Untersuchungen für die Sanierung des Bahnhofsumfelds in Herford können beginnen

Herford. Die Stadt will ein Sanierungsgebiet für das Bahnhofsumfeld festlegen. Dafür hat der Stadtrat nun die vorbereitenden Untersuchungen nach Paragraf 141 Baugesetzbuch bei vier Enthaltungen beschlossen und einen Beschluss des Bau- und Umweltausschusses von Anfang des Jahres bekräftigt. Die Untersuchungen sind Rechtsgrundlage für die Förderung und sollen als Basis für die spätere Sanierungsentscheidung und die Festsetzung eines Sanierungsgebiets dienen. Die Ergebnisse der Untersuchung werden Daten zu den sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnissen enthalten, die angestrebten Ziele festlegen und die Durchführbarkeit der Sanierung abwägen. Ein Zweck ist auch, etwaige nachteilige Auswirkungen auf die Betroffenen zu berücksichtigen. Denn die Festsetzung eines Sanierungsgebietes und das daraus folgende Sanierungsrecht der Stadt ist mit Rechten und Einschränkungen für Eigentümer und Mieter verbunden. Derzeit umfasst das Gebiet, das untersucht wird, Flächen am und um den Bahnhof, den Bahnhofsvorplatz mitsamt der Ladenzeile und den angrenzenden Immobilien, die Bahnhofsrückseite mit dem Güterbahnhof sowie südlich des Bahnhofs den Wall bis zum städtischen Museum. Damit soll auch die fußläufige Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt berücksichtigt werden. Die Bahnbetriebsanlagen befinden sich zwar im Gebiet, sind aber nicht Gegenstand der Planungen. Lesen Sie auch: Herford investiert in Zukunft: Millionenförderung für Großprojekte der Stadt Das Gebiet kann noch kleiner oder größer werden Je nach Erkenntnissen kann das Gebiet noch größer oder kleiner werden. Die derzeitige Abgrenzung hat die Bauverwaltung nach städtebaulichen Kriterien und einer ersten Einschätzung des Erhaltungszustandes der Gebäude getroffen, heißt es in der Vorlage für den Stadtrat. Die Stadt erhält, wie berichtet, hohe Fördersummen für das Gebiet. Damit sollen nachhaltige städtebauliche Strukturen in einem Gebiet geschaffen werden mit schlechtem baulichen Zustand der Gebäude, Leerständen, auch in den Obergeschossen, häufig wechselnder Gastronomie im unteren Preissegment, Verschmutzungen, Konflikten, vor allem wenn Drogen- oder Alkoholkonsum hinzukommt, einer unzureichenden Beleuchtung und einer spärlichen Begrünung. Besonders auch der denkmalgeschützte Gebäudebestand im Umfeld befinde sich in keinem guten Zustand, heißt es in der Vorlage. Das Integrierte Entwicklungskonzept (ISEK III) soll die Voraussetzungen schaffen, einen &bdquo;Entwicklungsprozess anzustoßen und diesen zielgerichtet, nachhaltig und vollumfänglich durchzuführen“. Auch interessant: Veränderungen rund um den Herforder Bahnhof: Das sind die ersten Ideen Eigentümer und Mieter müssen Auskunft erteilen Bei den jetzt anstehenden Voruntersuchungen sind Eigentümer, Mieter und Pächter verpflichtet, Auskünfte über Tatsachen zu erteilen, die zur Beurteilung der Sanierungsbedürftigkeit des Gebiets erforderlich sind. So ist es in Paragraf 138 Baugesetzbuch niedergelegt. Dabei ermittelt die Stadt auch nachteilige Folgen, die sich für die unmittelbar Betroffenen ergeben könnten. Die spätere Festlegung als Sanierungsgebiet bedarf eines Ratsbeschlusses. Der Rat kann ein komplettes Sanierungsgebiet mit einer Reihe von Rechtsinstrumenten beschließen, das aber auch einen höheren Verwaltungsaufwand erfordert, oder ein einfaches Sanierungsgebiet, das eher auf Kooperation und Freiwilligkeit abstellt. Möglich ist auch ein Stadtumbaugebiet, das ebenfalls den Zugang zu Fördergeldern eröffnen würde, der Stadt allerdings weniger Rechtsmittel erlaubt. Claudia Schumacher (Grüne) regte an, dass insbesondere auch Jugendliche, Radfahrer und das mögliche Aufheizen des Gebietes mit aufgenommen werden. Die CDU-Fraktion war mit dem vorgeschlagenen Vorgehen nicht einverstanden, verwies auf den nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung und lehnte ab, ihre Zustimmung zu den vorbereitenden Untersuchungen zu geben. Baubeigeordneter Peter Maria Böhm erklärte, dass bei einer Ablehnung die Entwicklung des Bahnhofsareals konterkarier werde. Bürgermeister Tim Kähler bedankte sich bei seiner Verwaltung, dass sie die Chance für eine solche Entwicklung ergriffen habe: &bdquo;Diese Chance erhält man alle 20 Jahre mal, entweder ergreifen wir sie, oder der Zug fährt an uns vorbei.“ Die Aufwertung des Viertels werde auch zu einer Wertsteigerung der Immobilien führen. Schumacher sagte Kähler zu, ihre Fragen mit in die Voruntersuchungen aufzunehmen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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