Ice Dragons stürzen nach 13 Spielen ans Tabellenende – Trainer Thom unter Druck

Herford. &bdquo;Das zweite Jahr ist immer das Schwerste“, hob Herfords Trainer Henry Thom bereits vor Beginn der Saison 2025/26 den mahnenden Zeigefinger. Ob sich der Headcoach der Ice Dragons die neue Spielzeit so kompliziert vorgestellt hatte, ist nicht bekannt. Fakt ist: Nach 13 Spielen ist der Herforder EV auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Die Euphorie der vergangenen Saison, als beispielsweise drei Derbysiege gegen Hamm, ein Auswärtssieg bei den Hannover Indians nach einer 5:0-Führung oder die ersten Siege überhaupt gegen die Tilburg Trappers die Meilensteine für die direkte Playoff-Qualifikation (Platz 6) waren, ist rund um die imos-Eishalle &bdquo;Im Kleinen Felde“ längst verflogen. Die rote Laterne, ein Relikt, dass eigentlich der Vergangenheit angehören sollte, ist damit zurück in Herford. Trainer ist als Krisenmanager gefragt Somit ist Henry Thom aktuell erstmals als Krisenmanager gefragt. &bdquo;Ich nehme die Schuld für die Niederlage ein wenig auf mich, denn ich habe die Reihen umgestellt“, so Thom nach der 1:4-Pleite am Sonntag gegen Leipzig, die aufgrund der Spielanteile in der Höhe noch schmeichelhaft ausfiel. Die Aussage ehrt den in Herford als &bdquo;Sir“ geadelten Trainer zwar, ist jedoch, wenn überhaupt, nur die halbe Wahrheit. Die Überlegenheit der zu den Meisterschaftsmitfavoriten gehörenden Leipziger Mannschaft war in den ersten zwei Abschnitten schlicht und ergreifend beängstigend: 7:37 sagte die Schussbilanz nach zwei Dritteln aus Herforder Sicht aus – der 1:3-Zwischenstand war noch das Beste am Auftritt der Hausherren. Als Thom im letzten Drittel erneut umstellte, zeigte seine Mannschaft zumindest ein Lebenszeichen, doch diese muss viel arbeiten, um wenigstens etwas zu bekommen, nämlich ein Tor zu erzielen. Die Zugänge Jackson Pierson, David Makuzki und Jannis Kälble bleiben bislang weiterhin den Nachweis schuldig, dass diese die Abgänge von Emil Lessard Aydin, Brandon Schultz und Logan DeNoble ersetzen können. Auch die Shooting-Stars der vergangenen Saison, Leon Köhler und Nils Wegner, erleben gerade das sogenannte schwere zweite Jahr. Verübeln kann man es beiden jungen Spielern kaum, blühten diese damals im Windschatten einer starken ersten Reihe auf, die derzeit fehlt. In fast allen Statistiken zurückgefallen Headcoach Henry Thom sucht derweil immer noch nach seiner optimalen Besetzung für seine Paradereihe: Zu Saisonbeginn nahm Zugang David Makuzki den Platz neben den Importspielern Ryley Lindgren und Jackson Pierson ein, dann wurde Gleb Berezovskij in die erste Sturmreihe befördert, ehe sich am Sonntag im Spiel gegen Leipzig zwei Drittel lang Leon Köhler dort versuchen durfte. Der HEV ist auch in der Statistik der sogenannten &bdquo;Special-Teams“, sprich Über- und Unterzahlspiel, im Ligavergleich jeweils auf den vorletzten Platz zurückgefallen, ebenso mit dem zweitschlechtesten Angriff. Alles zusammen bedeutet das den derzeit verdienten letzten Tabellenplatz. Viel Arbeit also für Henry Thom in der nun folgenden 14 Tage Länderspielpause, um das Blatt zu wenden. &bdquo;Aufwachen“-Sprechchöre zu hören Frustration und in Teilen auch Hoffnungslosigkeit bei Rückständen herrscht derweil auch auf den Rängen: Kein Jubel bei den 761 Zuschauern, als Schiedsrichterin Caroline Butt nach Videobeweis das vermeintliche vierte Leipziger Tor in der 27. Minute nicht anerkannte. Nur die Wenigsten hatten ihrer Mannschaft wohl noch die Wende zugetraut und nahmen diese eigentlich positive Entscheidung nur noch zur Kenntnis. Kurz vor Ende des zweiten Abschnitts waren dann noch &bdquo;Aufwachen“-Sprechchöre zu hören. Die strukturiertere Spielweise des Derbykonkurrenten Hamm inklusive der zwei Niederlagen innerhalb einer Woche, die verschenkten Punkte gegen Herne sowie die Chancenlosigkeit gegen Leipzig hat bei den Fans offenbar Spuren hinterlassen. Auch hier könnte die Spielpause guttun. &bdquo;Wir trainieren jetzt zwei Tage, dann gebe ich den Jungs fünf Tage frei, damit sie etwas anderes sehen und die Köpfe freibekommen“, sagte Henry Thom nach dem Leipzig-Spiel, der zudem kleinere Veränderungen ankündigte. Weiter geht es am Sonntag, 16. November um 18.30 Uhr im Heimspiel gegen die Saale Bulls Halle, die zum ersten Mal in dieser Saison der Gegner der Herforder und stärker als letztes Jahr einzuschätzen sind. Was macht Hoffnung? Was macht also - abseits der Diskussion um ein neues Eisstadion - derzeit Hoffnung am sich zu verdunkeln scheinenden Eishockey-November-Himmel über Herford? Vielleicht zwei Dinge: Einmal sieht die Bilanz trotz der zuletzt schlechten Tendenz gegen die direkten Konkurrenten aus Herne, Erfurt und Rostock um den letzten Playoff-Platz noch gut aus, um den es offenbar ausschließlich gehen kann. Zum anderen: Es sind erst 13 von insgesamt 50 Partien gespielt. Ob das Durchhalteparolen sind, werden die kommenden Spiele zeigen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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