Schildbürgerstreich in Herford: Radweg an der LaarerStraße endet im Feld

Herford. Landmaschinen, Laster, Autos: Wer an manchen Stellen mit dem Rad an der Laarer Straße unterwegs ist, muss schon ziemlich mutig sein. Die Fahrbahn ist nicht gerade breit. Einen Radweg gibts zwar – aber nicht überall. Der Weiterbau soll kommen, aber noch immer hakt es dabei. Bei zahlreichen Verkehrsteilnehmern ist die Trasse beliebt, verbindet sie mit der Lübbecker Straße und der Bielefelder Straße doch zwei wichtige Verkehrsachsen auf Herforder Gebiet. Schwere Lkw sind auf der Strecke unterwegs, die das Industriegebiet in Diebrock ansteuern. Da kann es an manchen Abschnitten der Laarer Straße im Begegnungsverkehr schon mal ziemlich eng werden – zumal wenn auch Radfahrer dort unterwegs sind. 2013 waren daher die ersten Pläne für eine Radwegverbindung zwischen der Kreuzung an der Lübbecker Straße und dem Gewerbegebiet vorgelegt worden. Der Wunsch nach mehr Sicherheit für Biker dort ist allerdings schon um einiges älter. Das sagt Straßen NRW Vor einigen Jahren ging’s an der Laarer Straße dann vorwärts: Die Kreuzung mit der Stedefreunder Straße – ein bekannter Unfallschwerpunkt – wurde Mitte 2021 durch den Bau einer Ampelanlage entschärft. Dazu wurde im Bereich des nördlichen Fahrbahnrandes ein Radweg angelegt. Verantwortlich für die Maßnahmen zeichnete der Landesbetrieb Straßen NRW – denn die Laarer Straße ist eine Landesstraße (L923). Doch es gibt ein Problem: Bislang konnte nur ein Teilstück des Radwegs angelegt werden. Er endet in beiden Richtungen bislang nach knapp 400 Metern, führt dann wieder zurück auf die nicht ungefährliche Fahrbahn. Ein langer Abschnitt in Richtung B61 fehlt weiterhin, lediglich in Höhe des Industriegebiets gibt es bereits ausgebaute Stellen. &bdquo;Die geplante Fortführung des Radwegs erfolgt im Rahmen eines Bürgerradwegs, wir arbeiten also mit der Stadt Herford zusammen. Was für die Umsetzung fehlt, ist verfügbare Fläche, also Grundstücke, die wir erwerben müssten, um dort den Radweg zu bauen“, informiert Maximiliane Plöger, Sprecherin der OWL-Niederlassung des Landesbetriebs. Dieser werde bei seinen Bemühungen zwar von der Stadt insoweit unterstützt, als dass die Kommune die sogenannten Bauverpflichtungsverträge mit den Eigentümern und Pächtern der benötigten Flächen einholt. Lange Mängelliste: Fahrradexperten warnen vor Lebensgefahr auf Herforder Radwegen &bdquo;Die finalen Kaufverträge schließen wir dann selbst mit den Anliegern nach Abschluss der Baumaßnahme. Wir können aber natürlich erst bauen, wenn wir alle erforderlichen Flächen haben. Das ist aktuell nach wie vor nicht der Fall“, so Plöger weiter. Sie versichert, dass alle Akteure mit &bdquo;vordringlichem Interesse“ daran arbeiten würden, die rechtlichen Voraussetzungen zum Grunderwerb für einen Radweg-Weiterbau. &bdquo;Da es sich allerdings um ein freiwilliges Verfahren handelt, kann noch kein konkreter Zeitplan für den Weiterbau genannt werden“, erläutert die Behördensprecherin. Lesen Sie auch: Unfallschwerpunkt Laarer Straße: Warum ein Radweg vor dem Maisfeld endet Das sagt die Stadtverwaltung Herfords Wirtschaftsförderin Lisa Kunert teilte auf eine Anfrage in der April-Ratssitzung mit: &bdquo;Aufgrund eines noch nicht vollzogenen Flächentausches und zwei daraus resultierenden fehlenden Verträgen wird Straßen NRW die Planung und einen folgenden Weiterbau des Radwegs erst dann beginnen, wenn alle Verträge geschlossen wurden und vorliegen.“ Dies sei auch jetzt – knapp zweieinhalb Monate später – noch der aktuelle Stand der Dinge, so die Wirtschaftsförderin gegenüber der NW. Derzeit würden aber weitere Abstimmungen mit den Flächeneigentümern stattfinden. Schon in der Antwort auf die April-Anfrage hatte Kunert zudem unterstrichen, dass sich die Stadtverwaltung in Kooperation mit dem Kreis Herford &bdquo;mit vordringlichem Interesse“ bemühe, die rechtlichen Voraussetzungen zum Grunderwerb für einen Weiterbau des Radwegs durch Straßen NRW herzustellen. Sie wies in dem Zusammenhang auf die &bdquo;nicht übliche“ Tatsache hin, dass in diesem Verfahren &bdquo;sämtlicher Grunderwerb für die Realisierung des Radweges auf freiwilliger Basis“ erfolge, um gegenüber einem Planfeststellungsverfahren &bdquo;Zeit, Kosten und Aufwand zu sparen“. Fest steht aktuell somit vor allem eines: Wann es mit dem heiß ersehnten Radweg-Ausbau weitergeht, ist nach wie vor unklar. Auch im Herforder Rathaus soll man über die Situation an der Laarer Straße alles andere als glücklich sein, heißt es.

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