Der Underdog: 57-Jähriger aus Spenge will Landrat im Kreis Herford werden

Kreis Herford. Es sieht wild aus im Garten von Marco Asbrock. Überall hohe Gräser, Pflanzen und Unkraut. Hier ein Teich, dort ein Gewächshaus, ganz hinten noch eine kleine Feuerstelle und ein Apfelbaum. Nur ein schmaler Weg führt einmal über das große Grundstück. &bdquo;Das ist aber auch genauso gewollt“, sagt der 57-Jährige. &bdquo;Das ist ein Naturgarten.“ Eigentlich wollte er immer einen perfekten Garten haben, doch seine Frau habe ihn im vergangenen Jahr vom Gegenteil überzeugt und heute ist er mehr als glücklich darüber. &bdquo;Wenn ich sehe, wie wir es geschafft haben, in so kurzer Zeit ein Paradies für Insekten und andere Tiere zu schaffen, macht mich das froh und auch ein bisschen stolz“, sagt er. Froh ist Asbrock auch darüber, dass er es in die Politik geschafft hat. Denn ähnlich wie beim Naturgarten, wollte der gelernte Elektroniker, Handwerksmeister und Betriebswirt da eigentlich nie rein. Nun kandidiert er für die Freien Wähler, die, das möchte er betonen, nichts mit den Freien Wählern in Bayern zu tun haben, als Landratskandidat. Zur großen NW-Themenseite: Alle Infos zur Kommunalwahl 2025 im Kreis Herford Ein Satz bringt Asbrock zum Umdenken &bdquo;Du hast überhaupt kein Recht, dich zu beschweren“: Diesen Satz musste sich Asbrock vor vielen Jahren einmal von einem seiner Kunden anhören, als er sich über die neuen Lampen in der Fußgängerzone aufregte. &bdquo;Das fand ich erstmal sehr hart“, sagt Asbrock. &bdquo;Ich konnte dann auch nachts nicht gut schlafen und habe sehr viel nachgedacht.“ Am nächsten Morgen aber musste er sich eingestehen: &bdquo;Der Mann hat recht.“ Also suchte sich Asbrock eine politische Heimat. Da ihm der &bdquo;Fraktionszwang der etablierten Parteien“ ein Dorn im Auge war, wandte er sich der UWG zu – mittlerweile engagiert er sich dort seit rund 15 Jahren. Vor allem die Spenger kennen ihn. Seit dieser Legislaturperiode sitzt er im dortigen Stadtrat, zudem ist er seit mehr als einem Jahrzehnt in Ausschüssen unter anderem als Sachkundiger Bürger aktiv. Auf Kreisebene firmiert die UWG unter den Freien Wählern. Er stehe nicht für endlose Diskussionen, sondern vielmehr fürs Anpacken und Machen. &bdquo;Ich bin Praktiker“, sagt Asbrock. &bdquo;Das ist der große Unterschied zu vielen anderen Kommunalpolitikern“ – und sein Vorteil, wie er sagt. Sein Motto: Nur durchs Tun ändere sich auch was. Alle Kandidatan-Porträts im Überblick Die NW stellt alle vier Landrats-Kandidaten in Porträts vor. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Texte, die bereits erschienen sind: &bdquo;Weil der Kreis Herford Möpse statt Klötze braucht“: Melanie Amling kandidiert für Die Partei Asbrock will das Thema Sicherheit ganz oben auf die Agenda stellen Das Thema Sicherheit möchte der 57-Jährige als Landrat nach ganz oben auf seine Agenda stellen. Wichtigster Punkt dabei: Die Kreispolizeibehörde müsse personell aufgestockt werden. Auch die Ordnungsämter sollen stärker mit eingebunden werden. Doch lassen sich dadurch wirklich die immer wieder eskalierenden Familienstreitigkeiten in Herford oder auch die Gewalttat im Kurpark in Bad Oeynhausen verhindern? &bdquo;Verhindern wird ganz schwierig“, sagt Asbrock, da müsse er ehrlich sein. &bdquo;Es gibt keine Patentlösung für dieses Problem. Ich möchte aber auch jetzt nicht etwas versprechen, was ich später nicht halten kann.“ Eine höhere Polizeipräsenz könne aber schon einmal helfen – etwa um das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken und mögliche Täter abzuschrecken. Und auch die Bürger sollen wieder verstärkt mitgenommen werden: &bdquo;Es muss wieder mehr Zivilcourage in unserer Gesellschaft geben.“ Dabei will er vor allem auf Schulungen für Helfer setzen. Hintergrund: Mehr Sicherheit im Kreis Herford: Das haben die Parteien vor Das ist Marco Asbrock – die wichtigsten Daten und Fakten Marco Asbrock ist 57 Jahre alt, lebt in Spenge, ist verheiratet und hat zwei Kinder Er hat die Realschule Spenge besucht und anschließend eine Ausbildung zum Elektroniker absolviert Zur Zeit des Mauerfalls war er bei der Bundeswehr und hat dort eine weitere Ausbildung zum Radar-Mechaniker gemacht. Asbrock ist zudem Handwerksmeister, Mechatroniker und Betriebswirt Seit nunmehr 13 Jahren ist er technischer Ausbildungsleiter in einem Miele-Werk in Bünde Ehrenamtlich ist der 57-Jährige bei der IHK als Prüfungsausschussvorsitzender aktiv, zudem hat er bereits zahlreiche Projekte bei &bdquo;Jugend forscht“ betreut Asbrock bewertet Fusion der Kreiskliniken positiv Die Fusion der Kreiskliniken bewertet der Landratskandidat zunächst einmal positiv. &bdquo;Ich hoffe, dass wir mit dieser Fusion beide Standorte für die nächsten Jahre gesichert haben.“ Letztlich seien die Probleme aber nicht hausgemacht und er als Landrat könne das Ruder nicht alleine herumreißen. Wichtig sei es, &bdquo;dass wir die Gesundheitsleistung und auch Operationen weiter bei uns durchführen können.“ Klar sei aber auch, dass nicht jedes Krankenhaus alle Leistungen anbieten könne. &bdquo;Die Spezialisierung der Krankenhäuser muss weitergehen“, sagt er und schiebt ein: &bdquo;Wir müssen an beiden großen Standorten die Grundversorgung sicherstellen. Zudem muss bei beiden die Notfallversorgung gut aufgestellt sein.“ Ein drittes Top-Thema ist der Verkehr, schließlich sei der Kreis Herford, ein ländlicher Kreis, indem Familien oftmals ohne Auto nicht weit kommen würden. &bdquo;Ich bin dafür, dass wir Parkplätze vor Geschäften erhalten“, sagt Asbrock. Eine Verkehrswende dürfe nicht über die Autofahrer hinweg durchgeboxt, sondern müsse gemeinsam mit ihnen erreicht werden. Alles zur Fusion: Bünder Lukas-Krankenhaus und Klinikum Herford sind nun eins Landrats-Kandidat will Bürgerentscheide einführen Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Marco Asbrock (@marco_asbrock) &bdquo;Dafür ist es wichtig, die Bürger mehr mit einzubinden – etwa durch Abstimmungen“, sagt der 57-Jährige. Sein Ziel: &bdquo;Die Bürger stimmen über die Ziele ab und der Landrat setzt diese, wenn möglich, um.“ Sollte Asbrock Landrat werden, und davon geht er aus, werde er eine Bürgersprechstunde einführen. Er möchte näher dran an den Menschen sein. Besonders am Herzen liegen ihm auch die Jugendlichen. Mit ihnen habe er als Ausbildungsleiter täglich zu tun und weiß, welches Potenzial in ihnen liegt. &bdquo;Wir dürfen diesen Kontakt nicht verlieren. Sie liefern uns einen wichtigen Blick auf unseren Kreis“, sagt Asbrock, der die Region in fünf Jahren für alle wirtschaftlich und finanziell besser aufgestellt haben will. 📱 News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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