Herforder EV startet in die neue Saison - das sind die Neuzugänge und Ziele

Herford. Nach zuvor dreimal Platz elf und einem letzten Platz ist der Herforder EV stets als Herausforderer in die jeweilige neue Spielzeit der Eishockey-Oberliga gestartet. Das wird nun anders: Als letztjähriger Tabellensechster, verbunden mit dem direkten Einzug in die Playoffs, liegt die Messlatte für die Mannschaft von Trainer Henry Thom nun höher. Die Erwartungshaltung beim heimischen Publikum dürfte also nicht gerade gesunken sein, obwohl vier der sechs punktbesten Scorer nicht mehr im Herforder Kader stehen. Zudem wird die finanzstärkere Konkurrenz, die sich teilweise enorm verstärkt hat, den HEV von Beginn der Saison an ernst nehmen. Stehen die Ice Dragons also vor einer komplizierteren Saison als ein Jahr zuvor? Thom mahnt, beruhigt aber auch: &bdquo;Die zweite Saison ist immer die schwerste, aber wir haben die Abgänge gut ersetzt.“ Keine Überraschung war es, dass mit Brett Humberstone einer der besten Herforder Akteure nicht zu halten war. Der 26-jährige Verteidiger, der ausgerechnet zu Herfords Playoff-Gegner Deggendorfer SC abgewandert ist, hinterlässt wohl die größte Lücke im neuen Kader. Stürmer Emil Lessard Aydin zeigte sich bei seinem erneuten Gastspiel in Ostwestfalen treffsicherer denn je, doch der Deutsch-Kanadier erlag den Lockrufen von Ligakonkurrent Hannover Indians und verließ die Ice Dragons nach 2021 nun bereits zum zweiten Mal. &bdquo;Wir müssen auch die Spieler verstehen, die nur eine begrenzte Zeit Profi-Eishockey spielen können“, sagt Henry Thom. Neuzugänge sehen vielversprechend aus Auf den Kanadier Logan DeNoble verzichtete der Verein mit dem Hinweis, dass man sich auf den Importstellen &bdquo;neu aufstellen“ wolle – enttäuscht hatte der 27-jährige nach seiner Rückkehr ebenfalls wie der US-Amerikaner Brandon Schultz nicht. Schultz konnte seine Form aus der Saisonanfangsphase allerdings nicht halten und sorgte zudem für die ein oder andere unnötige Strafzeit. Zudem muss der HEV auf die Tore von Niklas Hildebrand verzichten, der seine Laufbahn beendete. Der 30-jährige war einer der wenigen Langzeitverletzten der vergangenen Saison und erreichte sein Leistungsniveau wohl aus diesem Grund seltener als in den Jahren zuvor. Die Ice Dragons kämpfen also auch gegen den Fluch der guten Tat an und waren dementsprechend in der Sommerpause nicht untätig. Das Vertrauen in das &bdquo;goldene Händchen“ von Trainer Henry Thom, diese Abgänge adäquat zu ersetzen, ist ungebrochen und groß. Kein Wunder, war es der 55-Jährige, der im vergangenen Jahr im Verbund mit dem sportlichen Leiter Sven Johannhardt zunächst 13 Spieler verpflichtete und diese schließlich zu einer Einheit zusammenschweißte. Nun steht eher Feinschliff auf dem Programm, da das Gerüst der Mannschaft gehalten werden konnte. Auf dem Papier sehen die Zugänge zumindest vielversprechend aus. Als Ersatz für Brett Humberstone verpflichtete der HEV den Finnen Sebastian Moberg, der zuletzt beim Ligakonkurrenten Leipzig aktiv war und in der Saison 2022/23 in Hamburg mit Trainer Thom bereits zusammengearbeitet hat. Der 29-Jährige genießt zwar einen guten Ruf in der Liga, doch hat dieser aufgrund einer Schulterverletzung gerade eine einjährige Spielpause hinter sich gebracht. Kein Problem für den Herforder Head-Coach: &bdquo;Sebastian ist voll einsatzfähig. Wir kennen uns sehr gut und er weiß, was ich von ihm erwarte“, sagt Henry Thom. Im Interview: HEV-Trainer Thom über die Kabine, Geld und den Playoff-Gegner Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Herforder Ice Dragons 🐉 (@herforder_eishockey_verein) Das ändert sich beim Herforder EV Die dritte Kontingentstelle neben Moberg und dem Kanadier Ryley Lindgren, der seinen Vertrag verlängerte, nimmt der US-Amerikaner Jackson Pierson ein. Der 25-jährige Stürmer kommt mit der Empfehlung von 80 Scorerpunkten aus den letzten zwei Jahren von den Atalanta Gladiators aus der ECHL zum HEV, der dritten nordamerikanischen Profiliga. &bdquo;Er ist ein intelligenter Spieler und sehr gut zu Fuß. Er bringt Führungsqualitäten mit und spielte eine tragende Rolle beim Unter- und Überzahlspiel“, beschreibt Thom den neuen Hoffnungsträger. Mehr dazu: Wird dieser US-Stürmer beim Herforder EV zum Volltreffer? Zumindest letzteres wird in Herford auch dringend benötigt, war das Überzahlspiel einer der wenigen Schwächen der Ice Dragons in der vergangenen Saison. Der Deutsch-Kasache David Makuzki (vom Süd-Oberligisten Stuttgart) bringt DEL2-Erfahrung mit und entschied sich wie Jannis Kälble von den Füchsen Duisburg für einen Wechsel nach Ostwestfalen. In der Hinterhand hat der HEV dann noch Pavel Avdeev. Der 22-jährige Russe, der 36 Treffer in der Regionalliga für Ratingen erzielte, wartet jedoch noch auf seinen deutschen Pass und erhält bis dahin Spielpraxis in Dortmund. Thom kann sich trotz der erwähnten Abgänge auf das Gerüst der Mannschaft des letzten Jahres verlassen, band man schnell die Führungsspieler und Leistungsträger Jakub Urbisch (Tor), Nick Walters (Verteidigung) und Ryley Lindgren (Sturm) an den Verein. Die hinteren Reihen wurden mit den interessanten, da noch entwicklungsfähigen Akteuren wie Leon Köhler, Nils Wegner oder Philip Woltmann geschlossen. Köhler und Wegner hatten ein gutes erstes Jahr in Herford, Woltmann will sich nach langwieriger Verletzung zurückmelden. Das Ziel des Herforder EV: Die Playoffs Ebenfalls verlängerte das deutsch-österreichische Brüderpaar Dennis und Timo Sticha. Die Verteidigungsreihe blieb bis auf Humberstone sogar komplett zusammen, auch der 37-jährige Kapitän Marius Garten, der bereits in seine sechste Saison beim HEV geht, hängt noch mindestens ein weiteres Jahr dran. Für die Traditionalisten unter den HEV-Fans stehen weiterhin die ewigen Kieren Vogel, Gleb Berezovskij (jeweils im neunten Jahr) oder Dennis König (im sechsten Jahr) im Kader. Die eigene Zielsetzung definiert der Herforder EV klar – zu schöne Erinnerungen hat man an das letzte Jahr, als die Saison im bayerischen Deggendorf endete: &bdquo;Natürlich wollen wir uns wieder für die Playoffs qualifizieren. Das kann bei elf teilnehmenden Mannschaften auch nur das Ziel sein“, sagt Trainer Henry Thom, der eine genaue Platzierung jedoch nicht nennen möchte, da viele Dinge in einer langen Saison nicht planbar sind. Zum Thema: Herforder EV nach Playoff-Aus - &bdquo;Nächtes Jahr wollen wir noch stärker werden“ Zum ersten Heimspiel gastieren morgen um 20.30 Uhr die Rostock Piranhas in der imos Eishalle &bdquo;Im kleinen Felde“. Ein gutes Omen? Vor genau einem Jahr eröffnete der HEV gegen den gleichen Gegner die Saison und gewann 6:3 – der Rest ist Geschichte.

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