Ärger nach Glasfaserausbau in Herford: Arbeiter hinterlassen gefährliche Stolperfallen

Herford. Sie versprechen schnelle Internetverbindungen und weniger Störungen: Glasfaseranschlüsse. Nicht umsonst boomt der Ausbau des Netzes und Anbieter werben mit großen Kampagnen für einen Umstieg – auch hier in der Region. Doch ganz reibungslos funktioniert dieser Ausbau offenbar nicht. Denn immer wieder kommt es zu Beschwerden durch Anwohner – nun meldet sich eine, die rund um die Elverdisser Straße wohnt. Dort sind vor wenigen Wochen auf einem Teilstück Glasfaserkabel verlegt worden. Doch nachdem der Boden aufgegraben und die Kabel unter die Erde gelegt wurden, seien, besonders an einer Stelle, die Pflastersteine nicht wieder fachgerecht platziert und verschlossen worden, so die Anwohnerin, die sich an die NW-Lokalredaktion gewandt hat. Von lockeren, schiefen und hochstehenden Pflastersteinen vor allem rund um die Kreuzung mit dem Heimstättenweg ist die Rede. Zudem klafften zwischen den einzelnen Platten teils größere Lücken. Die Stelle gleiche einer &bdquo;Huckelpiste“, so die Anliegerin. Vor allem für ältere Menschen, die mit ihren Füßen steckenbleiben oder sich mit ihrem Rollator verheddern könnten, könne das schnell gefährlich werden – Stürze nicht ausgeschlossen, so die Anwohnerin weiter. Zum Thema: Glasfaser-Ausbau in Herford: Wo es noch Nachholbedarf gibt Stadt führt Vor-Ort-Kontrollen durch Doch was nun? Schließlich sind die Arbeiter längst zur nächsten Baustelle weitergezogen. Die Antwort gibt Sebastian Engbrocks. Er ist Breitbandkoordinator bei der Wirtschaftsförderung der Hansestadt. Zwei Mitarbeiter in seinem Team seien speziell für die Kontrollen der Baustellen zuständig. &bdquo;Diese sind über alle laufenden Tiefbauarbeiten auf dem Stadtgebiet informiert und kontrollieren die Durchführung und Wiederherstellung der Flächen“, sagt Engbrocks. Außerdem werden sie bei entsprechenden Anwohnerbeschwerden informiert und führen dann eine Vor-Ort-Kontrolle durch. &bdquo;Sollte sich dabei eine mangelhafte Durchführung der Arbeiten herausstellen, werden die durchführenden Baufirmen zur Nachbesserung aufgefordert, was ebenfalls wieder kontrolliert wird“, sagt Engbrocks. Dafür setzen seine Mitarbeiter den Firmen Fristen. Im konkreten Fall an der Elverdisser Straße ist noch offen, ob eine Nachbesserung durch die Baufirma erfolgen muss. Die bisherigen Erfahrungen zeigen allerdings, so Engbrocks, sollte eine Nachbesserung veranlasst werden, führen die Firmen diese auch anstandslos aus. &bdquo;Da sind wir schon hinterher und kontrollieren das auch“, so der Breitbandkoordinator. Lesen Sie auch: Was die Verbraucherzentrale Kunden aus dem Kreis Herford beim Glasfaserausbau rät Stadt fordert Radfahrer auf, auf der Straße zu fahren Klar ist aber auch: Schon vor den Glasfaserarbeiten waren die Steine an der Elverdisser Straße nicht hundertprozentig in Ordnung. Fast überall gibt es Huckel und gefährliche Stellen, unabhängig vom Glasfaserausbau. Der Radweg ist an vielen Stellen sogar so kaputt, dass selbst die Stadt Radfahrer dazu auffordert, auf der Straße zu fahren. Und eine kurzfristige Lösung scheint nicht in Sicht, da dafür, wie berichtet, erst zahlreiche Bäume gefällt werden müssten. Hintergrund: Fahrradexperten warnen vor Lebensgefahr auf Herforder Radwegen Gleichzeitig aber ist es nicht das erste Mal, dass Glasfaser-Arbeiter wegen schlampig wiederhergestellter Straßen in der Kritik stehen. Bundesweit gibt es landauf, landab beinahe identische Berichte darüber – und da bildet diese Region keine Ausnahme. In Bünde etwa haben sich bereits 2022 Anwohner und auch Politiker über die Glasfaser-Bautrupps geärgert. Sie seien zwar flott gewesen, aber ordentlich gearbeitet hätten sie nicht, so ein FDP-Ratsherr damals. So wurden die Kabelgräben nicht geteert, wie auf der Straße üblich, sondern nur mit Kies verfüllt. Ähnlichen Ärger erlebten auch Anwohner aus Enger rund zwei Jahre später. Statt Splitt unters Sickerpflaster zu füllen, nutzten die Arbeiter Pflastersand. Schon beim ersten Regen nur wenig später konnte das Regenwasser nicht mehr abfließen, staute sich und floss samt Sand ins Haus. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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