Bildung und Wohnen: Herford investiert 45 Millionen in Wentworth-Kaserne

Herford. Seit dem 19. Mai laufen die Arbeiten zur Entkernung und Schadstoffsanierung in den denkmalgeschützten Mannschaftsgebäuden C, D und E auf dem Gelände der früheren Wentworth-Kaserne. &bdquo;Das sind vorbereitende Maßnahmen für den eigentlichen Umbau, der ab dem 1. Quartal 2026 beginnen soll“, sagt Marcel Haselof, Geschäftsführer der Herforder Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH). Zum Jahreswechsel 2026/27 könnte das Gebäude C als erstes übergeben werden. Mit dem Jugendamt der Stadt für das Gebäude E und der Schule für Pflegeberufe Herford/Lippe für das Gebäude C stehen die ersten Mieter bereits fest. Auch für das Gebäude D gebe es Ideen und Gespräche mit ersten potenziell interessierten Bildungsträgern aus dem Bereich Hochschule oder Weiterbildung, sagt Haselhof. Er hoffe hier auf Ergebnisse noch während der Sanierungsphase, damit beim Umbau die Interessen der neuen Nutzer schon berücksichtigt werden können. Alle drei Gebäude bieten jeweils eine Nutzfläche von etwa 3.000 Quadratmetern. 900 Tonnen Schadstoffe müssen entsorgt werden &bdquo;Für Schadstoffsanierung und Rückbau rechnen wir mit 3,5 Millionen Euro, für Umbau je nach Nutzeranforderungen mit etwa 42 Millionen Euro“, sagt Haselof. Bei Sanierung und Rückbau gehe es um etwa 30.000 Quadratmeter Putzflächen, 13.000 Quadratmeter Estrichflächen und Bodenbeläge, mehr als 600 Heizkörper, 65 WC-Anlagen samt Waschbecken und insgesamt etwa 900 Tonnen schadstoffbelastetes Material, das fachgerecht entsorgt werden müsse. Hintergrund: Pläne zur Wentworth-Kaserne: Diese Sorgen haben Anlieger &bdquo;Bei der Sanierung müssen Asbest und PAKs entsorgt werden“, sagt Pascal Görlitz, Projektsteuerer bei der SEH. PAKs sind eine Gruppe organischer Verbindungen, die bei unvollständiger Verbrennung von organischen Materialien wie Holz, Kohle oder Öl entstehen und krebserregend sein können und sich etwa in Lacken finden. Bürgermeister: &bdquo;Gute Investition in die Zukunft“ Alle drei Gebäude werden parallel saniert, allerdings zeitlich so abgestimmt, dass der Betrieb in der provisorisch in der früheren Listerschool untergebrachten Pflegeschule und der Hochschule für Finanzen auf dem Gelände des Bildungscampus möglichst wenig gestört wird. Auch interessant: Stadt Herford und Kreiskliniken Herford-Bünde über Pflegeschule einig Für den Bürgermeister ist das für Umbau und Quartiersentwicklung eingeplante Geld eine gute Investition in die Zukunft, gerade wenn Bildungscampus und die Entwicklung des benachbarten Hammersmith-Quartiers als modernes gemischtes Wohnquartier mit Nahversorger, Dienstleistungsangeboten und Büroeinheiten und einer neuen Kita zusammen gedacht werden. Wohnungen für Familien und ältere Menschen &bdquo;Wir holen junge Menschen nach Herford und schaffen attraktive Ausbildungsplätze für Berufe mit Zukunft“, sagt er. Im Hammersmith-Quartier sollen auch kleinere Wohneinheiten entstehen, die es älteren Menschen ermöglichen, ihr im Alter viel zu großes Haus aufzugeben und doch weiter im Quartier zu leben und so Raum für junge Familien zu schaffen. Von der Zusammenfassung des bisher auf verschiedene Standorte in der Stadt verteilten Jugendamtes erhofft sich der Bürgermeister Synergieeffekte, zumal die anstehenden Veränderungen in der Verwaltung durch Digitalisierung und die Möglichkeiten zur flexiblen Raumnutzung von Anfang an mitgedacht seien. Er verweist darauf, dass die Entwicklung der beiden Flächen, die seit Gründung der Bundesrepublik immer britisch und damit nie Teil der Stadt gewesen seien, Aufgabe und Chance zugleich sei. Wo immer möglich, werde versucht, die in der Bürgerbeteiligung formulierten Wünsche zu berücksichtigen. &bdquo;Dazu gehören Durchgängigkeit und viel Grün“, sagt Kähler, &bdquo;und das werden wir auch einhalten, wenn möglich.“ Historisches Gebäudeensemble erhalten Festgehalten ist das städtebauliche Konzept für diesen Bereich im Gestaltungshandbuch, das sowohl den Erhalt des denkmalgeschützten historischen Gebäudeensembles als auch die Integration neuer Gebäude berücksichtigt. Es sei auf jeden Fall richtig gewesen, dass die Stadt nach dem Auszug der Briten 2015 die Flächen erworben habe. &bdquo;Mit den jetzt begonnenen Arbeiten wird sichtbar, dass wir hier städtebauliche Visionen konsequent umsetzen und aktiv Zukunft gestalten und damit Herford auf dem Weg zum attraktiven Bildungsstandort wieder ein Stück voranbringen“, sagte Kähler. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen