Linke Bürgermeisterkandidatin will Herforder Rathaus wieder erreichbarer machen

Was qualifiziert Sie aus Ihrer Sicht besonders für das Amt, und warum sollten die Wählerinnen und Wähler Ihnen ihre Stimme geben? Zübeyde Polat: Ich bin hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ich liebe Herford und bin noch nie weggezogen und ich möchte an dem gemessen werden, was ich schaffe. Ich möchte die Erfahrungen aus meiner Tätigkeit im sozialen Bereich für die Menschen in der Stadt nutzen und erreichen, dass die Verwaltung für die Einwohner dieser Stadt da ist. Kommunalpolitik bringt oft Stress und schwierige Entscheidungen mit sich – wie gehen Sie mit Drucksituationen um? Ich bin sehr belastbar, habe schon viele Hürden im Leben gehabt und gemeistert. Ich bin sozusagen ein Stehauf-Weibchen. Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Ich bin eine positiv eingestellte Frau und denke, dass jede Medaille zwei Seiten hat. Das bedeutet: Alles kann positiv gewendet werden. Angenommen, Sie und Ihre Partei erhalten die absolute Mehrheit, was setzen Sie konkret als Erstes um? Als Erstes würde ich das Rathaus wieder erreichbarer machen. Die Verwaltung sollte wieder so zugänglich sein wie vor der Corona-Pandemie. Wenn man bis zu fünf Wochen braucht, um einen Termin zu bekommen, verstehe ich das nicht. Mehr zur Kommunalwahl 2025: Parteien und Kandidaten: Alle Infos rund um die Kommunalwahl 2025 in Herford Jüngst gab es in Herford kontroverse Debatten um den Umgang mit Gewaltkriminalität auf offener Straße. Wie bewerten Sie die Situation? Leider gibt es Kriminalität überall, da sticht Herford nicht hervor. Es wäre gut, wenn das auf Null reduziert werden könnte. Ich weiß nicht, wie das hier zustande gekommen ist und finde es traurig, dass das solche Ausmaße angenommen hat. Man bekommt jedoch ein Problem nur in den Griff, wenn man die Ursachen löst. Das ist Sache von Polizei, Sozialarbeitern und Streetworkern. Der ÖPNV soll laut Ratsbeschluss neu geordnet werden, die Buslinien künftig nicht mehr alle am Alten Markt halten. Eine richtige Weichenstellung? Die Entscheidung ist wichtig und richtig. Zu Stoßzeiten in der Stadt ist es lebensgefährlich, gerade für Schüler nach Schulschluss oder alte Menschen. Wir als Linke wollen, dass der Verkehr dort etwas reduziert wird. Wenn wir eine schöne, lebenswerte Stadt haben wollen, muss auch die Sicherheit gewährleistet sein. Ich stehe hinter dem Konzept. Und wir als Partei Die Linke setzen uns zudem für eine ÖPNV-Wende ein, das heißt den Ausbau mit Taktverdichtungen, längere Betriebszeiten und Einführung eines einfachen und überschaubaren Tarifsystems. Ebenso sind eine neue Eishalle sowie eine Welle für Surfer an der AA im Gespräch. Was sagen Sie zu diesen Millionenprojekten? Zur Eisarena haben wir eine Stellungnahme abgegeben. Die alte Halle ist sanierungsbedürftig. Aber die jetzt diskutierte Lösung ist für Herford zu groß und zu teuer. Solche Projekte werden zudem oft teurer als geplant. Was machen wir dann? Hinzu kommt: Andere Sportarten kommen zu kurz, wie etwa der Schwimmsport. Wenn man Kindern schwimmen beibringen will, muss man monatelang warten. Alles muss tragbar und finanzierbar sein. Das gilt auch für die Surfwelle. Der Bürgermeister-Kandidat von &bdquo;Die Partei“: Stefan Kannegießer will der Mann sein, der Herford wieder großartig macht Noch ein Großprojekt: Die Kultur soll im ehemaligen Sparkassengebäude neben dem Rathaus eine neue Heimat bekommen. Eine gute Sache? Die Planungen laufen hier noch. Ein Kulturzentrum ist auf jeden Fall gut und wichtig. Geplant war ein teurer Neubau eines OWL-Forums oder der Abriss und Neubau des Stadttheaters. So kommt es zu einer günstigeren Lösung. Die Finanzierung der Kitas steht auf tönernen Füßen, weil die Zuschüsse des Landes NRW nicht mehr ausreichen. Nun geht die Stadt Herford zunächst in Vorleistung. Wie soll es hier weitergehen? Ich kann es nicht mehr nachvollziehen, dass gerade an solchen Stellen von Bund und Land Geld gestrichen wird ohne Ende. Ich stehe dafür, dass die Kommunen in den Bereichen Kita, Schule und Bildung solche Kürzungen auffängt. Das Sparen darf nicht bei Familien und Kindern anfangen. Mit dem Archäologischen Fenster wird Ende August eine Einrichtung eröffnet, die einen einzigartigen Blick in die Herforder Geschichte eröffnen soll. Freuen Sie sich auch darauf, oder sind Sie hier eher kritisch? Weder noch. Ich finde es wichtig, die Stadt im Lichte seiner Geschichte zu erleben. Ich möchte mir deshalb nicht anmaßen, zu sagen, diese Entscheidung war falsch. Ich werde mir das Archäologische Fenster mit Sicherheit auch ansehen. Geschichte gehört zu uns dazu, man sollte Geschichte wahren. Mehr zum CDU-Landratskandidat: &bdquo;Viele Herforder sind unzufrieden“ - Ex Polizist will ins Rathaus Immer wieder wird über die Zukunft der City debattiert. Einzelhandel wird hier langfristig nicht mehr dominieren. Was sind die Alternativen für eine blühende Innenstadt? Ich denke, es ist nicht so, dass die Menschen gar nicht shoppen gehen. Aber es fehlt an Geschäften, in denen junge Menschen fündig werden, oder auch ältere. Man muss sehen, dass man Anreize hierfür schafft und woran es liegt, dass bestimmte Geschäfte nicht kommen wollen. Auch das Mietniveau ist ein Thema. Wir haben eine schöne Innenstadt. Die Innenstadt ist mittlerweile nicht mehr nur Ort des Einkaufens, sondern auch des Zusammenkommens und des Austausches. Daher brauchen wir mehr kulturelle Angebote in der Innenstadt. Wo sehen Sie Herford in fünf Jahren, am Ende der neuen Legislaturperiode des Rates? Ich wünsche mir, dass Herford dann eine Stadt ist, von der Familien und ältere Menschen sagen: Dort will ich hin oder dort will ich bleiben. Ich wünsche mir einen ausgeglichenen Haushalt und dass die Menschen eine schöne, bezahlbare Wohnung haben und gerne hier leben. Es ist Aufgabe der Kommunen, den Menschen bezahlbaren Wohnraum zu verschaffen. Es sind zu viele Dinge in die Hände privater Investoren gegeben worden. Als Folge fehlt in diesem Sektor die Nachhaltigkeit. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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