FDP-Bürgermeister-Kandidatin will „unnötige Bürokratie und Hürden“ abschaffen

Frau Heeper, was qualifiziert Sie aus Ihrer Sicht besonders für das Amt als Bürgermeisterin? Und warum sollten Wählerinnen und Wähler Ihnen Ihre Stimme geben? Ricarda Heeper: Meine Führungserfahrung, meine Wirtschaftskompetenz und mein Organisationstalent möchte ich einsetzen, um Herford mutig und verantwortungsvoll voranzubringen. Ich kann Brücken bauen, Klartext sprechen und treffe Entscheidungen mit Ehrlichkeit, Herz und Verstand. Wer mir seine Stimme gibt, wählt klare Prioritäten, mehr individuelle Freiheit, Offenheit und Transparenz. Was halten sie vom Thema &bdquo;Bürgernähe“ und wie würden Sie ihren Politikstil beschreiben? Zuhören, Verantwortung übernehmen und den Dialog mit allen suchen – nicht nur mit denen, die am lautesten sind. Gute Politik entsteht nicht im Hinterzimmer, sondern im Gespräch mit den Menschen vor Ort. Deshalb ist Bürgernähe für mich keine Floskel, sondern gelebter Anspruch. Ich bin überzeugt, dass eine Stadt davon lebt, dass unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen und gemeinsam etwas Gutes entsteht. Ich glaube an die Kraft des Miteinanders und ich weiß, dass es Vertrauen braucht, um gemeinsam voranzugehen. Ich bin keine ideologische Politikerin. Ich bin pragmatisch, lösungsorientiert und offen für gute Argumente – egal von wem sie kommen. Denn es geht nicht um parteipolitisches Klein-Klein. Es geht um das Beste für Herford. Kommunalpolitik bringt oft Stress und schwierige Entscheidungen mit sich – wie gehen Sie mit Drucksituationen um? Natürlich gibt es in der Kommunalpolitik auch Stress und schwierige Entscheidungen. Ich kann nicht leugnen, dass ich auch ein emotionaler Mensch sein kann. Für mich gilt: einen kühlen Kopf bewahren, zuhören und Schritt für Schritt die beste Lösung finden. Meine Erfahrung hilft mir, Prioritäten zu setzen – und mein Organisationstalent sorgt dafür, dass ich auch in hektischen Momenten den Überblick behalte. Mal angenommen: Sie und Ihre Partei erhalten die absolute Mehrheit, was setzen Sie konkret als Erstes um? Sollte ich mit meiner Partei eine absolute Mehrheit erhalten, würde ich als Erstes ein Schülerticket für alle Schüler in Herford einführen, eine Prioritätenliste für Investitionen in Schulen und Radwege aufsetzen und dann unnötige Bürokratie und Hürden abschaffen. Anfangen würde ich hier mit der Baumschutz-Satzung, der Werbe- und Gestaltungssatzung und dem Ausschuss für Stadtbildpflege, gefolgt der Abschaffung von diversen Zetteln, Formularen und Anträgen. .responsive23-PKQkSIHmf8JrTcPi-bar-vertical-buergermeisterwahl-herford-2020 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-PKQkSIHmf8JrTcPi-bar-vertical-buergermeisterwahl-herford-2020 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-PKQkSIHmf8JrTcPi-bar-vertical-buergermeisterwahl-herford-2020 { padding-top: 142.86%; } } Das hat Ricarda für die Innenstadt vor Und wie sieht Ihre Agenda für die heimische Wirtschaft aus? Unsere Wirtschaftsbetriebe brauchen Zuversicht und Planungssicherheit, Angebote statt abgelehnter Anträge und Lösungen anstatt Bürokratie. Deshalb ist klar: Es darf keine Erhöhung der Gewerbesteuer geben und keine Verpackungssteuer. Es müssen mehr Gewerbeflächen ausgewiesen, die Kooperationen zwischen Schulen und lokalen Betrieben ausgebaut werden. Verwaltung und Politik müssen für die Unternehmen und Betriebe Partner und Lösungsfinder sein – mit schnellen Entscheidungen und Angeboten. Punkt. Gefühlt gibt’s in der Innenstadt jeden Tag einen neuen Leerstand: Wie stellen Sie sich Herfords City der Zukunft vor? Aus meiner Reisetätigkeit als Regionalleitung kenne ich die Herausforderungen und Erfolgsgeschichten vieler Städte und Innenstädte. Der stationäre Einzelhandel wird in Zukunft nicht mehr Kern, aber doch ein wesentlicher Bestandteil eines attraktiven und zukunftsfähigen Stadtzentrums sein. Ein Mix aus einem breiten gastronomischen Angebot, einem ansprechenden Handelsangebot, vielfältigen Dienstleistungen, Events, Kultur und einer hohen Aufenthaltsqualität ist mein Ziel. Durch gezieltes und effizientes Marketing sowie eine besonders gute Erreichbarkeit und ausreichend Parkmöglichkeiten möchte ich mehr Besucherinnen und Besucher in die Stadt locken. Mit Events und Veranstaltungen schaffen wir Erlebnismomente. Wichtiger Bestandteil soll eine neue, moderne und zentrale Spielstätte für die Nordwestdeutsche Philharmonie werden. Mehr zum Thema: Parteien & Kandidaten: Alles Infos rund um die Kommunalwahl 2025 in Herford Alle Herforder Bürgermeisterkandidaten im Porträt Die NW hat mit allen Herforder Bürgermeisterkandidaten ein Bewerbungsgespräch geführt. Nach und nach werden sie online veröffentlicht. Eine Übersicht finden Sie hier: Claudio Vendramin – Bündnis90/Die Grünen Udo Gieselmann – Bürger für Herford Zübeyde Polat – Die Linke Die Haushaltslage vieler Kommunen wird immer prekärer. Wie stehen Sie zum Thema Stadtfinanzen? Ein verantwortungsvoller Umgang mit öffentlichen Geldern ist das A und O! Unsere finanziellen Mittel sind endlich – und sie gehören den Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb will ich eine klare Konzentration auf die Kernaufgaben der Stadt: Bildung, Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Sicherheit. Wir müssen nicht alles machen – aber das, was wir machen, muss funktionieren. Ich will eine Politik des klaren Hinsehens. Kein Schönreden, kein Wegducken – sondern Ehrlichkeit, Mut zur Entscheidung und das Ziel, Dinge zum Besseren zu verändern. Ja, wir stehen vor Herausforderungen: marode Schulen, ein mangelhaftes Radwegenetz, wachsender Sanierungsstau, soziale Spannungen, schleppende Digitalisierung. Aber ich sage: Probleme sind da, um gelöst zu werden – mit Fleiß, Transparenz und klarem Willen. Darum ist sie FDP-Mitglied Seit wann und warum sind Sie in der FDP aktiv? Der FDP mit ihren liberalen Werten fühle ich mich schon immer verbunden. Eingetreten in die Partei bin ich im Jahr 2017. Aus Interesse und Betroffenheit am Thema Kita-Beiträge habe ich an diversen Rats- und Ausschusssitzungen als Gast teilgenommen. Von vielen politischen Vertretern habe ich mich dort nicht verstanden oder vertreten gefühlt. Daraus habe ich für mich den Entschluss gefasst: Du musst aktiv mitgestalten. Letzte Frage: Wer ist überhaupt Ihr politisches Vorbild? Guido Westerwelle. Er hat bewiesen, dass man Politik modern, nahbar und mit Leidenschaft gestalten kann – und genau daran möchte ich anknüpfen.

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