Schnüre zwischen Laternen in Herford gespannt: Barriere erwischt Radler am Hals

Herford. Das hätte übel ausgehen können: Unbekannte haben im Herforder Aawiesen-Park stabilen Zwirn zwischen Laternenpfosten gespannt – in Halshöhe! In der Dunkelheit fährt ein Radler gegen das hauchdünne und ziemlich reißfeste Hindernis, gerät ins Straucheln. Für den 46-Jährigen hätte der vergangene Sonntagabend, 11. Mai, somit fast im Krankenhaus geendet. Im Gespräch mit der NW erzählt Mike H. (Name der Redaktion bekannt): &bdquo;Es war etwa gegen 22 Uhr. Ich kam von einem Ton Steine Scherben-Konzert im Logensaal, wollte dann mit dem Rad nach Hause.“ Der Herforder biegt nach rechts in die Straße &bdquo;Unter den Linden“ ein, will die dortige Aa-Brücke zur Bielefelder Straße hin queren. &bdquo;Ich sah einige Jugendliche wegrennen, hörte sie lachen und dachte noch: Was haben die wohl ausgeheckt?“, schildert der Herforder. &bdquo;Ich war echt durch den Wind!“ Er fährt fort: &bdquo;Dann hat es mich erwischt. Ich bin mit dem Hals an der quergespannten Schnur hängen geblieben, zur Seite gekippt, konnte mich gerade noch an einem Geländer festhalten.“ Zum Glück sei er nicht sehr schnell gefahren, so Mike H.: &bdquo;Sonst hätte ich vor Schreck den Lenker verrissen und wäre dann ganz bestimmt zu Fall gekommen. Jedenfalls war ich kurzzeitig echt durch den Wind.“ Kurz nach dem Vorfall kommen zwei Passanten an der Brücke vorbei: &bdquo;Die waren auch auf dem Konzert gewesen, fragten mich, was denn los sei. Ich habe ihnen dann alles geschildert, ihnen die Schnüre gezeigt. Die haben sich dann auch umgesehen und entdeckt, dass in der Nähe auch etwas davon in Fußhöhe gespannt war. Sie haben das dann abgewickelt, damit niemand darüber stürzt.“ Die Polizei verständigt Mike H. zunächst nicht. &bdquo;Ich dachte mir, dass ja nichts passiert war. Und ich war auch einfach nur müde, wollte ins Bett, bin dann nach Hause gegangen.“ Einige Zeit später postet er seine unschöne Erfahrung noch auf Facebook in einer lokalen Gruppe. Viele User sind entsetzt über den Vorfall, der auch schwerwiegende Folgen hätte haben können. Mittlerweile hat der 46-Jährige auch die Ordnungshüter kontaktiert und über seine &bdquo;Erlebnisse“ im Aawiesen-Park in Kenntnis gesetzt. Schnüre an mehreren Stellen entdeckt Aber welcher Straftatbestand wäre eigentlich erfüllt? Laut Polizei dürfte es sich bei den gespannten Schnüren an der Stelle um einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr handeln, da es sich um öffentlichen Verkehrsraum handele. Auf Facebook berichten einige Nutzer, dass sie auch an anderen Stellen an Laternenpfosten auf die Schnüre gestoßen seien. Und tatsächlich: Vor Ort hängt das Material an diversen Masten, ist aber schon gerissen. Auch zwischen den beiden Steinkugeln unweit der Aa-Brücke scheint es eine Schnurbarriere gegeben zu haben. Anscheinend handelt es bei den Schnüren nicht um haushaltsübliches Garn. Das Material macht stattdessen einen robusten Eindruck, wahrscheinlich ist es Zwirn. Lesen Sie auch: Klebeband über Straße in Enger gespannt - Polizei ermittelt Ähnliche Fälle im Kreis Vor einiger Zeit waren im Kreis Herford in anderen Kommunen ähnlichen Sperren entdeckt worden. So war in Enger 2023 Klebeband über eine Straße gespannt worden. Glücklicherweise war niemand dagegen gefahren. Ebenfalls gefährlich war eine Aktion in Hiddenhausen. Dort war eine Polizeistreife auf Frischhaltefolie aufmerksam geworden, die in mehreren Lagen quer über die Schweichelner Straße verlief – in Brusthöhe. Und 2019 war ein Textilband zwischen zwei Haltestellenschildern für eine 17-jährige Motorradfahrerin zum Verhängnis geworden. Die junge Frau prallte mit dem Oberkörper dagegen, stürzte und zog sich Verletzungen zu. Ein Trio (14, 18 und 20 Jahre) musste sich später wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor Gericht verantworten. Zeugenhinweise hatten die Ordnungshüter auf die Spur der jungen Menschen gebracht. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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