier, Helmut Beversdorff, Manuela Beiter, Ulrike Kleineberg und Heike Siekmann-Tiemann sind für ihren Einsatz im Vorstand des Kinderschutzbundes Herford ausgezeichnet worden. Der Verein gebe Kindern eine Stimme. &bdquo;Dabei sorgen die sechs Mitglieder für die Rahmenbedingungen, um Angebote und Projekte für die Kinder zu ermöglichen. Sie organisieren Sponsoren, kümmern sich um Personalangelegenheiten und halten Kontakt zur Presse, um die wichtige Arbeit des Vereins sichtbar zu machen“, heißt es in der Laudatio. Insgesamt bieten rund 65 Ehrenamtliche Kindern, Jugendlichen und deren Familien praktische Unterstützung an: vom Krisentelefon &bdquo;Nummer gegen Kummer“ über Lernförderung bis hin zu Familienpatenschaften. Schwimmkurse, Waldwochen und kreative Aktionen sorgen für Erlebnisse, die Kinder in ihrer Entwicklung fördern und starkmachen. Lesen Sie auch: Lange Wartezeiten auf Therapien: Jugend-Krisentelefon im Kreis Herford braucht Unterstützung Leckeres für suchtkranke Menschen Ümmühan Uysal wurde für ihren Einsatz im Kurt-Dietrich-Haus der Evangelischen Diakoniestiftung ausgezeichnet. In den letzten Jahren vor der Rente arbeitete sie dort als Hauswirtschaftlerin. Weil sie sich aber auch im Alter sozial engagieren möchte, geht sie weiter ihrer Leidenschaft nach. Seit 2021 organisiert die 66-jährige Ümmühan Uysal wöchentlich ein Mittagessen für suchtkranke Menschen im Kurt-Dietrich-Haus. 52 Wochen im Jahr kümmert sie sich um die Vorbereitungen des Mittwoch-Menüs, das gemeinsam geplant wird. Ein Bewohner begleitet sie zudem immer beim Einkaufen. Gekocht und gegessen wird dann in der Gruppe. Igelhilfe Auch Angela Krieger kann sich über die Ehrung für ihren Einsatz in der Igelhilfe Herford-OWL freuen. Seit 2018 engagiert sich die 60-jährige Herforderin ehrenamtlich und päppelt kranke Igel auf, die ohne Hilfe nicht überleben würden. Da es immer mehr Tiere wurden, gründete sie 2020 mit weiteren Engagierten die Igelhilfe Herford-OWL, um Arbeit und Finanzierung auf mehrere Schultern zu verteilen. Ihre Motivation ist einfach: &bdquo;Ich möchte helfen, denn ich will, dass meine Urenkel noch einen Igel erleben können.“ Lesen Sie auch: Igeldame in Bielefeld als Fußball benutzt: Joy erholt sich bei der Igelhilfe Herford Gemeinsam im Nachbarschaftstreff Als Gäste kamen Veronika Budde und Birgit Buschner 2018 ins AWO-Begegnungszentrum Kastanienallee und wurden Freundinnen. Sie wollten damals &bdquo;unter die Leute kommen“ und unterstützen heute regelmäßig bei Treffs und Veranstaltungen. Veronika Budde gehört inzwischen zum Vorstand des Begegnungszentrums und begleitet regelmäßig Ausflüge. Der wöchentliche Dienstagskaffee wird von Birgit Buschner vorbereitet und begleitet. Sie betreut die Besucherinnen und Besucher und kümmert sich um Kaffee und Kuchen. Gemeinsam mit dem Küchenteam organisieren beide jeden ersten Donnerstag eines Monats das Nachbarschaftsfrühstück. Ökostrom vor Ort Nicht nur gegen Atomstrom demonstrieren, sondern selbst aktiv werden und Ökostrom anbieten – das war die Idee von Barbara Rodi, die sie 2012 veranlasste mit weiteren Engagierten die Friedensfördernde Energiegenossenschaft Herford zu gründen. Mittlerweile hat die Genossenschaft gut 500 Mitglieder. Lesen Sie auch: Balkon-Solaranlagen: Was Sie bei Installation und Betrieb beachten sollten 16 Photovoltaik-Anlagen sind im Kreis Herford durch ihr Engagement entstanden und liefern Strom aus erneuerbaren Energien für 1.200 Haushalte. Rodi führt als Vorstandsmitglied Gespräche mit Gebäude- und Grundstücksbesitzenden, um die PV-Anlagen auf öffentlichen und privaten Dächern oder Deponien aufstellen zu dürfen. Bildung für Tansania Ebenfalls geehrt wurde Walter Rausch für seinen Einsatz in der Tansania AG. Seit 39 Jahren sammelt die AG durch Kuchenverkauf bei Elternsprechtagen am Friedrichs-Gymnasium oder den Verkauf von Kunsthandwerk und Kunst aus Tansania Spenden ein, mit denen knapp 200 jungen Menschen in Tansania die Ausbildung finanziert wird. Rauschs Verbindung zu Tansania entstand 1979 mit dem Beginn einer vierjährigen Tätigkeit als Lehrer in dem ostafrikanischen Land. 2009 wurde ein gleichnamiger Verein gegründet, der Rausch bei organisatorischen Aufgaben hilft. Er ist immer noch regelmäßig in Tansania und bringt persönlich die Spendensumme ins Land. So ist sichergestellt, dass das Geld auch da landet, wo es hingehört. Ihn freut besonders, dass es ihm seit fast 40 Jahren immer wieder gelingt, neue Schülerinnen und Schüler für die AG zu begeistern.

Meistgelesen